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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sie ruhig.«
    »Oh, Grant, das tut mir Leid. Ich glaube, ich werde so langsam hysterisch.«
    »Wieso schicken wir Quizmaster nicht einfach 'ne E-Mail und teilen ihm mit, dass wir mit unserem Latein am Ende sind?«
    »Die Option sollten wir uns noch eine Weile offen halten.« Sie blickte ihm über die Schulter und sah, dass er versucht hatte, Anagramme für mason's dream auszutüfteln.
    »Wieso machen wir nicht einfach Schluss für heute?«, fragte
    er. »ja, vielleicht.«
    Er sah sie fragend an. »Oder haben Sie noch was?«
    »Gandalf«, sagte sie nur und gab ihm die Zeitungsmeldung. Als sie ihn beobachtete, sah sie, dass er beim Lesen die Lippen bewegte. Hatte sie bis dahin noch gar nicht bemerkt...
    »Interessant«, sagte er schließlich. »Wollen wir der Sache nachgehen?«
    »Ich finde, das sollten wir, meinen Sie nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich würde den Bericht an Ihrer Stelle einfach an die Fahndungskommission weiterleiten. Wir haben mit diesem blöden Rätsel schon genug zu tun.«
    »Sie meinen, ich soll die Meldung aus der Hand geben?« Sie sah ihn entgeistert an. »Das Material haben wir aufgetan, Grant. Und was ist, wenn sich daraus eine wichtige Spur ergibt?«
    »Verdammt noch mal, Siobhan, was reden Sie denn da? Wir haben es hier mit einer polizeilichen Großfahndung zu tun, an der jede Menge Leute mitarbeiten. Das ist keine Privatveranstaltung. Wir können doch dieses Material nicht zurückhalten.«
    »Ich möchte lediglich verhindern, dass sich andere Leute mit unseren Erfolgen brüsten.«
    »Auch wenn davon abhängt, ob Flip Balfour noch lebend gefunden wird?«
    Sie sah ihn nachdenklich an und verzog dann das Gesicht. »Ach, hören Sie doch auf.«
    »Diesen ganzen Quatsch haben Sie doch bloß von John Rebus übernommen.«
    Sie errötete. »Welchen Quatsch?«
    »Dass sie am liebsten alles für sich behalten würden, als ob Sie ganz allein für die Fahndung verantwortlich wären.«
    »Ach, Schwachsinn.«
    »Sie wissen genau, was ich meine. Das sehe ich Ich Ihnen doch an der Nasenspitze an.«
    »Also, was nehmen Sie sich eigentlich heraus?«
    Er erhob sich von seinem Stuhl und stand jetzt direkt vor ihr, keine dreißig Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Außer ihnen beiden war niemand im Zimmer. »Sie haben mich sehr gut verstanden«, wiederholte er leise.
    »Also, ich wollte den Bericht doch nur...«
    »...für sich behalten wollten Sie ihn. Und wenn das nicht nach Rebus klingt, dann weiß ich auch nicht.«
    »Wissen Sie, was Ihr Problem ist?«
    »Werde ich vermutlich jeden Augenblick erfahren.«
    »Sie sind ein Angsthase, und deshalb halten Sie sich immer ganz genau an die Vorschriften.«
    »Siobhan, Sie sind Polizistin, verdammt, und keine Privatdetektivin!«
    »Und Sie sind ein Angsthase. Scheuklappen auf und dann schön spuren!«
    »Hasen tragen keine Scheuklappen«, zischte er.
    »Müssen sie wohl, wenn ich Sie mir ansehe!«
    »Na gut«, sagte er. Er schien sich ein wenig zu beruhigen und stand mit gesenktem Kopf vor ihr. »Na gut, ich halte mich also immer ganz genau an die Vorschriften, ja?«
    »Also, ich wollte doch nur sagen...«
    Plötzlich ergriff er sie an den Armen, riss sie an sich und suchte mit den Lippen ihren Mund. In der ersten Sekunde war Siobhan wie versteinert, dann konnte sie gerade noch den Kopf zur Seite biegen. Der Griff, mit dem er ihre Oberarme umklammert hielt, war unerbittlich wie ein Schraubstock. Und nach rückwärts gab es für sie ebenso wenig ein Entweichen, weil dort der Schreibtisch stand.
    »Das nenn ich eine wirklich enge Arbeitsbeziehung«, sagte hinter ihnen eine Stimme. »So was gefällt mir.«
    Grant ließ die Arme sinken, während Rebus in den Raum trat.
    »Lassen Sie sich durch mich nicht stören«, erklärte er. Auch wenn ich persönlich kein Anhänger dieser neuen Ermittlungstechniken bin, sehe ich durchaus die Vorzüge...«
    »Wir haben bloß...« Grants Stimme erstarb. Siobhan war inzwischen um den Schreibtisch herumgegangen und hatte sich mit wackeligen Beinen auf ihrem Stuhl niedergelassen. Rebus kam näher.
    »Brauchen Sie den noch?« Er meinte den Stuhl des Farmers. Grant schüttelte den Kopf, und Rebus schob das Möbel wieder zu seinem eigenen Schreibtisch. Unterwegs sah er die Autopsieberichte, die zusammengeschnürt auf Ellen Wylies Tisch lagen: Auswertung abgeschlossen, weitere Verwendung nicht vorgesehen. »Hat der Farmer schon was rausgefunden?«, fragte er.
    »Nein, hat sich noch nicht wieder gemeldet«, sagte Siobhan und gab sich

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