Purpurfalter
hatte auf einmal Angst zu versagen, doch dann verkrampfte sie sich vor wohligem Schauer. Das Blut rauschte durch ihren Kopf, machte sie verrückt, wahnsinnig vor Leidenschaft, die ihren Körper überkam und sie zu einem willenlosen Geschöpft machte. Sie hielt den Atem an - zwei, drei, fünf Sekunden, gar länger, sie wusste es nicht, denn sie war entrückt in eine höhere Ebene voller Ekstase, losgelöst von allen Problemen, die ihre Welt zur Zeit erschütterten.
Loreena zuckte wie ein Aal, winselte wie ein neugeborenes Kätzchen, das die Wärme der Mutter sucht und schmiegte sich erschöpft in Schomuls Arme, als der Höhenflug vorüber war. Ihre Scheide war wund und brannte. Doch es war ein schöner Schmerz, denn er berichtete von herrlich schändlicher Zügellosigkeit. Sie genoss Schomuls Umklammerung, beobachtete seine Miene, als er sich in sie ergoss. Seine Gesichtszüge entgleisten. Er biss die Zähne aufeinander, stöhnte, damit er seine Lust nicht hinausschrie und sie Gefahr liefen entdeckt zu werden. Sein Teint sah rosig aus. Er schloss die Augen im Moment des Koitus und sackte erlöst zusammen, nachdem er seine Hodensäcke entleert hatte.
So stand Schomul eine Weile vor Loreena, die immer noch auf der Fensterbank saß, in enger Umarmung, hielt sich an ihr fest und schenkte ihr gleichzeitig Geborgenheit nach diesem einschneidenden Erlebnis.
„Weshalb habt Ihr meine Jungfräulichkeit nicht gespürt, wo Ihr doch meine unkeuschen Träume einsehen könnt?“, fragte Loreena kaum hörbar.
„Hhm“, machte er und saugte an ihrer Ohrmuschel. „Euer Verlangen überlagert alles. Es ist verschwenderisch, fast aufdringlich...“
„Was geht hier vor? Brauchst du Hilfe, Loreena? Lasst sofort von dem Mädchen ab!“
Loreena und Schomul schreckten aus dem Nachglühen auf.
„Gamtam.“
Der Graf zog sein langsam erschlaffendes Glied aus ihr heraus und betrachtete verklärt das Blut darauf. Erschrocken hielt Loreena den Atem an. Sie hatte vergessen, dass sie bei ihrem ersten Beischlaf bluten würde. Weshalb musste ihr erster Mann ausgerechnet ein Vampir sein? Als Schomul seinen Penis in der Hose verstaute, holte er tief Luft. Grimmig schaute er die füllige Köchin an. Er schlenderte auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. Beunruhigt hastete Loreena hinterher, die Unterhose in der Hand. Sie versteckte sie hinter dem Rücken, als könnte Gamtam sehen. Sie war noch immer verdutzt, dass der Graf sich beim Anblick von Blut derart unter Kontrolle halten konnte. Was bedeutete das für den Kampf Ingrimms, der darauf zielte, die Vampire wieder in ihr Land zu verweisen? Nichts Gutes. Sie hatten Schomul unterschätzt.
Er bemerkte den leeren Blick der Alten, musterte sie und baute sich drohend vor ihr auf. Loreena befürchtete Schlimmes. Besänftigend legte sie die Hand auf seinen Unterarm und schaute ihn flehend an.
„Denkt an meine Warnung“, sagte er kühl zu Loreena. Er ging missmutig an Gamtam vorbei. Schon verschluckte ihn ein abzweigender Korridor.
Loreena ergriff die Hand der Köchin. „Er hat mir nichts getan.“
„Du scheinst durcheinander.“
Loreena zog ihre Augenbrauen hoch. „Wie darf ich das verstehen?“ Ihr Herz raste, als sie an den sexuellen Duft dachte, der sie umgab. Sie spürte Schomuls Sperma, das an ihren Schenkeln hinunterlief, traute sich aber nicht, es fortzuwischen.
Mit beiden Händen streichelte Gamtam Loreenas Finger. „Du zitterst. Lausche meinen Worten gut. Nimm dich in Acht vor dem Grafen. Ich spüre deutlich seine übernatürliche Macht.“
„Woher weißt du, dass er es war?“
„Viele Vampire kreuzten meinen Weg. Wie du siehst, bin ich ihnen immer entkommen. Mein Vorteil ist es, blind zu sein. Ihre mystische Anziehungskraft, die durch ihre Augen die Menschenherzen täuscht, kann nicht bei mir wirken. Dieser Vampir jedoch ist weitaus gefährlicher. Alleine seine Aura kann deine Sinne vernebeln.“
Loreena schluckte schwer.
„Du bist seinem Charme erlegen. Sei dir bewusst, dass deine Hingabe nicht aus deinem Inneren kommt, sondern nur sein Einfluss auf dich ist.“
Gamtams Worte stachen Loreena ins Herz wie ein Dolch.
„Der Graf hat nichts Gutes im Sinn. Halte dich von ihm fern. Er vergiftet deinen Verstand und den wirst du in nächster Zeit dringend benötigen.“
„Du hast Recht.“ Loreena zog ihre Hand zurück. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an die Wand.
„Es tummeln sich Feinde im eigenen Land. Trau niemandem“, sprach Gamtam weiter. „Ich werde es
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