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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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davon.« Siobhan saß noch im Auto und sah nach, ob neue E -Mails eingegangen waren.
    »Es muss doch jemand da sein.« Grant schlug ein paar Mal mit der Faust gegen die Tür. Siobhan stieg aus dem Wagen und inspizierte die Mauer, die um die Kapelle herumführte.
    »Wie war's denn mit Klettern?«, fragte sie Grant.
    »Versuchen können wir's ja«, sagte er. »Aber wenn nun auch die Kapelle verrammelt ist?«
    »Vielleicht ist ja wenigstens eine Putzfrau da.«
    Er nickte nachdenklich. Doch dann wurde ein Riegel zurückgeschoben, und ein Mann erschien in der Tür.
    »Wir haben noch geschlossen«, sagte er streng.
    Siobhan zeigte ihm ihre Kennmarke. »Polizei, Sir. Ich fürchte, wir können nicht warten.«
    Der Mann ging voraus und führte sie über einen Kiesweg zum Seiteneingang der Kapelle. Über dem Gebäude hatte man ein riesiges Schutzdach errichtet. Siobhan wusste noch von ihrem letzten Besuch, dass es mit dem Dach der Kapelle Probleme gab. Es musste erst völlig durchtrocknen, bevor man es reparieren konnte. Das Gotteshaus erschien im Innern wesentlich größer als von außen, was daran lag, dass Wände und Decke so reich verziert waren. Obwohl die Decke an vielen Stellen durch hässliche dunkle Flecken und grünen Schimmel verunstaltet war, hinterließ sie einen überwältigenden Eindruck. Grant stand im Mittelgang und gaffte genauso ungläubig nach oben, wie Siobhan es bei ihrem ersten Besuch getan hatte.
    »Einfach unglaublich«, sagte er leise, und seine Worte hallten von den Wänden wider. Überall Meisterwerke des Steinmetzhandwerks. Aber Siobhan wusste genau, wonach sie suchte, und ging schnurstracks zum Apprentice Pillar, dem Lehrlingspfeiler, hinüber. Er befand sich direkt neben einer Treppe, die in die Sakristei hinunterführte. Der Pfeiler war etwa drei Meter hoch und mit Reliefbändern verziert, die sich um ihn her um wanden.
    »Ist es der hier?«, fragte Grant.
    »Ja, genau der.«
    »Und wonach suchen wir?«
    »Das wissen wir erst, wenn wir es gefunden haben.« Siobhan ließ die Hände über die kühle Oberfläche des Pfeilers gleiten und ging dann in die Hocke. Unten am Sockel schlängelten sich ineinander verschlungene Drachen um den Pfeiler. Der Schwanz eines der Fabelwesen war so verdreht, dass er an einer Stelle eine kleine Mulde bildete. Siobhan schob ihren Zeigefinger und Daumen hinein und brachte ein Stück Papier zum Vorschein.
    »Oh, verdammt«, sagte Grant.
    Siobhan zog keine Handschuhe an, da sie wusste, dass Quizmaster ohnehin keine verwertbaren Spuren hinterließ. Dann faltete sie den mehrfach geknickten Zettel auseinander. Grant schaute ihr über die Schulter, sodass beide lesen konnten, was in Druckbuchstaben auf dem Papier stand:
    Sie sind eine Suchende. Das nächste Ziel ist Hellbank. Weitere Anweisungen folgen.
    »Das begreif ich nicht«, sagte Grant. »So ein Riesenaufwand und dann nur das?« Seine Stimme wurde lauter.
    Sioban überflog den Text abermals und drehte das Blatt dann um. Die Rückseite war leer. Grant stand hinter ihr und dann und trat mit den Füßen Löcher in die Luft.
    »Mieses Schwein!«, schimpfte er und zog sich dafür einen tadelnden Blick des Hausmeisters zu. »Offenbar findet der Typ es witzig , dass wir uns wie Deppen durch die Gegend schicken lassen!« »Ja ich glaube, dass es ihm auch darum geht«, sagte Siobhan leise.
    Grant sah sie an. »Worum geht?«
    »Na ja um sein Vergnügen eben. Es macht ihm wahrscheinlich Spaß zu beobachten, wie wir uns abstrampeln.«
    »Glauben Sie denn, dass der uns sieht?«
    »Weiß ich nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er uns beobachtetet.«
    Grant starrte sie an und ging dann zu dem Hausmeister hinüber. »Wie heißen Sie?«
    »William Eadie.«
    Grant zog sein Notizbuch hervor. »Und wie lautet Ihre Adresse, Mr. Eadie?« Er notierte sie sich.
    »Der Mann ist nicht Quizmaster«, sagte Siobhan.
    »Wer?«;, fragte Eadie mit bebender Stimme.
    »Nicht so wichtig«, sagte Siobhan, fasste Grant am Arm zog ihn mit sich fort. Sie gingen wieder zum Auto, und Siobhan fing an eine E-Mail zu tippen:
    Bin bereit für das Hellbank-Rätsel.
    Sie dríickte auf »Senden« und ließ sich auf ihrem Sitz zurücksinken.
    »Und jetzt?«, fragte Grant. Siobhan zuckte mit den Schultern. Doch dann meldete der Laptop, dass eine Nachricht eingegangenen war. Siobhan ging mit der Maus auf »Posteingang« und klickte die neue E-Mail an. Ready to give up? That`s a surer thing. Grant atmete hörbar aus. »Ist das nun eine Frage, oder macht er sich

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