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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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einen Richtung der verkehrsreiche Leith Walk, in der anderen die engen Straßen der östlichen Neustadt. Siobhans Wohnung lag zwar nur fünf Minuten entfernt in der Neustadt, doch Rebus beschloss, wieder hineinzugehen.
    »Sie ist weg«, sagte er zu Gill. Dann bemerkte er - noch immer schwer keuchend -, dass auch Carswell nicht mehr da war. »Und wo ist der Vize?«
    »Auf dem Weg in die Zentrale. Der Chef wollte ihn sprechen, glaube ich.«
    »Gill, wir müssen Siobhan unbedingt finden. Schicken Sie sofort ein paar Leute los.« Er wies mit dem Kopf RichtungTür. »Die Kollegen nebenan haben doch sowieso nichts zu tun.«
    »Ja, John. Wir finden sie schon, keine Sorge. Vielleicht weiß Grips ja, wo sie steckt?« Sie nahm den Hörer ab. »Fangen wir mit ihm an.«
    Aber Eric Bain war genauso unauffindbar wie Siobhan. Es war zwar bekannt, dass er irgendwo in der Zentrale unterwegs war, aber niemand wusste Näheres. Rebus versuchte unterdessen, Siobhan zu Hause und auf ihrem Handy zu erreichen. In ihrer Wohnung meldete sich lediglich der Anrufbeantworter, und unter ihrer Handynummer verkündete eine Stimme, dass das Gerät zurzeit in Betrieb sei. Als er fünf Minuten später wieder anrief, erhielt er dieselbe Auskunft. Inzwischen war er zu Fuß in der Straße unterwegs, in der Siobhan wohnte, deshalb benutzte er sein Handy. Er klingelte an ihrer Tür, aber niemand öffnete. Er überquerte die Straße und starrte so lange zu ihrem Fenster hinauf, bis einige Passanten stehen blieben und ebenfalls neugierig nach oben schauten, weil sie nicht begriffen, was es dort zu sehen gab. Auch Siobhans Wagen war weder in ihrer eigenen noch in einer der umliegenden Straßen abgestellt.
    Außerdem hatte Gill Siobhan auf dem Pager eine Nachricht hinterlassen und sie dringend um einen Rückruf gebeten, doch selbst damit hatte Rebus sich nicht begnügt, also hatte sie zum Schluss sämtliche Streifenwagen angewiesen, nach Siobhans Auto Ausschau zu halten.
    Als er jetzt unten vor dem Haus stand, in dem sie wohnte, wurde Rebus schlagartig bewusst, dass sie überall sein konnte, nicht nur innerhalb der Stadtgrenzen. Hatte Quizmaster sie nicht zum Hart Fell gelotst und zur Rosslyn-Kapelle? Völlig unmöglich zu sagen, welchen Ort er für eine persönliche Begegnung wählen würde. Je abgelegener, desto gefährlicher für Siobhan, so viel war schon mal klar. Rebus hätte sich ohrfeigen mögen: Warum hatte er sie bloß nicht mit in diese Besprechung geschleppt und sie einfach abhauen lassen...?Wieder wählte er ihre Mobilfunknummer: immer noch besetzt. Niemand führte so lange Telefongespräche per Handy: viel zu
    teuer. Dann begriff er plötzlich - natürlich: Sie hatte ihr Mobiltelefon mit Grant Hoods Laptop verbunden, um Quizmaster mitzuteilen, dass sie unterwegs war. Einen Parkplatz hatte Siobhan bereits befunden. Zwei Stunden noch bis zu dem von Quizmaster vorgeschlagenen Zeitpunkt. Unwahrscheinlich, dass jemand sie bis dahin entdecken würde. Allerdings ließ sich aus der Nachricht, die Gill Templer ihr per Funkruf geschickt hatte, zweierlei schließen: Erstens hatte Rebus Gill in alles eingeweiht und zweitens würde sie - Siobhan - später einiges erklären müssen, falls sie Gills Anweisung weiterhin ignorierte.
    Erklären? Dabei blickte sie selbst kaum mehr durch. Sie wusste nur, dass das Spiel - obwohl ihr klar war, dass es nicht nur ein Spiel, sondern etwas möglicherweise viel Gefährlicheres war - sie in seinen Bann geschlagen hatte. Quizmaster, wer immer das auch sein mochte, hatte sie in seinen Bann geschlagen, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass sie kaum noch an was anderes denken konnte. Tatsächlich fehlten ihr die gewohnten kleinen Ratespiele, wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte es immer so weitergehen können. Doch vor allem wollte sie alles wissen, was es über Quizmaster und das Spiel zu wissen gab. Stricture hatte einen mächtigen Eindruck auf sie gemacht, weil Quizmaster erraten haben musste, dass sie bei dem Begräbnis anwesend sein würde und ihr erst an Flips Grab die Augen aufgehen konnten. Stricture, in der Tat... eingeengt in eine schmale Holzkiste... Aber sie hatte das Gefühl, dass das Wort auf sie selbst auch zutraf, wenn auch in einem anderen Sinne: Sie fühlte sich durch das Spiel buchstäblich in Fesseln geschlagen und wollte unbedingt, koste es, was es wolle, herausfinden, wer sich das alles ausgedacht hatte. Zugleich fühlte sie sich von der Situation fast erdrückt. Ob Quizmaster bei der Beerdigung

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