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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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aufzuspüren. Zurzeit befinde ich mich in der Oak Wood Mall in Clayton, die ich durch den nordöstlichen Ausgang verlassen werde, gleich neben den Müllcontainern der Fressmeile. Soll ich Ihnen auch verraten, welchen Wagen ich fahre, nachdem ich Mabels Lexus abgestellt habe? Nö, dann wäre es keine Herausforderung mehr.«
    Und damit hatte er aufgelegt.
    Copeland bellte Befehle in sein Handy und befahl einem Team, in Clayton alle Ausgänge des Einkaufszentrums zu überwachen, aber jeder wusste, dass Bankes in dreißig Sekunden verschwunden sein würde. Im Auto eines neuen Opfers, einer Frau und ihrer Tochter, die vermutlich als Geiseln gefesselt im Kofferraum lagen.
    Oder die Frau befand sich mit ihrer Tochter bereits in dem Park.
    Oder vielleicht waren sie auch schon tot.

[home]
    45
    D as sind die neuesten Aufnahmen der Überwachungskameras im Park«, sagte Brohaugh, und seine Finger huschten über die Tastatur wie Krötenzungen, die nach Insekten schnappten. Sobald die Tatorttechniker ihre Arbeit in Mabel Skinners Küche beendet hatten, wurde an ihrem Tisch eine improvisierte Kommandozentrale eingerichtet. Alle versammelten sich um den Laptop, als die ersten Fotos auftauchten.
    Copeland schüttelte langsam den Kopf. »Bankes hat den Ort geschickt gewählt. Ich habe mein halbes Leben in dieser Gegend verbracht, und mir ist nie aufgefallen, dass es einen Park mit so wenig Bäumen und so viel offenen Flächen gibt.«
    Er sprach aus, was alle dachten. Bankes hatte mittlerweile noch zweimal angerufen, kurze Gespräche von Münzfernsprechern, um Neil genau zu sagen, wohin er gehen musste. Er beschrieb ihm das abfallende Gelände im Park, wo er Neil gegen eine unbekannte Mutter mit ihrer Tochter austauschen wollte. Ferner schilderte er ausführlich die offene Wiese, wo die Leute häufig Drachen steigen ließen, joggten oder Frisbee spielten, und den steinernen Wasserdurchlass, eine Art Entwässerungstunnel, der in der Mitte der Wiese auslief. Der Tunnel war eine Sackgasse, er diente nur der Entwässerung des Parks und führte nirgendwohin. Nur ein kleiner Wasserdurchlass, in dem Neil die Frau und ihre kleine Tochter in Empfang nehmen sollte.
    »Das muss es sein«, sagte Harrison und deutete auf den Monitor. »Gibt’s noch weitere Aufnahmen davon?«
    Brohaugh suchte, tippte und holte noch mehr Fotos von der Landvermessung auf den Bildschirm, die alle aus verschiedenen Winkeln aufgenommen worden waren.
    »Lieber Gott«, murmelte Copeland. »Er kann uns aus dreihundert Metern Entfernung kommen sehen.«
    »Wie gut ist Ihr bester Scharfschütze mit einem Gewehr?«, fragte Neil.
    »Dreihundertsechzig, wenn Sie wollen, dass er trifft. Wenn er auch nur den kleinsten Knopf treffen soll, sind wir bei zweihundertachtzig.«
    »Okay.« Auf diese Entfernung einen Knopf zu treffen, war schon recht gut.
    »Aber das ist nicht ausschlaggebend«, sagte Copeland. »Bankes weiß, was er tut, sehen Sie sich das hier an. Wo, zur Hölle, plaziere ich einen Scharfschützen, der nicht gesehen werden darf?«
    »Was ist mit Bankes?«, fragte Harrison. »Wir wissen, dass aus Hammonds Laden ein Gewehr und drei Revolver fehlten. Vielleicht hat er zusätzlich noch ein Präzisionsgewehr mitgehen lassen, eine Waffe, die nicht auf den Inventarlisten stand.«
    »Wenn er letztes Jahr nicht gerade Mitglied einer Art von Miliz war«, meinte Standlin, »dann wird er kaum wissen, wie man mit einem Gewehr umgeht. Er ist jemand, der gern quält. Schusswaffen sind zu schnell und sauber, zu unpersönlich.«
    »Und machen auch keinen Spaß«, fügte Copeland hinzu.
    »Wollen Sie damit sagen, dass er bloß ein langweiliges Messer bei sich trägt?«, schaltete sich Harrison wieder ein.
    »Die gute Nachricht ist …«, fing Standlin an.
    »Es gibt auch gute Nachrichten?«, fragte Brohaugh.
    »Bankes improvisiert. Die Sache mit Sheridan hat er weder geplant noch vorbereitet. Er ist mit einem Kofferraum voller antiker Puppen in diese Stadt gekommen, nicht mit einer G.I.-Joe-Puppe. Entweder er ist verzweifelt, weil wir ihn von seinem ursprünglichen Plan abhalten, oder er befindet sich auf einem privaten Rachefeldzug gegen Sheridan. Möglicherweise, weil er mit Denison zusammen ist.«
    Neil dachte darüber nach. Bankes schien nicht wütend gewesen zu sein, als er den Sex zwischen Neil und Beth erwähnt hatte. Er wirkte eher amüsiert und schien erst die Kontrolle zu verlieren, als Neil ihn beschuldigte, seine Schwester getötet zu haben.
    »Okay, genug jetzt, lassen Sie

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