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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nicht.«
    »Also, haben Sie an Francis Finlays Grab was rausgefunden?«
    »John...« Sie wich seinem Blick aus. »Sie sind mit der Angelegenheit nicht mehr befasst.«
    »Schon möglich. Aber Sie sind nicht mehr ganz bei Verstand, wie es scheint.«
    »Sie haben kein Recht, so mit mir zu sprechen.« Noch immer vermied sie es, ihn anzusehen.
    »Da bin ich ganz anderer Meinung.«
    »Und haben Sie dafür eine Begründung?«
    »Inspektor Rebus!« Die Stimme der Autorität: Colin Carswell, der zwanzig Meter entfernt in der Tür stand. »Wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten...«
    Rebus sah Siobhan an. »Fortsetzung folgt«, sagte er. Dann stand er auf und verließ den Raum. Carswell erwartete ihn bereits in Gill Templers voll gestopftem Büro. Gill war ebenfalls anwesend und stand mit verschränkten Armen mitten im Zimmer. Carswell machte es sich gerade hinter dem Schreibtisch bequem und warf einen angewiderten Blick auf den Krempel, der sich seit seinem letzten Besuch angesammelt hatte.
    »Was können wir für Sie tun, Inspektor Rebus?«, fragte er.
    »Ich bin hier, weil ich etwas vergessen hatte.«
    »Ach, etwa die Tatsache, dass Sie vom Dienst suspendiert sind?«, sagte Carswell mit einem schmallippigen Lächeln.
    »Der war nicht schlecht, Sir«, entgegnete Rebus kühl.
    »John«, mischte sich Gill jetzt ein. »Eigentlich sollten Sie zu Hause sein.«
    Er nickte. »Ich halte es einfach zu Hause nicht aus, während sich hier die Ereignisse überschlagen.« Er ließ Carswell keine Sekunde aus den Augen. »So wie diese grandiose Idee, Marr rechtzeitig davon in Kenntnis zu setzen, dass ein Streifenwagen unterwegs ist, um ihn abzuholen. Noch brillanter finde ich allerdings, dass Sie ihm vor dem Verhör zehn Minuten Zeit eingeräumt haben, damit er seine Aussage mit John Balfour abstimmen kann. Großartige Entscheidung, Sir.«
    »Fordern Sie mich zum Duell heraus, Rebus?«, fragte Gar»-well.
    »Nennen Sie mir Zeit und Ort.«
    »John...«Wieder schaltete Gill sich ein. »Ich glaube kaum, dass uns das weiterführt, oder?«
    Carswell schnaubte verächtlich. Rebus sah Gill an.
    »Siobhan hat sich da auf eine ganz gefährliche Sache eingelassen. Ich glaube, sie hat wieder Kontakt zu Quizmaster aufgenommen. Möglich, dass sie ihn sogar treffen will.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Nennen wir es eine qualifizierte Vermutung.« Er blickte in Carswells Richtung. »Und Sie können sich die Mühe sparen, sich über meine nicht vorhandene Intelligenz lustig zu machen, weil ich Ihnen nämlich voll und ganz zustimme. Nur dass ich mir meiner Sache in diesem Fall verdammt sicher bin.«
    »Hat er ihr wieder eine Aufgabe gestellt?« Gill hatte angebissen.
    »Ja, heute Morgen auf dem Friedhof.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Meinen Sie, er war einer von den Trauergästen?«
    »Ach, das weiß ich nicht. Die Nachricht hätte er jederzeit hinterlegen können. Aber die Sache ist die: Siobhan hat ihn um ein Treffen ersucht.«
    »Und?«
    »Und jetzt steht sie vorne im Büro herum und wartet ab, bis es so weit ist.«
    Gill nickte nachdenklich. »Aber wenn er ihr eine neue Aufgabe gestellt hätte, wäre sie doch damit beschäftigt, sie zu lösen.«
    »Jetzt machen Sie mal halblang«, mischte Carswell sich ein. »Das sind doch alles nur Mutmaßungen. Oder haben Sie gesehen, wie Siobhan ein Kuvert mit einem neuen Rätsel entgegengenommen hat?«
    »Die Lösung des vorletzten Rätsels hat uns zu einem bestimmten Grab auf dem Friedhof geführt. Und heute früh hat sie direkt vor diesem Grab gehockt und den Grabstein inspiziert...«
    »Na und?«
    »Ich glaube, jemand hatte für sie dort eine Nachricht hinterlegt.«
    »Aber Sie haben nicht gesehen, dass sie dort wirklich was gefunden hat?«
    »Nein, sie hat vor dem Grabstein gehockt...«
    »Aber gesehen haben Sie nichts?«
    Da sie eine weitere Auseinandersetzung fürchtete, schaltete Gill sich wieder ein. »Wieso lassen wir sie nicht einfach hereinkommen und fragen sie selbst?«
    Rebus nickte. »Ich hole sie.« Er hielt inne. »Wenn Sie es gestatten, Sir.«
    Carswell seufzte. »Los, machen Sie schon.«
    Doch im Büro war von Siobhan nichts mehr zu sehen. Rebus rannte durch die Gänge und fragte überall nach ihr. Am Getränkeautomaten sagte jemand, dass sie dort gerade vorbeigekommen sei. Rebus rannte wieder los und stürzte ins Freie. Doch weder von Siobhan noch von ihrem Auto die geringste Spur. Er überlegte, ob sie den Wagen vielleicht ein Stück abseits geparkt hatte, sah nach links und rechts. In der

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