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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Rebus musste an Bev Dodds' klimpernde Armbänder und -reife denken und daran, was der kleine Chick gesagt hatte: »Ach, die ist doch nicht ganz dicht«. Bücher über Hexerei in ihrem Wohnzimmer, nur dass sie den Raum als »Salon« bezeichnete. Plötzlich fiel ihm der Stones-Song »Spider and the Fly« ein, die B-Seite von »Satisfaction«. Bev Dodds kam ihm vor wie eine Spinne und ihr Salon wie ein fein gesponnenes Netz. Aus irgendeinem Grund ging ihm dieses bizarre Bild nicht mehr aus dem Kopf.

6
    Am Montagmorgen nahm Rebus Jeans Zeitungsausschnitte mit aufs Revier. Auf seinem Schreibtisch erwarteten ihn bereits drei Nachrichten von Steve Holly und eine handschriftliche Notiz von Gill Templer, die ihn darauf hinwies, dass er um elf Uhr einen Arzttermin hatte. Er begab sich sofort zu
    ihrem Büro, um sie um Aufschub zu bitten, doch an ihrer Tür hing ein Zettel mit der Nachricht, dass sie sich den ganzen Tag am Gayfìeld Square aufhalten werde. Rebus ging also zu seinem Stuhl zurück, schnappte sich seine Zigaretten und das Feuerzeug und trat auf den Parkplatz hinaus. Er hatte sich kaum eine angesteckt, als Siobhan Clarke ihm entgegenkam.
    »Gibt's was Neues?«, fragte er. Siobhan zeigte auf den Laptop, den sie unter dem Arm trug.
    »Gestern Abend«, sagte sie.
    »Und was ist passiert?«
    Sie warf einen Blick auf seine Zigarette. »Sobald Sie mit dem widerlichen Ding fertig sind, kommen Sie nach oben, dann zeig ich es Ihnen.«
    Dann fiel die Tür hinter ihr zu. Rebus beäugte seine Zigarette, zog ein letztes Mal daran und schnipste sie dann auf den Asphalt.
    Als er wieder oben im Büro erschien, hatte Siobhan den Laptop bereits aufgebaut. Ein Kollege rief ihm entgegen, dass ein gewisser Steve Holly am Telefon sei, doch Rebus schüttelte bloß den Kopf. Er wusste verdammt gut, was Holly wollte: Bev Dodds hatte dem Kerl natürlich von Rebus' und Jeans kleinem Ausflug nach Falls erzählt. Er hob den Finger und bat Siobhan um eine Sekunde Geduld. Dann wählte er die Nummer des Museums.
    »Jean Burchill, bitte«, sagte er. Er wartete.
    »Hallo?« Es war ihre Stimme.
    »Jean? Hier spricht John.«
    »John, ich wollte Sie gerade anrufen.«
    »Was Sie nicht sagen: Dann haben Sie den Kerl also auch am Hals?«
    »Na ja, ›am Hals‹ ist vielleicht etwas übertrieben.«
    »Ein Journalist namens Steve Holly, der sich brennend für die Puppen interessiert?«
    »Hat er sich bei Ihnen auch schon gemeldet?«
    »Ich kann Ihnen nur eines raten, Jean: Sagen Sie nichts.
    Weigern Sie sich einfach, seine Gespräche entgegenzunehmen, und falls er Sie direkt erwischt, sagen Sie einfach, dass Sie nichts wissen. Egal, wie sehr der Typ Sie bedrängt...«
    »Ja, gut. Hat Bev Dodds geplaudert?«
    »Mein Fehler - hätte ich mir denken können.«
    »Keine Sorge, John, ich kann schon auf mich aufpassen.«
    Die beiden verabschiedeten sich, Rebus legte den Hörer wieder auf, ging dann zu Siobhans Schreibtisch hinüber und las die E-Mail auf ihrem Bildschirm.
    Dieses Spiel ist kein Spiel. Es ist eine Suche. Sie brauchen dazu Energie und einen langen Atem und nicht zuletzt Intelligenz. Doch dafür werden Sie am Ende reich belohnt. Möchten Sie immer noch mitmachen?
    »Ich habe zurückgemailt, dass ich interessiert bin, und gefragt, wie lange das Spiel ungefähr dauert.« Siobhan tippte auf der Tastatur herum. »Seine Antwort: Vielleicht ein paar Tage, vielleicht aber auch ein paar Wochen. Und dann hab ich gefragt, ob ich mit ›Hellbank‹ beginnen kann. Er hat prompt geantwortet, dass es sich bei ›Hellbank‹ um den Schwierigkeitsgrad vier handelt, und dass ich das Spiel von Anfang an spielen muss. Also hab ich okay gesagt und um Mitternacht dann das hier erhalten.«
    Wieder erschien eine Nachricht auf dem Monitor. »Allerdings hat die Mail hier einen anderen Absender«, sagte Siobhan. »Keine Ahnung, wie viele Adressen er verwendet.«
    »Damit man ihm nicht so leicht auf die Schliche kommt?«, fragte Rebus und las dann laut:
    Woher soll ich wissen, dass Sie wirklich die Person sind, als die Sie sich ausgeben?
    »Damit meint er meine E-Mail-Adresse«, erklärte Siobhan. »Zuerst habe ich nämlich Philippas Adresse benutzt und jetzt Grants.«
    »Und was haben Sie geantwortet?«
    »Dass er mir vertrauen muss. Entweder das - oder, dass ich jederzeit zu einem Treffen bereit bin.«
    »Und - war er darauf scharf?«
    Sie lächelte. »Nicht wirklich. Und dann hat er mir das hier geschickt.« Sie drückte auf eine andere Taste.
    Sevenfins high is king.

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