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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schützen. Als Flip damals von der Lösch-Funktion gesprochen hat, habe ich mich eventuell ein wenig zu sehr von diesen Sicherheitsstandards leiten lassen.« Er unterbrach sich und sah Siobhan und Bain abwechselnd an. »War das alles, was Sie wissen wollten?«
    »Worüber haben Sie sich sonst noch per Mail ausgetauscht?«
    »Unsere Korrespondenz hat nicht lange gedauert. Flip unternahm die ersten Gehversuche, was Internet und E-Mail anbelangt. Sie hatte meine E-Mail-Adresse und wusste, dass ich mich mit diesen Dingen recht gut auskenne. Anfangs hatte sie eine Menge Fragen, aber sie hat sehr rasch gelernt.«
    »Mal sehen: Vielleicht finden wir ja auf der Festplatte doch noch einige rekonstruierbare Mails«, log Siobhan munter darauf los. »Wissen Sie noch ungefähr, wann Sie ihr das letzte Mal eine E-Mail geschrieben oder von ihr eine bekommen haben?«
    »Das dürfte mindestens ein Jahr her sein.« Marr machte Anstalten aufzustehen. »War das alles? Ich bin wirklich sehr in Eile...«
    »Wenn Sie Flip nicht genau erklärt hätten, wie sie Nachrichten auf der Festplatte ein für alle Mal löschen kann, hätten wir ihn vielleicht schon.«
    »Wen?«
    »Quizmaster.«
    »Sie meinen den Menschen, mit dem Flip dieses Rätselspiel gemacht hat? Glauben Sie immer noch, dass die Geschichte mit Philippas Tod zusammenhängt?«
    »Das versuchen wir ja gerade herauszufinden.«
    Marr war unterdessen aufgestanden und strich sich das Jackett glatt. »Ist es technisch möglich, diesen Menschen, diesen Quizmaster auch gegen seinen Willen aufzuspüren?«
    Siobhan sah Bain an, der - diesmal - sofort schaltete.
    »Oh ja«, sagte er zuversichtlich. »Kann ein bisschen dauern, aber den finden wir. Der Bursche hat so viele Spuren hinterlassen, den erwischen wir auf jeden Fall.«
    Marr sah die beiden jungen Polizisten abwechselnd an. »Das ist gut«, sagte er dann lächelnd. »Falls ich noch etwas für Sie tun kann...«
    »Sie haben uns bereits sehr geholfen. Mr. Marr«, erwiderte
    Siobhan, ohne ihren Blick von Marr abzuwenden. »Ein Beamter wird sie hinausbegleiten...«
    Als Marr gegangen war, zog Bain seinen Stuhl wieder auf Siobhans Schreibtischseite und nahm neben ihr Platz.
    »Glauben Sie, dass er es ist?«, fragte er leise.
    Sie nickte und betrachtete nachdenklich die Tür, durch die Marr gerade entschwunden war. Dann ließ sie die Schultern fallen, kniff die Augen zusammen und massierte sie mit den Fäusten. »Obwohl ich nicht mal einen Grund dafür nennen könnte.«
    »Und beweisen können Sie es erst recht nicht.«
    Sie nickte, noch immer mit geschlossenen Augen.
    »Also nur so eine Ahnung?«, fragte er.
    Sie öffnete die Augen. »Natürlich weiß ich, dass man sich auf so etwas nicht verlassen kann.«
    »Da bin ich aber froh.« Er sah sie lächelnd an. »Wäre nicht schlecht, wenn wir was Konkretes in die Hände bekämen, wie?«
    Dann läutete das Telefon. Da Siobhan noch immer völlig abwesend war, nahm Bain den Anruf entgegen. Ein Ermittler namens Black von der Netzwerkfahndung. Er wollte wissen, ob er mit dem richtigen Ansprechpartner verbunden war. Als Bain das bejahte, wollte Black von ihm wissen, ob er sich mit Computern auskenne.
    »Ja, ganz gut.«
    »Gut. Haben Sie den PC vor sich?« Bain bestätigte das und Black erklärte ihm, was er wollte. Fünf Minuten später legte Bain den Hörer auf die Gabel, blies die Backen auf und ließ die Luft dann hörbar entweichen.
    »Keine Ahnung, woran das liegt«, sagte er, »aber wenn ich mit den Typen vom Geheimdienst zu tun habe, komm ich mir hinterher jedes Mal wie ein fünfjähriges Kind vor, das gerade seinen ersten Schultag hat.«
    »Klang nicht schlecht, wie Sie argumentiert haben«, versicherte ihm Siobhan. »Was wollen die denn?«
    »Kopien sämtlicher Mails zwischen Ihnen und Quizmaster, dazu detaillierte Auskünfte über Philippa Balfours Providerkonto und Benutzernamen und dieselben Angaben auch von Ihnen.«
    »Nur dass ich die ganze Zeit Grant Hoods Rechner benutzt habe«, sagte Siobhan und zeigte auf den Laptop.
    »Dann halt seine Daten.« Er hielt inne. »Black hat gefragt, ob wir schon einen Verdacht gegen eine bestimmte Person hegten.«
    »Aber Sie haben nichts gesagt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir können ihm natürlich Marrs Namen zukommen lassen. Oder sogar die E-Mail-Adresse.«
    »Ob ihm das weiterhilft?«
    »Möglich. Wissen Sie was: Die Amis können schon per Satellit E-Mails mitlesen. Und zwar sämtliche Mails auf der ganzen Welt...« Sie sah ihn ungläubig an,

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