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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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zugesehen. Sie kamen mit Hubschraubern und Suchtrupps in neon-orangefarbenen Westen. Und sie haben sich Mo Hammonds Hunde ausgeliehen. Ich erinnere mich an die Lichter, die Fackeln und die Sirenen. Und selbst nachdem sie alle aufgegeben und mir erzählt hatten, du seist tot, bin ich immer noch jeden Tag hierhergekommen.«
    »Ich wusste, dass du mich nicht vergessen und eines Tages finden würdest.«
    Chevy blinzelte eine Träne weg.
    »Komm schon, Chev. Es war doch nicht deine Schuld.«
    Doch. Es war seine Schuld. Keiner hatte ihm geglaubt. Mutter war einfach zu gut. Ihre Tränen, der Gesang, die Blumen. Jeder war ihr auf den Leim gegangen.
    Sechs Monate, nachdem Jenny verschwunden war, hatte Chevy schließlich akzeptiert, dass seine kleine Schwester niemals zurückkommen würde. Und zehn Minuten später hatte er Mutter mit ihrer eigenen . 38 er erschossen.

[home]
    13
    B eth beobachtete die Baseball-Teams bei ihrer Offensive auf die Verpflegung. Zwei Mütter verteilten Safttüten und Erdnussbutterkekse, während die Kinder zufrieden futterten und kicherten, um sich anschließend mit ihren Eltern oder Betreuern auf den Heimweg zu machen. Beth ging zum Trainer, um ihn daran zu erinnern, dass sie Abby mit zu deren Tante nahm und sie daher an den restlichen Trainingstagen der Woche fehlen würde. Der Trainer tat, als begingen sie eine Todsünde.
    Als Beths Handy klingelte, blieb ihr fast das Herz stehen. Sie zwang sich, auf die Nummer im Display zu sehen.
    Boise. Margaret Chadburne.
    »Hallo«, sagte Beth und steckte sich einen Finger ins Ohr. Abby tobte mit einem Mädchen namens Vanessa am Klettergerüst herum. Ihre Mützen fielen in den Schmutz, als sie sich kopfüber herabhängen ließen. Beth schlenderte ein wenig hin und her, während sie mit Mrs. Chadburne telefonierte. Ja, sie hätte heute Morgen ein Päckchen bekommen, und die Puppe sei unversehrt. Nein, die zwei anderen Puppen hätte sie noch nicht bekommen, aber Beth sei sich sicher, das sie noch eintreffen würden.
    Abby kam angerannt und umschlang Beths Hüfte. Fast wären sie beide hingefallen.
    »Mrs. Chadburne, ich muss jetzt auflegen«, sagte sie lachend und legte sich einen Finger an die Lippen, um Abby ein Zeichen zu geben. »Ich informiere Sie, sobald ich mir die neue Puppe angesehen habe.«
    Sie hatte kaum aufgelegt, als Abby nach ihrem Arm griff. »Komm schon, Mommy. Du hast mir versprochen, dass wir Enten füttern gehen. Ich habe meine Kekse für sie aufgehoben.« Sie hielt die Packung hoch.
    Beth seufzte. Das war ihre Tradition, wenn sie im Chester Park waren. Sie folgte Abby zum See. Das Mädchen kletterte über ein paar Felsen zum Wasser hinunter und schüttelte die Kekspackung. Sofort kamen die Enten auf sie zugeschwommen.
    »Hey«, sagte auf einmal eine tiefe Stimme. »Was sagt die erste Ente zur zweiten?«
    Beth erschrak und schnellte herum. Neil Sheridan kam zum Ufer geschlendert.
    »Mommy, sieh mal!«, rief Abby aus und kletterte über die Steine zurück, um ihn zu begrüßen. Sie strahlte. »Ich weiß nicht, was denn?«
    »Du erzählst doch nur QUAK .«
    Abby verzog das Gesicht zu einer gedankenvollen Miene. »Du kannst nicht besonders gut Witze erzählen, Mr. Sheridan.«
    »Immer auf die Kleinen.«
    »Willst du mit mir Enten füttern gehen?«
    Neil tippte ihr freundschaftlich ans Kinn. »Vielleicht in ein paar Minuten. Ich muss erst mit deiner Mom sprechen.«
    »Na gut.« Abby drehte sich um und sah zu, wie sich die Enten auf das andere Seeufer zubewegten. »Mommy, darf ich hinübergehen und die Enten von der Bank aus füttern?«
    Beth blickte sich im Park um. Ein Jogger lief vorbei und winkte freundlich. Sie erkannte ihn und winkte zurück. Sie schätzte die Entfernung zwischen ihm und der Bank ab und machte dann eine rasche Bestandsaufnahme der anderen Leute in ihrer Umgebung: Da waren mehrere Familien, ein Teenager-Pärchen und Kinder, die Frisbee spielten.
    Und natürlich Sheridan.
Er lässt nicht zu, dass man Abby weh tut.
    »Na los«, sagte Beth zu Abby. »Aber geh nicht zu nah ans Wasser heran.«
    Gemeinsam mit Sheridan beobachtete sie, wie Abby davoneilte. Sie folgten ihr in einiger Entfernung. Wie ein Liebespaar. Abgesehen von der Tatsache, dass Beths Nerven auf einmal vollkommen unter Strom standen.
    Was hält Sie vom Schlafen ab, Ms. Denison?
    Grundgütiger, sie hätte es ihm um ein Haar erzählt. Wäre Evan nicht vor ihrer Tür aufgetaucht, hätte sie alles für einen zweiten Kuss aufs Spiel gesetzt. Nur, um in seine Arme

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