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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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»Schreibt sich Mason mit großem ›M‹ am Anfang?«
    »Nein, Sir. Ist das denn von Bedeutung?«
    »Ich weiß nicht genau. Normalerweise schreibt man es groß.« »Also könnte mason hier z. B. auch Steinmetz oder Maurer bedeuten?«
    »Moment mal, ich behaupte ja gar nicht, dass Sie sich irren. Ich muss nur mal drüber nachdenken. Können Sie mir eine halbe Stunde Zeit geben?«
    »Natürlich.«
    »Von wo rufen Sie eigentlich an, Siobhan, aus der St. Leonard's Street?«
    »Ja, Sir.«
    »Siobhan, den ›Sir‹ können Sie sich sparen.«
    »Natürlich... Sir.« Sie lächelte. »Tut mir Leid, aber das ist so drin.«
    Der Farmer klang schon wieder etwas munterer. »Also, ich lass mir die Sache durch den Kopf gehen, und dann melde ich mich bei Ihnen. Und - irgendwelche Neuigkeiten über das Mädchen?«
    »Nein, aber wir tun unser Bestes, Sir.«
    »Das glaub ich Ihnen aufs Wort. Und wie kommt Gill so zurecht?«
    »Die ist ganz in ihrem Element.«
    »Sie könnte es noch sehr weit bringen. Merken Sie sich das, Siobhan. Und Sie können von Gill Templer eine Menge lernen.«
    »Natürlich, Sir. Wir telefonieren dann später.«
    »Auf Wiederhören Siobhan.«
    Sie legte den Hörer auf. »Er lässt es sich mal durch den Kopf gehen«, sagte sie zu Grant.
    »Na, super. Und inzwischen läuft uns die Zeit weg.«
    »Und Sie Schlaumeier, ist Ihnen inzwischen vielleicht was Besseres eingefallen?«
    Er sah sie an, als ob er die Herausforderung ermessen wollte und hielt den Daumen in die Luft: »Erstens klingt dieser Halbsatz fast wie ein klassisches Zitat. Shakespeare oder so.« Er hielt ihr Daumen und Zeigefinger unter die Nase. »Zweitens, müssen wir uns fragen, ob corny hier in der Bedeutung von sentimental, abgedroschen gebraucht wird, oder ob es das Adjektiv zu corn, Getreide, ist und vielleicht damit etwas zu tun hat, wo das Getreide herkommt.«
    »Sie meinen, wo man Getreide als Erstes angebaut hat?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht ist auch das Getreidekorn als Samen gemeint, als Beginn des Lebens: Haben Sie schon mal den Ausdruck gehört ›to sow the corn of an idea‹, eine Idee zum Leben erwecken?«
    Sie schüttelte den Kopf. Er hielt noch einen Finger in die Höhe.
    »Drittens könnte mason ja auch Steinmetz bedeuten. Könnte es sich also um einen Grabstein handeln? An einem Grabstein enden ja schließlich alle unsere Träume. Vielleicht ist ein in Stein gemeißelter Getreidehalm gemeint.« Er schloss die erhobenen Finger zur Faust. »So weit bin ich bis jetzt gekommen.«
    »Wenn es ein Grabstein ist, müssen wir rausfinden, auf was für einem Friedhof.« Siobhan nahm den Zettel in die Hand, auf dem sie das Rätsel notiert hatte. »Hier gibt es überhaupt keinen Hinweis auf einen Stadtplan oder eine Landkarte und auch keine Seitenzahl...«
    Grant nickte. »Dieses Rätsel unterscheidet sich eben von den vorigen.« Er schien etwas anderes entdeckt zu haben. »Könnte a corny beginning auch acorny bedeuten, also das Adjektiv zu acorn, Eichel sein?«
    Siobhan runzelte die Stirn. »Wohin würde uns das führen?«
    »Eine Eiche... Eichenlaub, vielleicht. Ein Friedhof mit Eichel oder Eiche im Namen?«
    Sie blies die Backen auf und ließ die Luft hörbar entweichen. »Und wo soll dieser Friedhof sein? Sollen wir vielleicht jedes Dorf und jede Stadt in Schottland danach absuchen?«
    »Ich weiß ja auch nicht«, gab Grant zu und rieb sich die
    Schläfen. Siobhan ließ den Zettel mit dem Rätsel wieder auf den Tisch gleiten.
    »Werden die immer schwieriger?«, fragte sie. »Oder streikt mein Hirn?«
    »Vielleicht sollten wir mal 'ne Pause einlegen«, sagte Grant. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Oder sogar für heute ganz die Segel streichen.«
    Siobhan sah auf die Uhr. Tatsächlich: Sie waren jetzt fast zehn Stunden auf den Beinen. Vormittags die völlig überflüssige Landpartie. Noch immer taten ihr von der Kraxelei die Beine weh. Was sie jetzt eigentlich brauchte, war ein ausgedehntes Bad mit diversen Essenzen und dazu ein Glas Chardonnay... In der Tat eine Versuchung. Andererseits wusste sie genau, dass ihr am nächsten Tag für die Lösung des Rätsels kaum noch Zeit bleiben würde, falls Quizmaster es mit seiner Frist wirklich so genau nahm. Wobei sie darüber nur Aufschluss erhalten konnte, wenn es ihr nicht gelang, das Rätsel innerhalb der festgesetzten Frist zu lösen. Das Risiko wollte sie lieber nicht eingehen.
    Und der Besuch in der Balfour Bank... ob das ebenfalls reine Zeitverschwendung gewesen war?

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