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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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er zuließ, daß im Delta-Quadranten jemand Teil seines Lebens wurde… Für ihn kam es der Bereitschaft gleich, sich damit abzufinden, daß eine Rückkehr überhaupt nicht möglich war.
    Kayla folgte ihm nicht und führte ein leises Gespräch mit Fowler. Kim errötete erneut, denn er nahm an, daß sie über ihn sprachen, und er wußte nicht, wie er sie daran hindern sollte.
    Kayla war eine hübsche junge Frau, und unter anderen
    Umständen hätte er sicher nicht gezögert, sich auf eine Beziehung mit ihr einzulassen. Statt dessen fragte er sich, wie er ihr seine Gefühle mitteilen sollte, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, sie direkt zurückzuweisen.
    Es gab noch ein zweites Problem für ihn: Er mußte lernen, mit jener Leere in der Seele fertig zu werden, die seine Verlobte zuvor gefüllt hatte. Kaylas Interesse erinnerte ihn an seine Einsamkeit.
    Kim konzentrierte sich wieder auf den Dschungel und die Ruinen, versuchte dabei, sich von der Umgebung ablenken zu lassen.
    Als sie den Weg fortsetzten, fanden sie weitere Gebäude, teilweise besser erhalten als das erste. An einigen Stellen zeigten sich Pflastersteine, und manche Bauten wirkten völlig unversehrt. Fast konnte man sich das Volk der alten
    Baumeister vorstellen, damals, als ihre Kultur und Zivilisation noch intakt gewesen waren: Wesen, die auf Terrassen saßen, speisten oder ruhig miteinander diskutierten.
    Als sie sich dem Zentrum der uralten Stadt näherten, wurden die Gebäude größer und noch imposanter. Sie ragten nicht weiter empor, so wie die Wolkenkratzer auf der Erde,
    gewannen aber an Massivität und verstärkten dadurch den Eindruck von Dauerhaftigkeit. Diese Mauern waren dazu
    bestimmt, der Ewigkeit zu trotzen.
    Neelix kletterte eine Treppe empor und schnaufte vor
    Anstrengung. Jede Stufe reichte ihm bis zur Brust, und er mußte sich regelrecht hochstemmen. Als er auf der letzten Stufe stand, winkte er und rief:
    »Das sollten Sie sehen, Captain! In diesem Hof gibt es einen sehr eindrucksvollen Garten. Einige Pflanzen kann ich selbst von hier aus identifizieren. Alles ist überwuchert und vernachlässigt, aber ich bin ziemlich sicher, daß wir hier einen großen Teil von dem finden können, was wir brauchen. Es würde sich anbieten, hier unserer Basislager einzurichten.
    Außerdem schlage ich vor, daß wir in dem Garten weitere Proben sammeln und Kes für ihre hydroponische Anlage zur Verfügung stellen.«
    Zwar mangelte es Neelix an Respekt, aber Janeway lächelte unwillkürlich. Seine Begeisterung wirkte ansteckend, und sie traf sofort eine Entscheidung.
    »Wir wollten versuchen, mehr über diesen Ort zu erfahren.
    Mr. Tuvok, finden Sie eine geeignete Stelle, um ein Lager einzurichten. Mr. Kim, Sie und Mr. Fowler untersuchen den von Neelix entdeckten Garten und sammeln Proben. Ich sehe mich unterdessen dort drüben um.«
    Sie deutete nach vorn, dorthin, wo der erste Weg auf einen zweiten traf. Dort schien sich ein Platz zu erstrecken, auf dem vielleicht einst Märkte abgehalten wurden. In der Mitte bemerkte Janeway eine erhöhte Plattform, von der aus mehrere dicke Steinsäulen gen Himmel ragten.
    Niedrige Gebäude säumten den Platz, und aus ihren Wänden ragten sitzbankartige Erweiterungen, einem Brunnen
    zugewandt, der fast völlig unter Kletterpflanzen verschwand.
    Insekten schwirrten dort umher.
    Tuvok schien zunächst Einwände erheben und auf einer
    Rückkehr bestehen zu wollen. Doch dann überlegte er es sich anders. »Na schön, Captain. Ich sorge dafür, daß die
    notwendigen Ausrüstungsmaterialien direkt zum Garten
    gebeamt werden. Es handelt sich um einen abgetrennten Ort, der ein Mindestmaß an Sicherheit bietet. Und er eignet sich schon deshalb als Lagerplatz, weil Mr. Neelix dort Vorräte sammeln will.«
    »Einverstanden.« Janeway nickte.
    Neelix, Fowler und Kim – der erleichtert wirkte, nicht mehr in der Nähe von Kayla sein zu müssen -betraten bereits den Garten und verschwanden zwischen großen Säulen am Ende der Treppe. Tuvok folgte ihnen und richtete dabei
    argwöhnische Blicke auf die Gebäude in der Nähe.
    Janeway dachte nicht mehr an den Vulkanier und die
    anderen, als diese sich weiter vom Rest der Gruppe entfernten.
    Es lockte die Möglichkeit, über ein vor Urzeiten
    ausgestorbenes Volk zu spekulieren, und sie gab der
    Versuchung nach, wanderte in Richtung der Plattform auf dem Platz. Die Geräusche des Dschungels nahmen sie auf, und es war leicht, das Gefühl für die Zeit zu verlieren. Dankbar atmete sie

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