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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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Lippen
    zusammen. Vielleicht lebten die Bewohner dieser Welt
    wirklich nicht im alten Park, aber es ließ sich auch nicht ausschließen, daß sie sich irgendwo versteckten. Eins stand fest: Früher einmal hatte hier ganz sicher jemand gewohnt, und diese Erkenntnis schuf Unruhe in Janeway.
    Sie bedauerte nun, keine genaueren Sondierungen angeordnet zu haben, bevor sie mit der Einsatzgruppe aufgebrochen war.
    Sie hätte es in Erwägung ziehen sollen, Scouts auszuschicken.
    An einem solchen Ort mußte man damit rechnen, auf
    Unerwartetes zu stoßen.
    »Ich schlage vor, wir setzen das Sammeln von Proben fort und machen dabei einen weiten Bogen um die Mauern«, sagte Tuvok und unterbrach damit Janeways Überlegungen. »Sie bieten gute Gelegenheit für einen Hinterhalt.«
    »Sind Sie überhaupt nicht neugierig darauf, wer diese Bauten errichtet hat?« fragte Kim. Die dem langsamen Zerfall
    preisgegebene Pracht faszinierte den jungen Fähnrich ganz offensichtlich. Die Ruinen boten einen prächtigen Anblick, kündeten von einstigem Ruhm.
    »Nun«, ließ sich Neelix vernehmen, »wer auch immer die Baumeister waren – sie müssen recht groß gewesen sein.
    Sehen Sie sich nur die Treppen an.«
    Er deutete zu einem Bereich, der unmittelbar an den Pfad grenzte. Es fiel jetzt leichter, den Weg als Rest einer Straße zu erkennen und sich den Dschungel als Park einer Stadt
    vorzustellen, die direkt aus einer Legende zu stammen schien.
    Zwar blieb die Unruhe in Janeway, und sie erkannte die Vernunft – Logik – in Tuvoks Warnung, aber gleichzeitig drängte alles in ihr danach, mehr herauszufinden. Es
    widersprach ihrer Natur, sich von einem Geheimnis
    abzuwenden, ohne einen einzigen Versuch zu unternehmen, es zu lüften.
    »Ich halte es für zu früh, schon jetzt zurückzukehren«, sagte sie. »Sehen wir uns die Sache aus der Nähe an. Vielleicht entdecken wir etwas, das uns Aufschluß über die seltsamen Lebenszeichen gibt, die wir geortet haben. Möglicherweise bieten sich hier Hinweise darauf, warum unsere Sensoren keine exakten Daten liefern. Wir sollten auf jeden Fall die Chance nutzen, mehr in Erfahrung zu bringen.« Janeway
    drehte sich zu Tuvok um und fügte hinzu: »Wenn hier
    tatsächlich eine Art Tarnvorrichtung eingesetzt wird, so dürfte es angebracht sein, der Sache auf den Grund zu gehen, nicht wahr?«
    Die Miene des Vulkaniers blieb ausdruckslos, aber Janeway spürte, daß er ihre Ansicht nicht teilte. Er schwieg jedoch, als sie den Weg fortsetzten, hielt dabei den Blick auf seinen Tricorder gerichtet. Die andere Hand ruhte in der Nähe des Phasers.
    Kim ging an der Spitze der Gruppe, nicht weit von Janeway entfernt. Immer wieder sah er sich staunend um und machte keinen Hehl daraus, daß ihn die Ruinen mit Ehrfurcht erfüllten.
    Eine Aura aus hohem Alter umhüllte diesen Ort, berichtete von Permanenz und einer Beständigkeit, die über den Verfall hinausging. Die Stadt wirkte nicht in dem Sinne verlassen; sie schien vielmehr zu warten.
    Zwei andere Mitglieder der Landegruppe schritten neben Kim: Fähnrich Kayla, eine junge Bajoranerin, die zusammen mit den Maquisarden an Bord der Voyager gekommen war, und Fähnrich Fowler, ein Junioringenieur. Kayla musterte Kim, während er faszinierte Blicke auf die Ruinen und grünen Mauern des Dschungels richtete. Er schien ihr zu gefallen, was Fowlers Aufmerksamkeit nicht entging.
    »Toller Anblick«, kommentierte er und klopfte Kayla auf die Schulter.
    Kim drehte den Kopf, als er diese beiden Worte hörte, und er sah gerade noch, wie Kayla den Kopf drehte. Er bemerkte die Bewunderung in ihren Augen, errötete und wandte sich rasch wieder den Ruinen zu. Kayla schob sich ein wenig näher an ihn heran und bedachte Fowler mit einem verärgerten Blick.
    Sie waren nun schon seit einer ganzen Weile durchs All unterwegs und bis auf wenige Ausnahmen ohne Kontakte zu anderen Personen geblieben. Unter solchen Umständen
    bildeten sich früher oder später Paare in der Crew. So etwas ließ sich nicht vermeiden – es handelte sich um eine natürliche Entwicklung. Inzwischen war sogar schon ein Kind geboren worden.
    Kim gab vor, ganz mit seinem Tricorder beschäftigt zu sein, ging etwas schneller und schloß dadurch zu Janeway auf. Seine Reaktion basierte nicht nur auf Verlegenheit. Er wußte, daß Kayla ihn attraktiv fand, und er erwiderte ihre Empfindungen zumindest teilweise, was Schuldgefühle in ihm weckte. Im Alpha-Quadranten wartete seine Verlobte darauf, daß er heimkehrte. Wenn

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