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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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ein Foto für die Nachrichtensendungen später machen zu können, und dass die Geräusche, die er hörte, auch das Schluchzen eines kleinen Mädchens sein könnten, das Schmerzen litt. Und er dachte an Beth und Abby, die ihn brauchten, an Bankes, der vielleicht doch überraschenderweise da drin saß und einer Geisel eine Waffe an die Schläfe hielt, und dann erinnerte er sich an die G.I.-Joe-Puppe und fragte sich, warum Bankes, wenn er denn da war, noch nicht geschossen hatte. Als Neil dem Tunneleingang noch näher kam, umfasste er die . 22 er mit einer Hand, holte tief Luft und trat mit einem schnellen Schritt zur Mitte des Eingangs. Er zielte direkt in die dunkle Höhle hinein und entdeckte in letzter Sekunde den anderen Pistolenlauf.
Oh, lieber Gott, nein.

[home]
    47
    E s war an der Zeit. Chevy wusste nicht genau, wie groß die Aufmerksamkeitsspanne einer Sechsjährigen war, aber Abby war schon mit Evan Foster draußen gewesen, als Chevy noch mit Samantha im Wagen ihrer Mutter an dem Anwesen vorbeigefahren war. Und das war mittlerweile ungefähr eine halbe Stunde her. Er wollte nicht riskieren, dass Abby wieder hineinging, während er sich noch in Stellung begab. Solange sie sich noch hinter der Galerie befand, brauchte er sich dem Haus nicht so weit zu nähern, wie er ursprünglich geplant hatte.
    Außerdem würde sich die Aufregung im Ellis Park bald legen. Er hatte zwar bislang noch nichts in den Nachrichten gehört, doch wollte er auf jeden Fall schon auf dem Weg aus der Stadt sein, bevor Neil Sheridan seine gerechte Strafe erhielt.
    »Bleib stehen«, befahl er Samantha, und sie gehorchte. Ihre Wangen waren tränenüberströmt, und an ihren Handgelenken zeichneten sich rote Striemen von Heinz’ Leine ab. Der Hund hatte angefangen, daran zu zerren, als er die vertraute Umgebung witterte. Chevy lächelte, als er sich an eine Vorführung während seines Theaterjobs damals erinnerte, in der ein Hund mitgewirkt hatte. »Hunde und Kinder«, hatte der Regisseur gesagt, »auf sie kannst du dich viel mehr verlassen als auf Erwachsene. Sie gehorchen aufs Stichwort.«
    Chevy ging durch die Bäume, bis er Abby sah, die in den Himmel blickte. Dann sah er sich um und entdeckte zwei Männer mit großen, gelben Buchstaben auf den Rücken ihrer Jacken: FBI . Gut. Es waren vermutlich noch einige ihrer Kollegen auf dem Gelände, aber diese beiden hier bewachten genau den Teil des Foster’schen Anwesens, auf dem er sie haben wollte, zirka fünfzig Meter entfernt. Sie blickten ebenfalls zum Himmel hoch und verfolgten Abbys Drachen.
    Chevy bedeutete Samantha mit einem Wink, vor ihn zu treten. Dann zückte er hinter ihrem Rücken seine Waffe, der Schalldämpfer seiner Waffe verhakte sich dabei in dem Stoff seiner Hosentasche.
    »Ja, so! Du hast es raus!« Abbys hohe Stimme wehte über die Hügel, woraufhin Heinz zu winseln begann. Chevy hörte Evan Foster in der Ferne lachen und beobachtete ihn, wie er mit der Drachenschnur kämpfte. Eine Minute später ging der Drachen im Sturzflug zu Boden. Abby stöhnte auf und rannte los, um ihn aufzuheben.
    Chevy hatte die beste Position gefunden. Leise schob er Samantha vor sich her. Als der Ausblick gut war, hielt er an und schubste sie auf die Knie. Vor Angst wurde ihr Rücken stocksteif, doch es war zu spät. Er presste eine Hand vor ihren Mund und drückte sie fest an sich, mit der anderen hielt er ihr die Waffe an die Schläfe.
    Der FBI -Agent, der am nächsten stand, lachte leise beim Anblick des Drachen-Fiaskos. Der andere rief ihm etwas von der entgegengesetzten Seite der Wiese zu: »Du glaubst wohl, dass du es besser kannst, was?«
    »Besser als Foster auf jeden Fall«, erwiderte der erste und murmelte vor sich hin: »Reicher, verwöhnter Fatzke. Jede Wette, dass der auch sonst nicht viel hochkriegt …«
    Er drückte seinen Zigarettenstummel mit dem Absatz aus und kam in Chevys Richtung geschlendert.
    Geh weg, Dreckskerl, hau ab.
Chevy hielt den Atem an.
    Der Druck seines Arms, mit dem er Samantha festhielt, verstärkte sich, als er ihr zuflüsterte: »Ein Ton, und du bist tot.«
    Sie glaubte ihm. Der Agent schlenderte davon. Heinz wurde immer zappeliger, und so warf Chevy ihm ein Würstchen hin, damit er die Schnauze hielt. Chevy wartete, bis der Agent sich noch ein Stück weiter von ihm entfernt hatte, dann bewegte er sich auf den Rand des Gehölzes zu, die Waffe gegen Samanthas Kopf gedrückt, die Leine in der Hand.
    Jetzt war es so weit, er hatte keine Sekunde mehr zu

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