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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Mühe, ein Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Eigentlich wollte ich ihn gerade anrufen.«
    »Und dabei haben Sie zufällig Grants Mandeln mit dem Hörer verwechselt, was?«
    »Sir«, sagte sie, so ruhig sie konnte, obwohl ihr Herz raste: »Ich möchte nicht, dass Sie die Situation falsch einschätzen...«
    Rebus hob die Hand. »Geht mich doch gar nichts an, Siobhan. Sie haben völlig Recht. Reden wir nicht mehr darüber.«
    »Doch, dazu gibt es sehr wohl etwas zu sagen.« Sie sprach jetzt lauter. Als sie in Grants Richtung blickte, sah sie, dass er sich halb abgewandt hatte und den Kopf so hielt, dass er sie nicht direkt anzuschauen brauchte.
    Sie spürte natürlich sofort, dass er sie innerlich anflehte, den netten Jungen markierte, ohne dessen Hilfe sie die Quizmasterrätsel nie hätte lösen können. So ein Klugscheißer mit seinem Laptop, seinem Superhandy und seinem tollen Auto!
    Am besten gleich eine ganze Flasche Gin, dachte Siobhan, oder noch besser 'ne ganze Kiste. Und scheiß auf das Bad.
    »Ach?«, sagte Rebus und schien aufrichtig interessiert.
    Wenn ich wollte, könnte ich deine Karriere jetzt und hier beenden, Gram. »Ach, schon gut«, sagte sie schließlich. Obwohl sie genau spürte, dass Rebus sie fixierte, starrte sie unbeirrt auf die Papiere vor sich auf dem Schreibtisch.
    Rebus machte es sich auf seinem Stuhl bequem und erkundigte sich fröhlich: »Na, und was haben Sie zu vermelden Grant?«
    »Was meinen Sie?« Grant hatte plötzlich einen tiefroten Kopf.
    »Ich meine das neueste Rätsel, sind Sie damit schon weitergekommen?«
    »Nein, eigentlich nicht, Sir.« Grant hatte sich an einen der Schreibtische gelehnt und hielt sich an der Kante fest.
    »Und was gibt's bei Ihnen Neues?«, fragte Siobhan und rutschte auf ihrem Stuhl herum.
    »Bei mir?« Rebus bearbeitete mit dem stumpfen Ende eines Kugelschreibers seine Fingerknöchel. »Also, ich habe heute offen gestanden rein gar nichts zu Stande gebracht.« Er warf den Stift vor sich auf den Schreibtisch. »Und deshalb würde ich Sie jetzt gerne auf einen Drink einladen.«
    »Das wäre nicht Ihr erster heute, oder?«, fragte Siobhan.
    Rebus sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Stimmt. Heute wurde ein Freund von mir beerdigt. Deshalb hatte ich 'ne Art private Totenwache eingeplant. Falls mir dabei einer von Ihnen Gesellschaft leisten will, käme mir das sehr entgegen.«
    »Ich muss unbedingt nach Hause«, sagte Siobhan.
    »Also, ich weiß nicht...«
    »Los, kommen Sie schon, Grant. Tut Ihnen sicher mal ganz gut.«
    Grant sah Hilfe oder Erlaubnis suchend in Siobhans Richtung. »Okay, einen könnte ich vielleicht vertragen«, sagte er dann.
    »Braver Junge«, sagte Rebus. »Und vergessen Sie nicht: nur einen.«
    In der Zeit, die Rebus benötigte, um zwei Whisky und zwei Bier runterzukippen, schaffte es Grant gerade mal, ein Glas Bier zu trinken, und musste dann zu seinem Entsetzen feststellen, dass schon wieder ein frisches Lager vor ihm stand.
    »Aber ich muss doch noch fahren«, jammerte er.
    »Herrgott, Grant«, maulte Rebus, »können Sie nicht zur Abwechslung mal was anderes sagen?«
    »Entschuldigung.«
    »Und im Übrigen brauchen Sie sich bei mir auch nicht ständig zu entschuldigen, schon gar nicht dafür, dass Sie Siobhan abgeknutscht haben?«
    »Ich weiß auch nicht mehr, wie das passiert ist.«
    »Vielleicht müssen Sie das ja gar nicht analysieren.«
    »Ich glaube, dieser Fall hat uns...« Er brach mitten im Satz ab, weil ein schwaches elektronisches Signal ertönte. »Ihres oder meins?«, fragte er und schob bereits die Hand in die Tasche. Doch der Anruf galt Rebus, der Grant mit dem Kopf signalisierte, dass er das Gespräch draußen entgegennehmen wollte.
    »Hallo?« Eher schwache Straßenbeleuchtung und ziemlich kühle Luft. Taxis, die nach Kundschaft Ausschau hielten. Eine Frau stolperte über eine zerbrochene Gehsteigplatte und wäre fast gestürzt. Ein kahl rasierter junger Mann mit Nasenring half ihr, die Orangen wieder einzusammeln, die aus ihrer Einkaufstasche gepurzelt waren. Eine kleine Geste der Hilfsbereitschaft... doch Rebus hielt für alle Fälle die Augen offen, bis der Junge sich entfernt hatte.
    »John? Hier spricht Jean. Arbeiten Sie noch?«
    »Personenüberwachung«, entgegnete er.
    »Ach so, soll ich lieber...?«
    »Schon in Ordnung, Jean, war nur ein Scherz. Ich bin in der Kneipe.«
    »Und wie war die Beerdigung?«
    »Ich war nicht dort. Das heißt, ich war schon dort, aber ich konnte es nicht mit

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