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Puppenrache

Puppenrache

Titel: Puppenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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warf ihm eine kalte Bierflasche entgegen, Stephen fing sie gerade noch auf, bevor sie auf den Couchtisch geknallt wäre. »Drei hab ich schon vorgekühlt!«
    Er warf Van eine zu und ließ sich auf die Couch fallen. »He!« Er zog das Telefon unter seinem Hintern hervor und betrachtete es neugierig. »Haben wir dich gestört, Stephen?«
    Stöhnend ließ sich Stephen neben ihm auf der Couch nieder. »Könnt ihr vielleicht einmal eure Scheißbemerkungen lassen?«
    »Aber sicher, Steph«, sagte Van übertrieben besänftigend, »wir sind jetzt ganz, ganz brav…«
    »Ach, leckt mich!« Irgendwann würden sie schon wieder verschwinden, dachte Stephen und stellte die Flasche weg. Er wollte sich nicht besaufen.
    »He, Alter, chill mal!« Van prostete ihm zu.
    »Oh, was haben wir denn da?« Dean hatte das Telefon in der Hand und drückte auf den Tasten herum. »Wir haben unseren Stephen tatsächlich gestört! Hat mit Brisbane telefoniert!«
    »Na, welche Schnecke wohnt denn da, Steph?«
    »Hört auf!« Stephen griff nach dem Telefon, während Dean damit vor seinem Gesicht herumfuchtelte. »Hör endlich auf!« Stephen hatte genug, er ballte die Faust und verpasste Dean einen Schlag auf die Brust.
    »He!« Erschrocken und überrascht sah Dean ihn an.
    Van stand auf einmal vor ihnen. »Sag mal, bist du jetzt total durchgedreht!«, schrie er Stephen an.
    »Ihr seid doch durchgedreht!«, gab Stephen zurück. »Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung! Ihr habt keine Freundin, die einfach abgehauen ist! Ihr reißt doch nur irgendwelche Mädels auf, die sich nach einer Nacht wieder verdrücken! Ihr lebt allein in euren versifften Buden und sauft euch jeden Abend zu! Ihr habt einfach keine Ahnung!«
    Niemand sagte etwas. Van ließ sich in den Sessel sinken und Dean kauerte in der Couchecke und starrte auf den Boden. Stephen stöhnte und nahm den Telefonhörer aus Deans Hand. Schließlich sagte er: »Die Nummer in Brisbane ist die einer angeblichen Tante von Sara. Aber Sara hat nie was von ’ner Tante erzählt.« Er stand auf und ging im Zimmer auf und ab.
    »Hm«, machte Van. »Das ist aber nicht gerade… normal.«
    »Das hat auch keiner behauptet, Van«, bemerkte Dean leise.
    »Es hat in der Bar angefangen, an diesem Abend mit euch«, redete Stephen weiter, ohne auf die beiden zu achten. »Da hat sie einen Typen gesehen, der ihr eine panische Angst eingejagt hat. Deshalb hat sie mich gefragt, ob ich mit ihr zur Toilette gehe.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass…« Van brach ab.
    »Ja, wegen euch, weil ich mir eure blöden Witze schon wortwörtlich vorstellen konnte.«
    Van und Dean tauschten Blicke.
    »Dann fängt sie im Auto auf dem Nachhauseweg an zu weinen. Aber sie sagt mir nicht, was los ist. Dann ruft sie mitten in der Nacht jemanden an.«
    »Davon hast du uns auch nichts…«
    »Ich hab die ganze Zeit gedacht, dass ich es mir eingebildet habe, aber inzwischen bin ich mir sicher, dass es wirklich so war. Ich hab nur nicht gehört, was sie gesagt hat.« Stephen blieb am Fenster stehen. »Und dann ruft diese Tante an und will mir ihren Namen nicht sagen.«
    »Und du meinst, dass das alles irgendwie… mit Saras Verschwinden zu tun hat?« Van runzelte die Stirn.
    Stephen hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Jedenfalls ist das alles in den letzten zwei Tagen passiert.«
    »Hm«, machte Van und kratzte sich an seinem unrasierten Kinn, »also, da fällt mir auch was ein. Gestern, als ich hier weggegangen bin, hat mich unten auf der Straße ein Typ angesprochen.«
    »Was für ein Typ?« Stephen horchte auf.
    »Na ja, blass, kurze Haare, Kapuzenpulli, Sonnenbrille… sah irgendwie nach Ärger aus.«
    »Und, was wollte er von dir?«
    Van zuckte die Schultern. »Sara was zurückgeben.«
    »Was?«, fuhr Stephen auf.
    Van fuhr sich durch die roten Haare und machte ein angestrengtes Gesicht. »Also ehrlich, ich weiß es nicht. Er hat es nicht gesagt und ich hab ihn nicht gefragt.«
    Stephen stöhnte. »Du fragst doch sonst immer alles!«
    »Tu ich eben nicht, wie du siehst!«
    »Ja, wenn es wirklich mal wichtig wäre!«, sagte Stephen verärgert.
    »Immerhin konnte ich ihn beschreiben!«
    »Wie alt?«, fragte Stephen.
    »Schätze, ungefähr so alt wie wir. Bisschen älter vielleicht. Dreiundzwanzig oder vierundzwanzig oder so.«
    Stephen dachte nach. Und wenn es der Typ aus der Bar gewesen war? Vielleicht hatte er schon länger da vor dem Haus rumgestanden und Sara hatte Angst bekommen? Und deshalb… »Aber warum hat sie mir

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