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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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dahinter. Dann überprüfen wir den Hohlraum, und er schlüpft zurück in den Wandschrank. Wir hatten keine Chance, ihn zu finden. Und Ihre Bundesbeamten, die sich für etwas Besseres halten, hätten ihn mit Sicherheit auch nicht gefunden. Also lassen Sie uns gefälligst aus dem Spiel.«
    Neil warf Rick einen Blick zu, dessen Gesicht aschfahl war. Der Beamte hatte recht. Niemand hatte etwas falsch gemacht. Bankes war einfach nur gerissen. Und geduldig. Und gerade eben war er einfach zur Vordertür herausspaziert und mit einem Transporter der Spurensicherung abgehauen. Wahrscheinlich wartete er nur einen Block entfernt in diesem Ford Escort und sah zu, wie die Bullen den Jungen stellten.
    So nah.
    Neil warf einen erneuten Blick in den Wandschrank, der direkt neben der Treppe lag, die ins Wohnzimmer führte. Er spürte, wie er eine Gänsehaut an den Armen bekam. Bankes war hier gewesen, als Hannah vorbeigekommen war. Vielleicht war er durchs Haus spaziert, als Carter geschlafen hatte.
Schon ein bisschen unheimlich, oder?,
hatte sie noch gefragt. Und selbst Neil hatte das Gefühl gehabt, Bankes sei ganz nah.
    »Igitt«, murmelte jemand, der eine Zwei-Liter-Plastikflasche hervorzog. Sie war mit einer gelben Flüssigkeit gefüllt. »Ich nehme mal an, dass sich hier ein Kerl versteckt hielt. Ich kenne jedenfalls keine Frau, die es schafft, in eine Colaflasche zu pinkeln.«
    »Ich habe die Verpackung von einem Reese’s Erdnussbutter-Cup«, sagte einer der Techniker und hielt die Folie mit einer Pinzette in die Luft. »Wir nehmen ohnehin die Fingerabdrücke mit.«
    Nicht, dass sie sie brauchten. Sie wussten schließlich ganz genau, wer er war.
    »Oh-oh«, sagte Harrison. Neils Blick folgte ihm. Ein grauer Ford kam im Schritttempo die Straße entlanggefahren. Der Fahrer ließ seine Hand aus dem Fenster hängen, um an jedem Kontrollpunkt seine Dienstmarke vorzuzeigen. Auf dem Beifahrersitz saß Beth.
    »Was zum Teufel …«, begann Neil.
    »Ich habe sie herbringen lassen«, erklärte Copeland. »Sie hat die Nachrichten gehört und Bilder ihres Hauses gesehen. Ich dachte, sie könnte uns vielleicht helfen.«
    Neil wurde wütend. »Sie wollten, dass Beth herkommt, um sich die zu Tode gefolterte Frau anzusehen, die auf ihrem Küchentisch festgeschnallt wurde?«
    »Ich habe extra gewartet, bis Carters Leichnam abtransportiert wurde. Sie können ja selbst dafür sorgen, dass Denison die Küche nicht betritt. Aber immerhin ist das ihr Haus. Wenn Bankes etwas zurückgelassen haben sollte, muss sie uns helfen, es zu finden.«
     
    Beth kam es vor, als schwankte der Boden unter ihren Füßen, als sie aus dem Wagen stieg. Bevor sie die Kontrolle zurückgewinnen konnte, stützte Neil sie am Ellbogen. »Alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut.« Natürlich war das eine Lüge, das wusste er genauso gut wie sie.
    »Sie haben alles soweit aufgeräumt«, erklärte Neil düster, »aber du bleibst am Besten im Erdgeschoss.«
    »Wurde sie in der Küche ermordet?«
    »Bitte bleib im Erdgeschoss, Beth. Bankes hat sich hier aufgehalten. Hilf uns, uns umzusehen. Vielleicht bemerkst du etwas, das uns nicht auffallen kann.«
    Beth konnte Bankes’ Anwesenheit in der Sekunde spüren, als sie die Garage betrat. Ihr war klar, wie lächerlich das war. Doch immerhin wusste sie, dass er hier gewesen war und wie eine Kakerlake hinter der Wand ausgeharrt hatte … Sie ging umher, sah sich um und betrachtete den Raum gründlich. Dabei achtete sie darauf, nichts zu berühren. Ein paar Techniker der Spurensicherung widmeten sich in konzentriertem Schweigen ihrer Aufgabe, als Beth zum Wandschrank ging, in dem Bankes sich versteckt gehalten hatte. Sägespäne lagen auf dem Boden.
    Sie lugte hinein und versuchte, sich darin einen Mann mittlerer Größe vorzustellen. Es war möglich, wahrscheinlich sogar bequem. Und der Hohlraum dahinter war so etwas wie ein zweites Zimmer unter der Veranda. In der Mitte des Schrankbodens fiel ihr etwas ins Auge: ein kleiner Stahlstift, etwas mehr als einen Zentimeter lang und in etwa so dick wie eine Stricknadel. Sie wollte danach greifen.
    »Warten Sie«, sagte eine Frau hinter ihr. Beth blickte auf und sah ihre Handschuhe, das Blitzlicht und die Pinzette in ihrer Hand. »Ich hebe ihn auf.«
    »Tut mir leid«, sagte Beth und trat beiseite.
    Die Frau kniete sich hin, hob den Stift mit einer Pinzette auf und ließ ihn in einen kleinen Plastikbeutel fallen, den sie bereits beschriftet hatte.
    »Weißt du, was das ist?«, wollte

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