Purzelbaum
sind wir hier zum gemeinsamen Junggesellinnenabschied meiner Freundin Caro.«
Andi dreht sich zu seinem Onkel und unterhält sich mit ihm während ich Lisa und Julia von Andis Angebot erzähle. Vor allem Lisa ist ganz aus dem Häuschen. Sie bietet mir sofort an Kleidung aus meiner Wohnung zu holen und mir mit dem nächsten Zug herzuschicken. »Mit den paar Teilen die du im Koffer hast, kommst du nie über eine ganze Woche. Spätestens wenn dein Typ deinen String ein drittes Mal sieht ist der Ofen aus.«
»Danke dir Lisa, das ist wirklich nett von dir. Aber wie kommst du darauf, dass er meine Unterwäsche überhaupt zu Gesicht bekommt.« Julia lacht laut auf »Wofür würdest du denn sonst hier bleiben?« Jetzt kann ich mir selbst ein Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie haben die beiden ja Recht. »Ihr braucht mir trotzdem nichts schicken, es gibt auch Läden hier im Ort wo ich das Notwendigste bekomme, wenn ich etwas brauche. Mit ein bisschen Kombinieren geht das schon. Aber ich bin euch dankbar, dass ihr euch so rührend um mich kümmert.«
Ich bestelle beim Kellner der zufällig gerade vorbeikommt eine runde Red Bull. Wir sollten mal auf Alkoholfrei umsteigen, sonst bekommen wir bald nichts mehr mit. »Andi, ich gehe kurz an die frische Luft. Bist du dann noch hier?« Er nickt und schenkt mir dabei ein offenes Lächeln. Mir wird warm und ich bin einfach glücklich. Ich freue mich schon auf die kommende Woche.
Vor der Türe hat sich Biene mittlerweile wieder etwas erholt, und bevor ich noch etwas sagen kann sprudelt es schon aus Lisa heraus. Sie erzählt Caro und Carmen, dass ich die nächste Woche bei dem Hotelier wohnen werde und wahrscheinlich in kurzer Zeit hierher ziehen müsste, weil die Distanz nach München für eine Beziehung zu groß sei. Die Fragenden Blicke, die ich von den Beiden daraufhin ernte, kann ich nur mit einem Schulterzucken quittieren. »Lisa, spinnt. Ich bekomme ein Zimmer in Andis Hotel und kann damit noch bis nächsten Freitag hierbleiben. Und ich werde definitiv nicht herziehen.« Jetzt sehen sie etwas weniger verwirrt aus. »Das ist ja cool.«, ruft Caro aus und umarmt mich. Dabei lässt sie Biene kurz los die unvermittelt umkippt. »Sie hat für heute schon genug. Ich werde sie ins Hotel bringen«, sagt Caro. Carmen möchte sie davon abbringen und bietet an, sich um Biene zu kümmern, damit Caro weiter feiern könne. Aber Caro ist schon ziemlich müde und auch nicht mehr ganz nüchtern. »Ich bringe Biene ins Bett und setz mich dann noch ein Wenig in meine Sauna.« Dem ist nichts entgegen zu setzen.
Wir bleiben noch so lange vor dem Dampfkessel bis das Taxi kommt um Caro und Biene abzuholen, und gehen dann zurück in das Lokal. Es ist zwar erst kurz vor zehn, aber es wird schon merklich lockerer hier. Einige haben wohl beschlossen es unseren Freundinnen gleich zu tun, oder haben einfach die Location gewechselt. Jedenfalls ist es ein Leichtes zu meinem Traummann durchzudringen. Sein Onkel dürfte in der Zwischenzeit gegangen sein. Er freut sich mich wieder zu sehen. »Ich dachte schon, du hättest mich versetzt.«, sagt er mit gespielter Enttäuschung. »Denkst du ich bin verrückt und lasse mir eine Woche kostenloses Wohnen in Flachau entgehen?« Ich nehme einen letzten Schluck aus der Red Bull Dose und stelle sie auf die Bar. »Möchtest du noch wo anders hin?«, frage ich ihn und er schlägt vor ins Fire & Ice zu gehen. Wenn das so weiter geht kenne ich in einer Woche alle Lokale in der Gegend. »Klingt gut, ich bin dabei.« Julia, Lisa und Carmen beschließen in den Stadl zu wechseln. Nicht ganz unschuldig daran ist ein gutaussehender Mann der Lisa fragte, ob sie dorthin mitkommen möchte. So etwas lässt sie sich natürlich nicht entgehen, und Carmen und Julia beschließen mit ihr mitzugehen, um mir ein bisschen Zeit mit meinem Traumtypen zu geben.
Wir stehen alle vor dem Dampfkessel und warten auf das nächste Taxi das uns ein paar Straßen weiter wieder absetzen wird. Die Taxis fahren um die Zeit ohne gerufen zu werden. Nur zwei Minuten später fährt wieder eines vor und wir steigen ein. »Griaß di Stoani! Wo geht’s hin?«, wird Andi vom Fahrer begrüßt. »Meine Begleitung und mich setzt beim Fire ab, und die drei Damen fahren zum Stadl weiter.«
Andi und ich steigen vor einem runden Gebäude aus, das durch die Fenster im oberen Bereich wie ein zu niedrig geratener Verteidigungsturm einer Burg wirkt. Nach den unzähligen Holzhütten die wir bisher besuchten, wirkt
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