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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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angegriffen hätte, oder wenn ich es wenigstens früher versucht hätte …«
    Neil starrte sie an. Er konnte es nicht fassen, dass sie das Offensichtliche so hartnäckig übersah. Alles, was sie getan hatte, war falsch. Und alles, was sie nicht getan hatte, war ebenfalls falsch. »Hat Adam dir das eingeredet?«
    »Er war Anwalt. Er wusste, wie die Dinge aussehen würden.«
    »Aber du hast nichts falsch gemacht, Beth. Adam hätte dir helfen sollen, anstatt die Sache totzuschweigen. Mein Gott, du hättest dieses Geheimnis niemals sieben Jahre mit dir herumtragen dürfen.« Neil verspürte das merkwürdige Bedürfnis, einen Mann zu verprügeln, der bereits tot war. »Du kannst nichts dafür, dass du vergewaltigt wurdest, Beth. Diese Tat sagt nichts über deinen Charakter aus. Und ebenso wenig sagt sie etwas über Abbys Charakter aus.«
    Die Quecksilbertropfen perlten ihr über die Wangen. »Chevy Bankes ist ihr Vater.«
    »Er ist ihr Samenspender. Abby hat keinen Vater.« Er hielt inne. »Aber sie könnte einen bekommen.«
    Neil war überrascht, wie lange er ihrem fassungslosen Blick standhalten konnte. Das Bild von Maggies zerstörter Welt wütete in ihm. Und in dieser Trauer wurde er von dem geradezu markerschütternden Bedürfnis erfasst, Abby und Beth zu lieben und sich um sie zu kümmern. »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass es mehr als eine Person auf der Welt gibt, die dir helfen möchte. Und es gibt mehr als einen Mann, der dich lieben und Abby ein Vater sein möchte.«
    Beths Stimme war nur noch ein Flüstern. »Ich war mir nicht sicher, ob du mich noch wollen würdest. Adam hat mich danach … er hat mich nie wieder angefasst. Und als ich feststellte, dass ich schwanger war …«
    Sie hielt inne. Neil war sprachlos.
    »Er wollte, dass ich abtreibe. O Gott, Neil«, sagte sie und rang nach Luft. »Ich hätte es fast getan. Ich hatte schon einen Termin und alles. Aber ich brachte es einfach nicht übers Herz. Danach hat Adam die Scheidung eingereicht.«
    Dieser dumme, gefühllose Idiot. Neil unterdrückte seine Wut und trat auf sie zu. »Ich bin nicht Adam«, sagt er, und er wusste, dass er sich in seinem Leben noch nie so sicher gewesen war. »Ich will dich. Ich will dich in meinem Bett und in meinem Kopf und in meinem Herzen. Ich will dich jede Nacht in meinen Armen halten und jeden Morgen aufwachen und dich lieben.«
    Ein Lächeln ließ ihre Lippen zittern. »Es ist so lange her … Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch weiß, wie man Liebe macht. Ich befürchte, es ist nicht so wie mit dem Fahrradfahren.«
    Er legte ihr die Hände schützend an die Wangen, und das Bedürfnis, ihr seine Gefühle zu zeigen, versetzte jeden Muskel seines Körpers in Anspannung. »Ich werde dich nicht im Stich lassen, Beth. Vertrau mir.«
    »Das tue ich. Es ist nur so, dass … manchmal kommen die Erinnerungen vollkommen überraschend zurück. Und ich weiß, dass es Männer gibt, die ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr aufhören können …«
    »Ich höre auf, wann immer du es möchtest«, erwiderte Neil derartig überzeugt, dass er es fast selbst glaubte. »Wahrscheinlich muss ich mir zwar eine Kugel in den Kopf jagen, um Dampf abzulassen, aber ich höre auf, wenn du es möchtest.«
    Ein winziges Lächeln huschte über Beths Mund. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte seine Lippen. »Ich glaube allerdings nicht, dass ich das möchte«, sagte sie.

[home]
    40
    U nd sie wollte es nicht. Neil hob sie auf die Arme und trug sie in das freie Schlafzimmer. Er küsste sie so fest, dass sie aufhörte zu zittern, und gleichzeitig sanft genug, um ihr zu zeigen, dass er sie mit nichts als Zärtlichkeit behandeln würde. Er nahm sich Zeit für ihren Körper und erweckte jeden Nerv zu neuem Leben. Und Beth begegnete jedem Streicheln, jedem Kuss und jeder Liebkosung mit wachsender Leidenschaft. Als der Moment gekommen war, in dem er behutsam seinen Weg zwischen ihre Schenkel gefunden hatte, küsste er sie und flüsterte: »Ich bin’s, Beth. Nur ich.«
    Nicht Bankes. Und auch nicht Adam oder Evan. Nur Neil.
    Das Gefühl, eine neue Freiheit zu erkunden, war umwerfend. Die Reaktionen ihres Körpers versetzten Neil immer wieder in neue Verzückung. Der Bann, der sie ihrer Sexualität und Weiblichkeit beraubt hatte, löste sich langsam, aber zusehends. An seine Stelle trat ein neues Gefühl, das jeden ihrer Nerven durchzuckte und sich wie pure Lust über ihre Schenkel rankte, während Neil in sie eindrang. Innen und

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