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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Händen: mit Orangensaft und Toast und Kaffee.
    »Mensch, du siehst ja umwerfend aus«, sagte sie.
    Dann sah sie seinen Gesichtsausdruck, und ihr Lächeln erstarb. »Was ist denn los?«, fragte sie.
    Er erzählte es ihr. Grant gähnte. Die beiden hatten sich in einem Zeitungsladen jeder einen Becher Kaffee besorgt, doch er war immer noch nicht ganz wach. Ihm stand das Haar zu Berge, was ihm offenbar bewusst war, denn er versuchte immer wieder, es glatt zu streichen.
    »Hab letzte Nacht kaum geschlafen«, sagte er und sah in Siobhans Richtung. Sie starrte unbeirrt vor sich auf die Straße.
    »Irgendwas Neues in der Zeitung?«
    Vor ihm auf dem Schoß lag aufgeschlagen die neueste Ausgabe eines örtlichen Boulevardblattes, das er zusammen mit dem Kaffee gekauft hatte. »Nichts Besonderes.«
    »Irgendwas über Philippa Balfour?«
    »Glaub ich nicht. Scheint schon fast vergessen.« Plötzlich fiel ihm etwas ein, und er fing an, seine Taschen abzuklopfen.
    »Was ist denn los?« Zuerst dachte sie, dass er vielleicht nach einem wichtigen Medikament suchte.
    »Mein Handy. Hab ich wohl auf dem Tisch liegen lassen.«
    »Wir haben ja meines.«
    »Aber wir hängen an meinem Provider. Und was ist, wenn mich jemand anrufen will?«
    »Muss halt 'ne Nachricht hinterlassen.«
    »Wenn Sie meinen... Also wegen gestern Abend...«
    »Tun wir einfach so, als wäre es nicht passiert«, sagte sie schnell.
    »Ist es aber.«
    »Es wäre mir aber lieber, wenn es nicht passiert wäre, okay?«
    »Aber Sie haben sich doch immer beschwert, dass...«
    »Thema beendet, Grant.« Sie sah ihn an. »Das ist mein Ernst. Entweder wir vergessen die Sache, oder ich gehe damit zu Gill Templer, liegt ganz bei Ihnen.«
    Er wollte schon etwas entgegnen, überlegte es sich aber anders und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Radio lief leise Virgin AM. Sie mochte den Sender, eine angenehme Art, den Tag zu beginnen. Doch Grant wollte lieber einen Nachrichtenkanal hören: Radio Scotland oder Radio Four.
    »Mein Auto, meine Stereoanlage«, beschied sie ihn knapp.
    Dann wollte er noch mal genau wissen, was der Farmer am Telefon gesagt hatte. Also erzählte sie es ihm und war froh, er endlich das Thema gewechselt hatte.
    Grant nippte an seinem Kaffee, während sie ihm von dem Gespräch berichtete. Er trug eine Sonnenbrille, obwohl die Sonne nicht schien. Eine Ray Ban mit einem Schildpattgestell
    »Klingt gut«, sagte er, als sie fertig war.
    »Finde ich auch«, stimmte sie ihm zu.
    »Fast zu einfach.«
    Sie schnaubte. »Genau. So einfach, dass wir nicht draufgekommen sind.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Verlangt keine besondere Kombinationsgabe, das meine ich. Solche Sachen weiß man entweder per Zufall oder eben nicht.«
    »Wie Sie schon gesagt haben: eine ganz andere Art Rätsel.«
    »Was meinen Sie: Wie viele Freimaurer mag Philippa Bal-four kennen?«
    »Wieso?«
    »Über solche Kontakte haben Sie doch rausgefunden, was es mit dem Rätsel auf sich hat. Aber wie wäre Flip vorgegangen?«
    »Studiert sie nicht Kunstgeschichte?«
    »Ja, richtig. Also kennt sie die Rosslyn-Kapelle vermutlich aus dem Studium?«
    »Möglich.«
    »Aber hat Quizmaster das gewusst?«
    »Wie sollte er?«
    »Kann doch sein, dass sie ihm erzählt hat, was sie studiert.«
    »Ja, denkbar.«
    »Sonst hätte sie doch mit dem Rätsel gar nichts anfangen können. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ich glaube schon. Sie meinen, dass man für die Lösung dieses Rätsels eine andere Art von Wissen braucht als bei den ersten beiden Fragen.«
    »Ja, genau. Allerdings gibt es noch eine Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«
    »Quizmaster könnte unabhängig davon, ob sie ihm was von ihrem Studium erzählt hat, gewusst haben, dass Flip sich mit der Rosslyn-Kapelle auskennt.«
    Siobhan begriff, worauf er hinauswollte. »Sie glauben, Ouizrnaster kennt sie persönlich, ist also mit ihr befreundet?«
    Grant musterte sie über den Rand seiner Ray Ban hinweg. Würde mich nicht überraschen, wenn Ranald Marr Freimaurer wäre, bei dem Beruf...«
    »Mich auch nicht«, sagte Siobhan nachdenklich. »Vielleicht sollten wir ihn noch mal besuchen und einfach fragen.«
    Sie bogen von der Hauptstraße ab und fuhren nach Roslin hinein. Siobhan parkte den Wagen direkt vor dem Souvenirladen neben der Kapelle. Die Tür war abgeschlossen.
    »Der Laden öffnet erst um zehn«, sagte Grant, der ein Schild neben der Tür entdeckt hatte. »Wie lange haben wir denn Zeit?«
    »Wenn wir bis zehn warten, läuft uns die Zeit

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