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Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Titel: Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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ich hoffe, du nimmst es nicht persönlich –, um den Portugiesen eins auszuwischen.«
    Miguel sah sich immer wieder um, ob er der berberischen Krieger, die sich vermutlich irgendwo in der Nähe versteckt hielten, vielleicht doch gewahr wurde. Es ließ sich jedoch niemand blicken. » Kämpfst du für sie, für die Aufständischen?«
    » Ich kämpfe für niemanden«, antwortete Cornelisz mit Bestimmtheit, » obwohl ich ihren Wunsch nach Unabhängigkeit verstehe.«
    » Nun, du wirst dir denken können, dass ich eine andere Einstellung dazu habe. Unruhen sind Gift für den Handel.«
    » Niemand sollte zu etwas gezwungen werden, schon gar nicht zu einem Leben, das die eigenen Fähigkeiten unterdrückt und Freiheiten beschneidet. Verzeih die offenen Worte, mein Freund, aber ich hoffe, die Sa’adier werden die Besatzer aus dem Land jagen.«
    Er vertritt einen Standpunkt, staunte Miguel, es ist ein Mann aus ihm geworden. Er betrachtete den Freund mit Wohlgefallen. » Wir werden ja sehen. Bisher waren sich die Aufständischen noch niemals einig genug, um den Portugiesen gefährlich werden zu können.«
    » Wie sich dieser Kampf auch immer entwickelt, ich jedenfalls warte zunächst ab, bevor ich mich in der Stadt blicken lasse«, meinte Cornelisz. » Ich vermute, du hast mit meinem Wirt gesprochen? Gibt es meine Sachen noch?«
    » Ja«, antwortete Miguel. » Und er beteuert hoch und heilig, nichts angerührt zu haben.«
    » Das ist gut. Ich möchte dich nämlich bitten, den ganzen Kram, besonders natürlich meine Malutensilien, bei Kapitän Abdallah, dem Besitzer der Fatima, unterzustellen. Willst du das für mich tun?«
    » Ist bereits so gut wie erledigt. Und du? Was hast du nun vor?«
    » Wie gesagt, ich bleibe einstweilen außer Reichweite der Portugiesen. Dom Francisco wird sich einen anderen Maler suchen müssen, seinen Vorschuss aber betrachte ich als Ausgleich für erlittenes Unrecht.« Cornelisz grinste.
    Nach kurzem Zögern fuhr er fort: » Im Moment lebe ich auf Einladung des sa’adischen Sheïk in seinem Lager und ziehe mit den Kriegern herum. Sie sind geschickte Reiter, und es ist ein Genuss, ihnen bei ihren Übungen zuzusehen. Etwas Vergleichbares gibt es nicht! Und dann ihre Geschichten, die sie am Abend, wenn wir am Feuer sitzen, erzählen. Wenn ich meine Malsachen wiederhabe, kann ich bestimmt ein paar eindrucksvolle Bilder anfertigen, bessere jedenfalls, als es das Bildnis eines portugiesischen Beamten jemals sein könnte.«
    Cornelisz wich ihm aus, merkte Miguel. Vermutlich erzählte er von solchen Nebensächlichkeiten, um Wesentliches zu verbergen. Wahrscheinlich wusste er sogar über die Angriffe Bescheid, die die Sa’adier gegen die Portugiesen vorbereiteten.
    » Werden deine Berberfreunde irgendwann weiter nach Norden ziehen und womöglich auch gegen Mogador vorstoßen?«
    Cornelisz’ Antwort kam sofort. » Falls dem so wäre, dürfte deine Familie sicher sein. Es sind schließlich Einheimische.«
    Miguel nickte. Ganz so stimmte es zwar nicht, aber Sîdi Ali und Mirijam waren zumindest keine Portugiesen, noch nicht einmal Christen. Sie würden von den Berbern daher wohl kaum als Fremde oder gar als Feinde angesehen werden. Zudem waren sie geachtet und wohlgelitten in Mogador und schon dadurch geschützt. Oder sollte er seine Reise vielleicht doch aufschieben?
    » Was sind das eigentlich für welche , diese Sa’adier ?«, fragte er. » Man hört, sie seien brutale Krieger, dann wieder, sie handelten großmütig und anständig. Das klingt ziemlich widersprüchlich.«
    Cornelisz überlegte kurz. » Erinnerst du dich an die Karawane, die uns seinerzeit nach dem Schiffbruch gefunden und nach Santa Cruz geleitet hatte?«, fragte er.
    » Wie könnte ich sie vergessen! Natürlich erinnere ich mich an sie.« Miguel sah Cornelisz erwartungsvoll an, was er zu erzählen hatte, doch dieser lächelte nur und schwieg.
    Miguel dämmerte es. » Du meinst, es handelt sich um dieselben Männer wie damals? Dieser – wie hieß er noch – Sheïk Amir? Er war es, der dich in der Schlacht gerettet hat? Incrível, unglaublich, was für ein Zufall!«
    » Zufall? Ich für meinen Teil glaube nicht mehr an Zufälle. Diese zweite Errettung durch Sheïk Amir nenne ich Fügung. Mehr kann und darf ich leider nicht sagen, Miguel. Aber reden wir nicht länger von mir.« Cornelisz prüfte den Sonnenstand.
    » Berichte mir lieber von dir, Miguel«, bat er. » Wohin wird deine Reise diesmal gehen? Du hast doch wohl inzwischen deine

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