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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Lehrjungen im Traum. Sofort machte sich der junge Mann an die Arbeit und schuf den Lehrlingspfeiler. Als der Meister nach Hause zurückkehrte, war er so von Neid zerfressen, dass er seinen Lehrjungen mit einem Holzhammer totschlug.«
    »Das heißt also, dass der Traum des Maurers an dem Pfeiler des Lehrjungen zerschellt ist?«
    »Ganz genau.«
    Siobhan ließ sich die Einzelheiten noch einmal durch den Kopf gehen. »Ja, es passt alles«, sagte sie dann. »Vielen, vielen Dank, Sir.«
    »Problem gelöst?«
    »Noch nicht ganz. Ich muss jetzt los.«
    »Melden Sie sich mal bei mir, Siobhan. Ich wüsste zu gerne, wie die Sache ausgeht.«
    »Mach ich, Sir. Und nochmals vielen Dank.«
    Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. A corny beginning where the mason's dream ended. Also die Rosslyn-Kapelle in dem kleinen Dorf Roslin rund zehn Kilometer südlich von Edinburgh. Siobhan hielt das Telefon schon in der Hand, wollte gerade Grant anrufen... Doch dann legte sie es wieder weg, setzte sich stattdessen an den Computer und schickte Quizmaster eine E-Mail:
    Der Lehrlingspfeiler in der Rosslyn-Kapelle.
    Dann wartete sie. Sie machte sich einen schwachen Kaffee und spülte damit zwei Aspirin herunter. Anschließend ging sie ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Während sie sich mit einem Badetuch das Haar abtrocknete, wanderte sie zurück ins Wohnzimmer. Immer noch keine Antwort von Quizmaster. Sie setzte sich aufs Sofa und kaute nachdenklich auf der Unterlippe. Den Ausflug zum Hart Fell hätten sie sich sparen können, der Name selbst hätte völlig genügt. Nicht mal mehr drei Stunden bis zum Ende der Frist. Ob Quizmaster erwartete, dass sie nach Roslin fuhr? Sie schickte ihm noch eine E-Mail:
    Soll ich hier bleiben oder hinfahren?
    Wieder wartete sie. Die zweite Tasse Kaffee war noch fader als die erste. Das Glas war jetzt ganz leer. Wenn sie noch etwas trinken wollte, blieb ihr nur der Kamillentee. Sie überlegte, ob Quizmaster womöglich gar nicht zu Hause war. Allerdings war sie sich sicher, dass er ständig einen Laptop und ein Handy dabeihatte. Gut möglich, dass er genau wie sie selbst permanent auf Empfang war. So einer wollte doch sofort Bescheid wissen, wenn er eine Mail bekam.
    Aber was für ein Spiel trieb er mit ihr?
    »Kann ich nicht riskieren«, sagte sie laut. Noch eine letzte Mail: Ich fahre jetzt zu der Kapelle. Dann ging sie nach nebenan, um sich anzuziehen.
    Sie stieg in ihren Wagen und legte den Laptop auf den Beifahrersitz. Wieder dachte sie daran, Grant anzurufen, doch sie entschied sich abermals dagegen. Sie würde schon allein klarkommen, und vor seiner Kritik hatte sie auch keine Angst...
    ...wenn das nicht nach Rebus klingt, dann weiß ich auch nicht.
    Das hatte Grant gesagt. Trotzdem machte sie sich jetzt allein auf den Weg nach Roslin. Keine Verstärkung. Außerdem hatte sie Quizmaster ausdrücklich über ihre Pläne informiert. Noch bevor sie oben auf dem Leith Walk angekommen war, hatte sie sich umentschieden. Sie steuerte Grants Wohnung an. Es war gerade mal Viertel nach acht Uhr, als Rebus' Telefon läutete. Genau genommen sein Handy. Irgendwie hatte er es am Vorabend noch zum Aufladen in die Wand gestöpselt. Er kroch aus dem Bett und verfing sich mit den Füßen in den Kleidern auf dem Boden. Dann suchte er auf allen vieren nach dem Telefon und hielt es sich ans Ohr.
    »Rebus«, sagte er. »Und ich hoffe, das ist kein Scherz.«
    »Sie sind spät dran«, sagte die Stimme. Gill Templer.
    »Wieso?«
    »Spät dran für die große Geschichte.«
    Immer noch auf allen vieren, lugte Rebus zum Bett hinüber. Von Jean keine Spur. Ob sie schon zur Arbeit gegangen war?
    »Was für eine Geschichte?«
    »Im Holyrood Park ist Ihre Anwesenheit erforderlich. Auf dem Arthur's Seat ist eine Leiche entdeckt worden.«
    »Etwa sie?« Rebus stand plötzlich der kalte Schweiß auf der Stirn.
    »Lässt sich im Augenblick noch nicht genau sagen.«
    »Oh Gott.« Er starrte zur Decke hinauf. »Und wie ist sie zu Tode gekommen?«
    »Die Leiche muss schon eine Weile dort liegen.«
    »Sind Gates und Gurt schon da?«
    »Müssten jeden Augenblick hier sein.«
    »Ich bin gleich da.«
    »Tut mir Leid, dass ich Sie gestört habe. Sie sind nicht zufällig bei Jean?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Sagen wir mal: weibliche Intuition.«
    »Wiederhören, Gill.«
    »Wiederhören, John.«
    Als er gerade auf »Beenden« drückte, ging die Tür auf, und Jean kam herein. Sie trug einen Bademantel und hielt ein Tablett in den

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