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Puppentod

Titel: Puppentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Winter
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Vater an.
    Der aber nahm ihm wortlos den Telefonhörer aus der Hand, gab ihn Harry und sagte: »Ruf dieses Spezialistenteam an.«

    Keine zwei Stunden später erschien die Firma Dexter-International-Security
    John Dexter und sein Team waren ein Geheimtipp, wenn es darum ging, schwierige Fälle diskret zu lösen, und wurden von Privatpersonen, aber auch von großen Konzernen beauftragt - eben von allen, die es sich leisten konnten, denn die Honorare waren keineswegs niedrig. Dafür konnte Dexter-International-Security eine fünfundneunzigprozentige Erfolgsquote vorweisen.
    John Dexter, ein schlanker Mittvierziger im schwarzen Designeranzug, hatte vor seiner Selbstständigkeit viele Jahre beim SEK Bayern und bei der GSG 9 der Bundespolizei gearbeitet. Er war ein Profi durch und durch und seine Mitarbeiter ebenso, jeder auf seinem Gebiet. Vier davon begleiteten ihn, darunter ein Computerexperte in zerlöcherten Jeans, der früher bei Microsoft gewesen war, und eine Frau, die beim FBI Täterprofile erstellt hatte.

    Zunächst verschafften die Dexter-Leute sich einen kurzen Überblick, überprüften die Alarmanlage, untersuchten Türen und Fenster nach Einbruchsspuren und begannen dann, Rudolfs Büro in eine Art Kommandozentrale zu verwandeln. Zumindest empfand Michael das so und kam sich vor wie in einem James-Bond-Film. Laptops wurden installiert, diverse technische Geräte miteinander verkabelt, Headsets hinter die Ohren geklemmt und Bluetooth-Verbindungen aufgebaut.
    Als alles fertig war, ging ein Mitarbeiter mit einem kleinen, schwarzen Kasten, der aussah wie eine Fernsteuerung für Spielzeugautos, hinaus in den Garten. Ein paar Sekunden später ertönte nacheinander in jedem der Laptops ein Piepton.
    »Signal steht«, sagte der Computerexperte zu John Dexter.
    »Dann schalten Sie jetzt bitte die Alarmanlage ein«, wandte dieser sich daraufhin an Harry.
    Harry nickte und ging hinaus, um das System zu aktivieren.
    Kaum hatte er das getan, begannen unzählige Zahlenfolgen in irrer Geschwindigkeit über die Monitore zu laufen. Auf einem Bleistift kauend sah der Computerexperte dabei zu, bis es erneut piepste und er sich grinsend zu seinem Chef umdrehte. Den Daumen nach oben haltend sagte er: »Funktioniert. Wird nur ein bisschen dauern.«
    Es dauerte genau zehn Minuten, bis alles wieder von den Monitoren verschwand. Nur auf einem blieb eine fünfstellige Zahl übrig. Dexter zog erstaunt seine Augenbrauen
nach oben. »Sie benutzen für alles den gleichen Code?«, fragte er Rudolf.
    »Woher wissen Sie das?«, entgegnete dieser sichtlich überrascht.
    Ein Lächeln huschte über Dexters kantiges Gesicht. »Keine Sorge. Ihre Alarmanlage ist okay. Sie ist sogar sehr gut, sonst hätten wir nicht so lange gebraucht, um den Code zu knacken. 92556 - nicht wahr?«
    Rudolf und Harry wechselten einen kurzen Blick miteinander.
    »Hier waren Profis am Werk«, fuhr Dexter fort, »denn es gibt keine Spuren eines Einbruchs. Die Täter müssen also den Code geknackt und das Alarmsystem außer Kraft gesetzt haben. Wie sonst sollten sie ins Haus gekommen sein? Das waren keine Anfänger. Das war gute Arbeit.«
    »Sie gehen davon aus, dass es mehrere waren?«, fragte Harry.
    »Ein Einzelner wäre dazu nur schwer in der Lage«, antwortete Dexter.
    Und Michael stellte fest: »Als Yakko getötet wurde, gab es auch keine Einbruchsspuren.«
    »Yakko?« Fragend sah Dexter ihn an.
    »So hieß der Hund meines Vaters, der vor ein paar Tagen vergiftet wurde«, erklärte ihm Michael. »Meine Mutter hat ihn morgens im Garten gefunden. Der Tierarzt war sich sicher, dass er zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Stunden tot war. Wie er mitten in der Nacht aus dem Haus gekommen ist, wissen wir bis heute nicht.«

    »Klingt nach einem persönlichen Rachefeldzug«, meldete sich die Profilerin zu Wort und fügte an Rudolf gewandt hinzu: »Wir sollten uns Ihre Feinde anschauen.«
    Michael lachte kurz auf. Da werden Sie aber zu tun haben, dachte er, hütete sich jedoch, das auszusprechen.
    »Wer von Ihnen hat das Büro zuletzt betreten?«, wollte Dexter wissen.
    »Vermutlich ich«, knurrte Rudolf.
    »Wann war das?«
    »Gestern Nachmittag.«
    »Seitdem war niemand mehr hier drin?«
    Rudolf zuckte mit den Achseln. »Ich glaube nicht. Aber wir sollten trotzdem meine Frau und die Frau meines Sohnes befragen.«
    »Ich werde sie holen«, rief Michael und verließ daraufhin sofort das Büro. Er warf einen Blick ins Wohnzimmer. Weil dort aber niemand war, wollte er in die

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