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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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»Ja, Carol Foster hat sie gerade mit Nachdruck dazu überredet, ein Nickerchen zu machen. Wir sind im Kutscherhaus.« Kurze Pause. »Nein, Mann, sie ist noch wach. Warten Sie.« Er reichte Beth das Telefon.
    »Neil? Wo steckst du?«
    »Es tut mir leid, Süße, dass ich einfach davongestürmt bin, aber ich habe einen Anruf bekommen.«
    »Was für einen Anruf?«
    »Egal, ich woll…«
    »Verdammt, Neil. Du hast versprochen, mich nicht auszuschließen.«
    Stille vibrierte drei Sekunden lang zwischen ihnen. »Bankes hat mich angerufen. Er hat eine weitere Frau getötet.«
    Nein. O Gott. »Diese Frau … war sie …«
    »Für Bankes war bloß wichtig, in ihrem Haus unterzukommen und ihren Wagen fahren zu können. Wir haben den Ford Escort des Teenagers in ihrer Garage gefunden.«
    »Dann hat er also keine Puppe am Tatort hinterlassen?«
    »Doch, aber …«
    »Ich komme vorbei und sehe sie mir an.«
    »Das ist nicht nötig.« Er verstummte für einige Augenblicke, und sie konnte seine tiefe Erschöpfung förmlich spüren. »Sie ist nicht antik. Süße, wir untersuchen das Haus und warten die Laborergebnisse ab. Du tust gerade ohnehin das Richtige – du bist mit Hannahs Freunden zusammen, ruhst dich aus und kümmerst dich um Abby. Ich melde mich später bei dir und rufe auch regelmäßig bei Suarez an.«
    Verdammt, jetzt rollten ihr doch tatsächlich Tränen über die Wangen.
    »Beth?«
    Sie riss sich zusammen. »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
     
    Neil legte auf. Copeland trat auf ihn zu.
    »Alles okay mit ihr?«
    »Klar, ihr geht’s gut«, antwortete Neil.
    »Und mit Ihnen?«
    »Mir auch.«
    »Hm, ich hätte Sie gar nicht fragen brauchen. Bankes hat uns dieses Mal eine G.I.-Joe-Puppe dagelassen – dunkles Haar, blaue Augen, muskulös. Ein Loch in der Brust.«
    Neil blickte ihn finster an. »Denken Sie nicht mal darüber nach«, meinte er warnend.
    »Das Spiel hat sich geändert, Sohn«, sagte Copeland, und diese Anrede überraschte Neil ebenso sehr wie Copelands Hand auf seiner Schulter. »Bankes hat jetzt Sie im Visier. Und Sie stehen kurz davor, ihn zu massakrieren, denn Ihre Gefühle sind beteiligt. Das lässt mir keine andere Wahl, als Sie von dem Fall abzuziehen …«
    Neils Handy klingelte. Er blickte es an und wusste Bescheid. Auch Copeland wusste es, und er fluchte.
    »Haben Sie mein Geschenk gefunden?«, fragte Bankes.
    Neil knirschte mit den Zähnen. »Wir haben die Leiche gefunden. Und die Puppe. Wie ich sehe, haben Sie sich zur Abwechslung für einen Mann entschieden.«
    »Nur ein kleiner Abstecher. Zum Glück wird es Beths Leiden noch verstärken, wenn ich Sie umbringe. Ich habe den Eindruck, dass sie Sie letzthin recht liebgewonnen hat. Sagen Sie, Sheridan, wenn Sie in sie eindringen, macht sie dann auch bei jedem Stoß dieses Geräusch tief aus dem Bauch her…«
    »Halten Sie Ihr Drecksmaul.«
    Copeland fluchte hinter zusammengebissenen Zähnen, während Bankes höhnte: »Aber, aber, mich zu beleidigen wird Ihnen auch nichts nützen, um mich lange genug für eine Rückverfolgung in der Leitung zu halten. Hat man Ihnen das nicht in Quantico beigebracht?«
    »Spucken Sie aus, was Sie zu sagen haben.«
    »Ich habe Ihnen ein weiteres Geschenk aus dem Einkaufszentrum besorgt, weil Ihnen das erste so gut gefallen hat.«
    Dreckskerl.
    »Wussten Sie eigentlich, dass Frauen beim Einkaufen sehr leichte Beute sind? Insbesondere, wenn sie ihre Kinder dabeihaben, dann sind sie abgelenkt. Es ist, als würde man einem Kind seinen Lolli wegnehmen …«
    »Sie lügen.« Neils Eingeweide zogen sich zusammen.
    »Ich habe eine Frau mit ihrer Tochter. Sie werden im Park auf Sie warten.«
    Lieber Himmel, vielleicht log er doch nicht. »Welcher Park?«
    »Ellis Park. Halten Sie nach dem Wasserdurchlass am südlichen Ende Ausschau. Halb sieben.«
    »Das ist in zweieinhalb Stunden. Wenn Sie wirklich jemanden in Ihrer Gewalt haben, dann will ich jetzt mit ihr sprechen.«
    Bankes lachte leise in sich hinein. »Mein Großvater hat immer gesagt: ›Das eine, was man will, das andere, was man kriegt.‹ Pech gehabt.«
    »Sind sie noch am Leben?«
    »Noch.«
    »Wie heißen sie? Lassen Sie mich mit der Mutter reden.«
    »Nein, Sie müssen mir einfach glauben.«
    Copeland winkte und deutete auf seine Uhr, um Neil – überflüssigerweise – daran zu erinnern, dass er weitersprechen sollte. Noch einige Sekunden, dann würden sie wissen, wo sich Bankes aufhielt.
    »Oh, Sheridan?«, meinte Bankes. »Ich erspare Ihnen die Mühe, mich

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