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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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dem Zeigefinger auf die Brust »Du hast das perfekte Zeitfenster getroffen, und darfst dich weiter mit mir unterhalten.« Wir lachen beide als der Kellner mit unseren Drinks vorbei kommt. »Genau genommen bin ich zweiunddreißig Jahre alt und in der Gegend von Garmisch aufgewachsen.« »Das erklärt, warum du Ski fährst, und kein Problem mit dem österreichischen Dialekt hast« »Das mit dem Skifahren liegt an meinem Papa. Er ist Südtiroler und ein absoluter Bergfex. Meine Südtiroler Großeltern sprachen einen ziemlich wilden Mix aus Deutsch und Italienisch, wenn wir bei ihnen zu Besuch waren. Da meine Mama nicht so gut Italienisch versteht, haben sie sich bemüht mit uns so viel Deutsch wie möglich zu sprechen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es nicht so leicht war die Nonni zu verstehen.« Er hebt sein Cocktailglas um anzustoßen. »Auf eine schöne Woche, Mia.« »Auf eine schöne Woche.«, erwidere ich.
    »Wer ist die Nonni?«, fragt Andi mit einem nachdenklichen Blick. »Das ist Italienisch und bedeutet Großeltern.« Sein Gesicht verrät, dass ihm seine Unwissenheit peinlich ist. »Non importa, tesoro.«, sage ich zu ihm während ich mit meiner rechten Hand zärtlich über seine Wange streiche. Ich wollte ihn einfach berühren und es fühlt sich richtig an. Seine Bartstoppeln kratzen leicht an meiner Handfläche, er hat einen langen Tag hinter sich. Wie wir uns so ansehen, entdecke ich die Besonderheit an seinen Augen. Sie haben verschiedene Farben. Sein linkes Auge ist beinahe Türkis, wie der Ozean auf den Malediven, und sein rechtes Auge geht in ein dunkles Blau. Es wirkt fast so, als ob der Ozean von links nach rechts tiefer würde. »‘Es ist egal, Schatz.‘ habe ich gerade zu dir gesagt«
    Er hebt seine Hand streicht mir übers Haar und zieht mich an sich heran. Seine Lippen berühren meine und ich schließe die Augen. Meine Finger vergraben sich in seinen Haaren und ich öffne leicht meinen Mund. Meine Zunge berührt seine Lippen die sich dabei ebenfalls öffnen. Unsere Zungen beginnen einen Tanz, zuerst vorsichtig und dann immer leidenschaftlicher. Eng umschlungen sitzen wir in der Bar und er küsst mich wie ich noch nie zuvor geküsst wurde. Fest und zärtlich, behutsam und leidenschaftlich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich einen Mann das letzte Mal so sehr wollte. Schmecken, spüren, lieben. Gibt es eine Liebe auf den ersten Blick? Wenn ja, dann ist er meine!
    Die Geräusche um uns werden leiser und wir lösen uns voneinander. Andi schenkt mir sein bezauberndes Lächeln und sieht sich in der Bar um. Wie viel Zeit vergangen ist weiß ich nicht, aber die meisten Tische sind mittlerweile leer. Auch an der Bar sind nur noch wenige Plätze besetzt. Er riskiert einen Blick auf sein Telefon. »Darf ich dich zum Hotel bringen?« fragt er darauf hin »Ich muss leider in drei Stunden schon wieder raus und sollte mich noch ein bisschen hinlegen.«
    Obwohl ich, seit wir diese Bar betraten, die Hoffnung hatte, heute nicht alleine zu schlafen, gefällt mir der Gedanke kein One Night Stand zu sein doch viel besser. »Ja gerne. Ich bin noch ein paar Tage hier. Vielleicht laufen wir uns mal über den Weg.« »Es soll solche Zufälle geben.«, schmunzelt er und winkt den Barkeeper her.
    Nachdem Andi die Cocktails bezahlt hat, begleitet er mich zu Fuß zu dem nahegelegenen Hotel Kristallwelt, und nimmt mich dort noch einmal fest in den Arm. Während unsere Lippen sich treffen packt er meinen hintern mit beiden Händen und drückt mich an sich. Ich glaube den Boden unter den Füßen zu verlieren, bis ich merke, dass Andi mich hochgehoben hat und ich wirklich über dem Boden schwebe. Ich recke meinen Kopf nach Hinten und löse mich so von seinen Lippen »Du musst jetzt ins Bettchen. Los. Abmarsch, sonst bist du morgen nicht fit.« Zum Abschied drücke ich ihm noch einen schnellen Kuss auf den Mund, hüpfe aus seiner Umarmung und verschwinde im Hoteleingang. Nicht ohne mich noch einmal kurz umzudrehen und meinem Traumtypen ein Küsschen zu schicken.
    Im Zimmer angekommen traue ich meinen Augen nicht. Lisa hat sich doch wirklich einen Kerl mit auf unser Zimmer genommen. Jetzt liegen die beiden breit im Bett. In meinem Bett wohl gemerkt. Das kann ja nicht wahr sein. »Hey Lisa. Lisa…. Wach auf!« Ich rüttle an ihrer Schulter. Als sie ein Auge öffnet schaue ich sie giftig an. »Was macht der Kerl in meiner Betthälfte?« »Ups. Sorry. Ich hab ihm doch gesagt, dass er die Fliege machen soll. Das hab ich

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