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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ertrunkenen Frauen unter einen Hut bringen«, fuhr Wylie fort.
    Devlin schien ihre Argumentation zu überzeugen. »Diese Wasserleichen sind zum damaligen Zeitpunkt überhaupt nicht als verdächtige Todesfälle eingestuft worden«, sagte er. »Und nach der Beschäftigung mit den pathologischen Befunden ist für mich auch ausgemacht, dass diese Einschätzung keiner Revision bedarf.« Er hatte die Hände aus den Taschen genommen und sie in Höhe der Knie auf seine abgewetzte graue Hose gelegt.
    »Schön«, sagte Rebus, »dann bin ich hier wohl der Einzige› der eine solche Möglichkeit wenigstens von ferne in Betracht zieht.«
    Diesmal hielt selbst Wylie den Mund. Rebus trank einen großen Schluck Bier. »Vielen Dank für Ihren einhelligen Vertrauensbeweis«, sagte er.
    »Weshalb sind wir eigentlich hier?« Wylie legte die Hände auf den Tisch. »Ist es Ihr Ziel, uns als Team zusammenzubringen?«
    »Ich behaupte lediglich, dass die fraglichen Details Elemente einer Geschichte sein könnten.«
    »Von Burke und Hare bis hin zu Quizmasters Schatzsuche?«
    »Ja.« Doch plötzlich schien Rebus selbst nicht mehr recht an seine eigene Theorie zu glauben. »Verdammt, ich weiß nicht...« Er strich sich mit der Hand über den Kopf.
    »Also, dann besten Dank für die Einladung...« Ellen Wylies Glas war leer. Sie griff nach ihrer Tasche, die neben ihr auf der Bank lag, und stand auf.
    »Ellen...«
    Sie sah ihn an. »Schwerer Tag morgen, John. Jetzt haben wir es nämlich mit einem Mordfall zu tun.«
    »Offiziell handelt es sich erst dann um einen Mordfall, wenn der zuständige Pathologe das bestätigt«, musste Devlin unbedingt noch loswerden. Wylie schien nahe daran, ihm etwas zu erwidern, bedachte ihn dann aber nur mit einem unterkühlten Lächeln. Dann drängte sie sich zwischen zwei Stühlen hindurch, wünschte allgemein einen schönen Abend, und weg war sie.
    »Es muss zwischen diesen Dingen eine Verbindung geben«, sagte Rebus leise wie zu sich selbst. »Nur komme ich einfach nicht darauf, was es sein könnte.«
    »Manchmal kommt man nicht weiter, wenn man sich allzu sehr in eine Theorie verbeißt«, meldete sich Devlin wieder zu Wort. »Das ist weder den Ermittlungen noch dem eigenen Befinden zuträglich.«
    Rebus gab sich redlich Mühe, den Mann ebenso kühl anzuschauen, wie es Ellen Wylie gerade getan hatte. »Ich glaube, die nächste Runde geht auf Ihre Kosten«, sagte er.
    Devlin sah auf die Uhr. »Ich fürchte, ich kann nicht länger bleiben.« Anscheinend bereitete es ihm Schmerzen, sich vom Tisch zu erheben. »Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass keine der jungen Damen in meine Richtung fährt?«
    »Doch - ich kann Sie mit nach Hause nehmen«, sagte Siobhan schließlich.
    Als er den Blick sah, mit dem sie Jean bedachte, fühlte sich Rebus nicht mehr ganz so verlassen: Sie wollte die zwei lediglich allein lassen, das war alles.
    »Aber zuerst muss ich noch eine Runde zahlen«, verkündete Siobhan.
    »Vielleicht beim nächsten Mal«, sagte Rebus und zwinkerte ihr zu. Er saß mit Jean schweigend da, bis die beiden gegangen waren, und wollte gerade etwas sagen, als Devlin wieder angeschlurft kam.
    »Gehe ich recht in der Annahme«, sagte er, »dass meine Dienste fortan nicht mehr gebraucht werden?« Rebus nickte. »Würden Sie dann bitte Sorge dafür tragen, dass die Akten zurückgeschickt werden?«
    »Detective Wylie wird sich gleich morgen früh darum kümmern«, versprach Rebus.
    »Dann meinen besten Dank.« Devlins Lächeln galt Jean. »War mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen.«
    »Ganz meinerseits«, sagte sie.
    »Möglich, dass ich Sie mal in Ihrem Museum aufsuche. Wäre mir eine große Ehre, wenn Sie mir dort das eine oder andere zeigen könnten...«
    »Aber gern.«
    Devlin machte eine knappe Verbeugung und ging zurück in Richtung Treppe.
    »Hoffentlich nicht«, murmelte sie, als er weg war.
    »Und warum nicht?«
    »Der Typ ist mir nicht ganz geheuer.«
    Rebus sah Devlin hinterher, als ob er sich durch einen letzten Blick auf den alten Herrn davon überzeugen wollte, dass
    Jean mit ihrer Einschätzung Recht hatte. »Du bist nicht die Erste, die das sagt.« Dann blickte er ihr in die Augen. »Aber keine Sorge, bei mir bist du absolut sicher.«
    »Oh, das ist aber schade«, sagte sie und sah ihn über ihr Glas hinweg mit funkelnden Augen an. Sie lagen noch im Bett, als sie das Ergebnis erfuhren. Rebus nahm den Anruf entgegen. Er saß nackt auf der Bettkante und war sich unangenehm des Anblicks bewusst,

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