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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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wie es sich anfühlte, wenn sie miteinander …
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte sie.
    »Oh, das glaube ich nicht.« Er räusperte sich.
    »Doch, ich weiß doch, was ihr alle denkt. Du glaubst, dass ich Bankes’ Tat nie verarbeitet habe. Und dass ich allem ausgewichen bin, indem ich weit wegzog und mich auf Abby und meine Karriere konzentrierte. Tja, vielleicht hast du recht, aber daran wird sich auch nichts ändern, wenn du mich in einen Raum mit einer Psychotante vom Kaliber eines Bulldozers sperrst.«
    »Sie versucht bloß, ein Profil von Bankes zu erstellen.«
    »Sie weiß alles über ihn. Mittlerweile müsste das FBI über eine meterdicke Akte verfügen. Was sie im Augenblick
nicht
über ihn wissen, ist sein aktueller Aufenthaltsort. Nein, Standlin will mich analysieren. Als befürchtete sie, dass ich überschnappen könnte.«
    »Du hast Waffen in deinem Haus versteckt, sehr viel trainiert und einige schwerwiegende Geheimnisse gehütet, Beth.« Er unterbrach sich. Er hätte jetzt versuchen können, in sie zu dringen, doch er beschloss, es nicht zu tun, denn er wollte nicht über Standlin reden. Oder über Bankes. Eigentlich wollte er nicht einmal über Abby sprechen. Er blickte auf seine Hände und dachte an die eine Sache, über die er
wirklich
gern mit ihr reden wollte.
    »Evan Foster denkt, dass ich mit dir schlafen will.« Er machte eine kurze Pause. »Und das will ich wirklich.«
    Beth erstarrte.
    »Ganz ruhig, ich meine nicht sofort in diesem Augenblick. Ich wollte dich nur mit der Vorstellung vertraut machen, damit du mal darüber nachdenkst.«
    »Ich habe bereits darüber nachgedacht.«
    »Okay.« Er zwang sich, aufzustehen und ein wenig Abstand zwischen sich und Beth zu bringen. »Vielleicht magst du noch ein wenig länger darüber nachdenken. Lass mich dann wissen, wie du dich entschieden hast.«
    Neil schluckte. Sie hatte so leise gesprochen, dass er sich nicht sicher war, ob er sie richtig verstanden hatte. Aber als er ihre geröteten Wangen sah, wusste er, dass er sich nicht verhört hatte. Sein Körper reagierte mit einer Schnelligkeit, die ihn schockierte. Die Hand einer Frau, ihre Lippen oder ihr Körper – all dies hatte noch nie seine Wirkung auf ihn verfehlt. Aber allein die Worte einer Frau? Das hätte er nicht für möglich gehalten.

[home]
    26
    S ie träumte wieder. Neil hörte es, und das Geräusch bewirkte, dass sich alles in seiner Brust zusammenzog. Wimmern und Schreie, die ihr halb in der Kehle stecken blieben.
    Bankes war in ihren Träumen bei ihr. Und tat was? Quälte Anne Chaney? Streichelte Beth mit dem Lauf seiner Waffe?
    Oder Schlimmeres?
    Er stöhnte auf, legte sich einen Arm über die Stirn und drückte sich tiefer in die Kissen. Lass sie in Ruhe. Es gehörte zum Heilungsprozess dazu, das wusste er. Verdammt, er hatte jahrelang von Mackenzie geträumt – tat es manchmal immer noch. Sie wäre jetzt elf Jahre alt. Würde Klavierunterricht nehmen, Ballettstunden bekommen. Oder Fußball spielen und sich allmählich für Jungs interessieren.
    Er stand auf und warf einen Blick in Beths Schlafzimmer. Sie schluchzte leise im Schlaf. Das tat weh. Er trat auf das Bett zu.
    Als er sie berührte, zuckte sie so heftig zusammen, dass er einen Schritt zurücksprang. Sie rollte sich in der Embryonalhaltung zusammen, ihr vom Schlaf benommener Körper vermochte nicht zu entrinnen, als ihre Träume sie weiter verfolgten. Da erkannte er die Wahrheit, und er hätte am liebsten sofort jemanden umgebracht. Am besten gleich die nächsten zehn Personen, die ihm begegneten.
    Bankes.
    Neil verließ das Zimmer und rief nach dem Agenten, der vor der Suite stationiert war.
    »Bleiben Sie in ihrer Nähe«, sagte er. »Ich habe etwas zu erledigen.«
    »Es ist zwei Uhr morgens!«
    »Ich werde um drei zurück sein.«
     
    Als er in Beths Straße einbog, weckte er Lexi Carter per Telefon.
    »Himmel, Sheridan«, sagte sie gähnend. »Wissen Sie, wie spät es ist? Was haben Sie vor?«
    »Pfeifen Sie Ihre Wachhunde zurück, ich komme gleich vorbei. Ich fahre gerade den Ashford Drive entlang.«
    Sie tat, worum er sie gebeten hatte, und kehrte ans Telefon zurück. Sie klang noch immer ziemlich fertig. »Was wollen Sie, verdammt noch mal?«
    »Öffnen Sie die Tür. Ich komme über die vordere Veranda herein.«
    Auf den ersten Blick erinnerte sie ihn an Beth mit ihrem langen Polohemd und dem zerzausten Haar. Was ja der Sinn des Ganzen war. »Es ist falsch, dass Sie herkommen«, beschwerte sie sich. »Was,

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