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Puppenrache

Puppenrache

Titel: Puppenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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impulsiv. Komm, Stevie, lass uns ein paar Mädels aufreißen gehn.« Van schraubte den Verschluss auf und nahm einen großen Schluck.
    »Geh allein«, sagte Stephen niedergeschlagen. Dass sie ihm so etwas antun würde… Sie war doch noch am Morgen so… so zärtlich gewesen.
    Van haute ihm auf die Schulter. »Komm schon, Alter, wegen so einer lässt man sich doch nicht das Leben versauen. Trink ’n Bier, das tut dir gut.« Schon streckte er die Hand zum Kühlschrank aus, aber Stephen schüttelte den Kopf.
    »Ich bin müde. Wirklich.« Stephen ging wieder zum Fenster und sah hinaus. Vielleicht hatte sie es sich anders überlegt und stand da unten.
    »Okay, aber sag später nicht, du hättest keine Freunde, die sich um dich kümmern.« Van rammte die Bierflasche auf die Küchentheke, dass das Bier rausschwappte. »Lass dir eins sagen: Sie ist durchgeknallt. Hat zu viel Alk und Drogen im Mutterleib abbekommen. Hast du ihre Mutter mal kennengelernt? Bestimmt ist die auch schräg drauf.«
    »Ihre Mutter ist tot.«
    Van seufzte. »Sorry.«
    »Ich bin die Nummern durchgegangen, die noch auf dem Telefon gespeichert waren«, sagte Stephen nun doch, obwohl er es zuerst für sich hatte behalten wollen.
    Van sah auf. »He, du bist gar nicht so dumm. Und?«
    »Sie hat nicht viel auf dem Festnetz telefoniert. Aber eine Nummer hat sie in den letzten zwei Tagen mehrmals angerufen.«
    »Lass mich raten: Langley. Sie ist beim CIA. Richtig?«
    »Van, deine Witze sind scheiße.«
    »Du hast recht, also?«
    »Eine psychiatrische Klinik in Brisbane.«
    Van verschluckte sich fast. »Hab ich’s nicht gesagt? Eine Durchgeknallte! Du kannst verdammt froh sein, dass du sie los bist. Irgendwann hätte sie mitten in der Nacht mit ’ner Axt vor deinem Bett gestanden.«
    Stephen gab ihm einen Stoß vor die Brust. Er hatte genug. »Hat dir schon mal einer gesagt, dass du total geschmacklos bist? Am besten haust du ab, bevor ich dich rauswerfe.«
    Van machte eine besänftigende Handbewegung. »Langsam, langsam, Stephen, hey, schon gut, ja? War nicht so gemeint. Ich bin nur… na ja, manchmal ein bisschen…«
    »Dein bisschen ist mir heute definitiv zu viel. Verschwinde jetzt, Van!«
    »Ich geh schon, aber… hast du vielleicht für den Heimweg… noch ein Bier…«
    Stephen holte eine Flasche aus dem Kühlschrank, drückte sie Van in die Hand und schob ihn aus der Wohnung.
    »Alter, so behandelt man doch keinen Freund! Aber Schwamm drüber, ist ’ne Ausnahmesituation«, protestierte Van, doch da machte Stephen schon die Tür hinter ihm zu.
    Troy gähnte und steckte sich eine neue Zigarette an. Wenigstens Zigaretten waren in der Scheißkiste. Scheißwarterei! Er stand sich die Beine in den Bauch, während die beiden da oben ihren freien Nachmittag feierten.
    He, da tut sich ja was. Dieser Typ, der da gerade aus dem Apartmenthaus kommt, das ist doch der aus der Bar. Groß, stämmig und rothaarig wie ein Ire – und genauso versoffen. Sieht ganz so aus, als hätte er schon wieder ein paar Bierchen intus, und eins in der Hand hat er auch. Troy grinste unwillkürlich. Wenn er eins und eins zusammenzählte, dann war dieser Kerl gerade bei den beiden gewesen. Und wusste vielleicht was.
    Er warf die Zigarette weg, stieß sich mit der Schuhsohle vom Auto ab, an dem er gelehnt hatte, steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte so lässig, wie man über eine befahrene, vierspurige Straße eben schlendern konnte, auf ihn zu.
    »Hi!«
    Der andere blieb stehen, drehte sich langsam um und hob träge die Augenbrauen.
    »Du bist doch ein Freund von Sara, oder?«, fing Troy locker an.
    »Und?«
    Mann, war das Arschloch gesprächig!
    »Ich wollte Sara noch was vorbeibringen, ist sie da? Ich hab ’n paarmal versucht, sie anzurufen…«
    Die Augen des anderen wurden schmal, gefährlich schmal. Mit dem Typen könnte er es nicht aufnehmen, schoss es Troy durch den Kopf. Jedenfalls nicht ohne Waffe. Aber er wollte ihn nicht auf offener Straße abstechen. Troy wollte gerade den Mund für weitere Erklärungen aufmachen, da pikste der Typ ihm seinen Zeigefinger in die Brust. »Sie ist ’ne ganz miese Schlampe, hab ich auch Stephen gesagt. Er hat alles für sie getan, hat sie abgöttisch geliebt und sie lässt ihn einfach sitzen.« Er schüttelte den Kopf und zog den Arm zurück. »Kannst die Biege machen, Kumpel. Die ist auf und davon.«
    Am liebsten hätte er vor Wut über diese Information den Typen verprügelt. Ruhig Blut, sagte er sich. Das wäre

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