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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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neu gestrichen habe.« Er verriegelte das Bolzenschloss an der Eingangstür und gab Chevy ein Zeichen, ihm zu folgen. Sie gingen nach hinten, und Mo sperrte die Abstellkammer auf.
    »Hier sind sie. Drei, stimmt’s?«
    Chevy warf einen Blick auf die Pakete, die in braunes Packpapier eingewickelt und mit Chevys Handschrift an Mo adressiert waren. Der Poststempel trug das Datum vom 10 . April 2002 . »Richtig. Drei.« Die ersten fünf waren schon lange weg: Drei waren von Boise aus verschickt worden, die anderen beiden würde kein Mensch mehr zu Gesicht bekommen. Chevy war wie im Rausch, wenn er nur daran dachte.
    »Verdammt, Chev, siehst gut aus«, sagte Mo, während er sich am Kopf kratzte. »Harte Sache, aus dem Knast zu kommen und nicht total im Arsch zu sein. Hab ja nie geglaubt, dass du die Frau im Wald abgemurkst hast. ›Der Jäger‹, haben sie gesagt. Verdammt, der Chevy Bankes, den ich kannte, hat noch nie gern gejagt. Und wie du deine kleine Schwester immer verwöhnt hast. Hab immer gewusst, dass du nicht das Zeug dazu hast, eine Frau in den Wald zu schleppen und sie von hinten abzuknallen.«
    »Du kanntest mich immer besser als jeder andere, nicht wahr, Mo?«, fragte Chevy. Er achtete darauf, es beiläufig klingen zu lassen. Ohne jeden Vorwurf. Aber vielleicht hatte Mo ihn ohnehin verstanden. Er scharrte mit dem Fuß.
    »Willst du die Pakete jetzt mitnehmen, oder was?«, fragte Mo.
    »Ich nehme sie mit. Ich brauche noch ein paar leere Kartons und muss mir vielleicht deinen Truck für eine Weile ausleihen, okay?«
    Mo runzelte die Stirn. »Meinen Truck, äh …« Er blickte auf seine Schuhe hinab und drückte die Spitze in den Boden wie ein Achtjähriger. Chevy legte ihm die Hand auf die Schulter. Eine subtile Erinnerung an die Gefallen, die Mo ihm schuldete.
    »Klar doch«, sagte Mo. »Aber ich brauche ihn um sechs zurück.«
    Chevy sah auf die Uhr: Es war drei. Arlington war weniger als zwei Stunden entfernt.
    Es spielte allerdings keine Rolle, ob er den Truck bis sechs zurückbrachte. Mo würde ihn ohnehin nicht mehr brauchen.
     
    Neils Nackenhaare hatten sich aufgestellt, als er Beth dabei beobachtete, wie sie ihren Suburban vom Parkplatz lenkte.
    »Rick«, sagte er drei Sekunden später in sein Handy, »der Name unseres Anrufers lautet Chevy Bankes. Sieh mal nach, was du zu ihm findest.«
    »Bankes.« Offenbar notierte Rick sich den Namen.
    »Und überprüf bitte ein Nummernschild«, bat Neil.
    »Worum geht es?«
    »Keine Ahnung, vielleicht ist es nichts.« Doch er wusste es besser. Nachdem Abby hingefallen war, hatte ein Jogger sie zweimal umrundet, zu ihnen herübergestarrt und war dann zu einem Chevrolet Lumina verschwunden. Dort hatte er einen Schluck Wasser getrunken und mit irgendetwas im Kofferraum herumhantiert. Er hatte Zeit geschunden und sie beobachtet. Jetzt war der Mann verschwunden, doch sein Auto stand noch da.
    »Sag an«, bat Rick, und Neil ratterte die Zahlen und Buchstaben des Nummernschilds herunter.
    Rick legte den Hörer beiseite, um das Nummernschild abzurufen. Als er wieder zurückkam, sagte er: »In ein paar Minuten wissen wir, auf wen der Wagen zugelassen ist. Ich habe jemanden auf den Namen Bankes angesetzt. Weißt du etwas über ihn?«
    »Nein. Beth sagte mir nur seinen Namen.«
    »Wie hast du das geschafft?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass der Mann ein Mörder ist. Das war alles. Sie wäre fast zusammengebrochen.«
    »O Mann. Na gut. Wir sind gerade alle Informationen über Foster’s Antiquitäten durchgegangen.«
    »Und?«
    »Als Mike Foster starb, hat er das Geschäft seiner Frau Carol hinterlassen, die ihren Neffen Evan anstellte, damit dieser die Geschäfte übernahm. Sie hatten keine eigenen Kinder. Evan hat seinen Wirtschaftsabschluss an der Harvard-Universität gemacht und scheint ein anständiger Kerl zu sein. Ich kann keine Verbindung zwischen einer der vermissten oder toten Frauen und einem Mitglied der Foster-Familie herstellen.«
    »Und wie sieht es mit einer Verbindung zu Gloria aus? Ich habe diesen Zusammenhang nie überprüft.«
    »Denison studierte noch in Seattle, als Gloria starb. Was könnte sie miteinander verbinden?«
    Neil wusste es nicht. Und im Moment wollte er auch nicht darüber nachdenken. Er blickte über die zahlreichen Autodächer hinweg, um nach dem Jogger Ausschau zu halten. Dann durchschritt er die Parkreihen, die nicht voll besetzt waren. Als er den Chevrolet Lumina des Joggers erreicht hatte, spähte er hinein. Drei Tüten aus einem

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