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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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und er lachte. »Keine Ahnung, ob unsere Netzwerkfahnder über ähnliche Möglichkeiten verfügen, aber man weiß ja nie.«
    Siobhan saß nachdenklich auf ihrem Stuhl. »Okay, dann geben Sie denen halt, was wir haben. Ranald Marrs Daten inklusive.«
    Der Laptop meldete, dass eine neue Nachricht eingetroffen war. Siobhan ging online. Quizmaster.
    Nach Lösung von Stricture persönliche Begegnung möglich. Einverstanden?
    »Ooh«, sagte Bain, »er fragt sogar höflich an.«
    Dann geht das Spiel also weiter?, tippte Siobhan zurück.
    Ausnahmeregelung.
    Wieder tippte sie: Es gibt Fragen, auf die ich sofort eine Antwort brauche.
    Die prompte Entgegnung: Fragen Sie.
    Also stellte sie ihre Fragen: War außer Flip noch jemand an dem Spiel beteiligt?
    Sie warteten rund eine Minute auf die Antwort.
    Ja.
    Sie sah Bain an. »Bislang hat er immer das Gegenteil behauptet.«
    »Dann hat er entweder bisher gelogen, oder er lügt jetzt Aber vermutlich hätten Sie sich die Frage gespart, wenn Sie ihm seine bisherige Auskunft abgenommen hätten.«
    Wie viele?, tippte Siobhan.
    Drei.
    Und die Teilnehmer haben gegeneinander gespielt? Waren sie sich darüber im Klaren?
    Ja, waren sie.
    Dann haben sie also gewusst, gegen wen sie spielen?
    Eine Dreißigsekundenpause. Absolut nicht.
    »Sagt er die Wahrheit, oder lügt er?«, fragte Siobhan Bain.
    »Da fällt mir ein: Ob Mr. Marr schon wieder an seinem Schreibtisch sitzt?«
    »Durchaus möglich, dass so ein hohes Tier sogar im Auto Zugang zum Internet hat. So einer muss doch der Konkurrenz in dem großen Spiel immer um ein paar Züge voraus sein.« Sie lächelte über die zufällige Mehrdeutigkeit des Satzes.
    »Am besten, ich rufe einfach sein Büro an.« Bain hatte den Hörer schon in der Hand. Siobhan nannte ihm die Nummer der Bank.
    »Bitte Mr. Marrs Büro«, sagte Bain in die Muschel. Dann: »Spreche ich mit Mr. Marrs Assistentin? Hier ist Detective Bain, Lothian Police. Könnte ich bitte Mr. Marr persönlich sprechen?« Er sah Siobhan an. »Ach so, Sie erwarten ihn jeden Augenblick zurück? Danke sehr.« Dann noch eine Eingebung: »Oh, können wir ihn vielleicht in seinem Wagen erreichen? Ich meine per E-Mail?« Er hörte aufmerksam zu. »Nein, schon gut, danke. Ich rufe später noch mal an.« Dann legte er auf. »Kein E-Mail-Empfang im Auto.«
    »Behauptet seine Sekretärin«, sagte Siobhan leise.
    Bain nickte.
    »Heutzutage kann man doch sogar schon per Telefon ins Internet«, sagte sie. Dazu braucht man bloß so ein WAP-Handy, wie Grant eins hat, dachte sie. Aus heiterem Himmel fiel ihr plötzlich der Morgen im Elephant House wieder ein. Grant, der an einem ihm schon bekannten Kreuzworträtsel herumdokterte, um die Frau am Nachbartisch zu beeindrucken. Sie schrieb eine neue E-Mail:
    Können Sie mir sagen, wer die Leute waren? Wissen Sie, um wen es sich handelt? Die Antwort erfolgte prompt:
    Nein.
    Können Sie es nicht sagen, oder wissen Sie es nicht?
    »Beides. Stricture wartet.
    Noch eine letzte Frage, Master: Wieso haben Sie Flip ausgewählt?
    Sie ist genauso zu mir gekommen wie Sie.
    Aber wie ist sie auf Sie gestoßen?
    Stricture-Aufgabe folgt.
    »Ich glaube, dem reicht es jetzt«, sagte Bain. »Nicht daran gewöhnt, dass seine Sklaven dumme Fragen stellen.«
    Siobhan zog erst in Erwägung, einen weiteren Versuch zu starten, nickte dann aber Bain zustimmend zu.
    »Glaube kaum, dass ich es mit Grant Hood aufnehmen kann«, fuhr Bain fort. Sie sah ihn fragend an. »Ich meine als Rätselfuzzi«, erklärte er.
    »Abwarten.«
    »Bis es so weit ist, kann ich Black ja schon mal die Sachen hier rüberschießen.«
    »Tun Sie das, Mann«, sagte Siobhan lächelnd. Wieder fiel Grant ihr ein. Ohne ihn wäre sie nie so weit gekommen. Doch seit seiner Beförderung hatte er nichts mehr von sich hören lassen. Nicht mal nachgefragt, ob noch ein Rätsel eingegangen war... Erstaunlich, dass er offenbar wie auf Knopfdruck total umschalten konnte. Der Grant, den sie im Fernsehen gesehen hatte, hatte nichts mehr mit dem jungen Mann gemein, der mitten in der Nacht in ihrem Wohnzimmer auf und ab Marschiert war und auf dem Hart Fell völlig die Fassung verloren hatte. Sie wusste, welche Version sie persönlich bevorzugte, und glaubte nicht, dass das nur Neid auf Grants Job war. Und plötzlich konnte sie sogar Gill Templer verstehen Gill hatte einfach Angst, Angst vor der Verantwortung in ihrem neuen Job und teilte deshalb so aus. Dabei bekamen vor allem die besonders Ehrgeizigen und Selbstbewussten ihrer

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