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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ranald Marr und seine Miniatursoldaten... David Costellos diskreter Hinweis... und die verbogene Spielfigur in Costellos Wohnung. Sie überlegte, ob Costello ihr etwas über Marr hatte mitteilen wollen, doch ihr fiel beim besten Willen nicht ein was. Und natürlich konnte es auch sein, dass sie sich völlig auf dem Holzweg befand, dass Quizmaster sich bloß über sie lustig machte, dass Flips Verschwinden mit den merkwürdigen Rätseln rein gar nichts zu tun hatte... Vielleicht doch keine so schlechte Idee, mit den Mädels in die Kneipe zu gehen... Als ihr Telefon läutete, schnappte sie nach dem Hörer.
    »Detective Clarke, Kriminalpolizei«, sagte sie in die Muschel.
    »Detective Clarke, die Zentrale hier. Ich habe hier unten jemand, der Sie sprechen möchte.«
    »Und wer?«
    »Einen Mr. Gandalf.« Der Beamte sprach jetzt leiser. »Ziemlich merkwürdiger Typ - kommt mir vor, als habe er 1968 einen Sonnenstich erlitten und sich seitdem nicht mehr davon erholt.«
    Siobhan ging nach unten. Gandalf hielt einen dunkelbraunen Filzhut in der Hand und streichelte die farbenprächtige Feder, die hinter dem Hutband steckte. Über dem Grateful-Dead-T-Shirt, das er schon im Laden angehabt hatte, trug er eine braune Lederweste. Seine hellblaue Kordhose hatte schon bessere Tage gesehen, ebenso die Strandschuhe an seinen Füßen.
    »Hallo«, sagte Siobhan.
    Er machte große Augen, als ob er sie noch nie gesehen hätte.
    »Ich bin Siobhan Clarke«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. »Wir sind uns schon mal in Ihrem Laden begegnet.«
    »Ach ja, richtig«, murmelte er. Er beäugte ihre Hand, machte aber keine Anstalten, sie zu schütteln, also ließ Siobhan den Arm wieder sinken.
    »Was führt Sie hierher, Gandalf?«
    »Ich hab Ihnen doch versprochen, dass ich versuche, was über diesen Quizmaster rauszufinden.«
    »Ja, richtig«, sagte sie. »Möchten Sie nicht mit nach oben kommen? Ich könnte uns 'ne Tasse Kaffee organisieren.«
    Er starrte auf die Tür, durch die er gerade hereingekommen war, und schüttelte langsam den Kopf. »Ich kann Polizeireviere nicht leiden«, sagte er dann ernst. »Kein gutes Karma.«
    »Das mag sein«, pflichtete Siobhan ihm bei. »Sollen wir uns lieber im Freien unterhalten?« Sie blickte auf die Straße hinaus. Immer noch dichter Berufsverkehr...
    »Nein, es gibt hier um die Ecke einen Laden. Ich kenn zufällig die Besitzer.«
    »Gutes Karma?«, sagte Siobhan auf gut Glück.
    »Ganz ausgezeichnet sogar«, sagte Gandalf und klang zum ersten Mal fast aufgekratzt.
    »Aber hat der Laden nicht schon zu?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, die haben noch geöffnet, ich hab extra nachgesehen.«
    »Also gut. Dann gedulden Sie sich bitte einen Augenblick.« Sie ging zu dem hemdsärmeligen Beamten hinüber, der hinter einer Glasscheibe an der Rezeption saß. »Würden Sie bitte Detective Hood oben im Büro anrufen und ihm sagen, dass ich ungefähr in zehn Minuten zurück bin.«
    Der Beamte nickte.
    »Na, dann gehen wir mal«, sagte Siobhan zu Gandalf. »Wie heißt denn der Laden eigentlich?«
    »Nomadenzelt.«
    Siobhan kannte das Geschäft. Eigentlich mehr ein Lager als ein Laden mit einem reichen Angebot an herrlichen Teppichen und kunsthandwerklichen Arbeiten. Sie hatte dort mal viel Geld für einen Kelim ausgegeben, weil sie sich den Teppich, den sie eigentlich wollte, gar nicht hatte leisten können. Viele der Sachen kamen aus Indien oder dem Iran. Als die beiden eintraten, winkte Gandalf dem Besitzer zu, der ebenfalls die Hand hob und sich dann wieder in irgendwelche Papiere vertiefte.
    »Gutes Karma«, sagte Gandalf, und Siobhan erwiderte unwillkürlich sein erleichtertes Lächeln.
    »Obwohl mein Dispokredit da sicherlich anderer Meinung wäre«, sagte sie.
    »Ach, ist doch nur Geld«, sagte Gandalf und sah sie an, als ob er sie soeben in ein großes Geheimnis eingeweiht hätte.
    Sie zuckte mit den Achseln. Sie wollte nun zum geschäftlichen Teil kommen. »Und was können Sie mir über Quizmaster berichten?«
    »Nicht sehr viel - nur, dass er wahrscheinlich noch unter anderen Namen auftritt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Questor, Quizling, Myster, Omnisent... Wie viele;wollen Sie noch hören?«
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Es handelt sich um die Namen von Leuten, die im Internet sehr schwierige Aufgaben gestellt haben.«
    »Sie meinen Spiele, die gerade aktuell sind?«
    Er berührte mit der Hand einen Teppich neben sich an der Wand. »Dieses Muster können Sie jahrelang anschauen und werden es

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