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Pusteblume

Pusteblume

Titel: Pusteblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Stelle wechseln«, sagte Bruce. »Nee,mein,Lieber«, widersprach Myles ihm. »Ich glaube, daß sie krank ist.«
    »Sie sieht nicht krank aus«, sagte Bruce.
    »Sie sieht auch nicht aus wie das blühende Leben«, sagte Jason.
    Katherines Fehlen am Arbeitsplatz hatte eine Flut von Spekulationen ausgelöst, denn in ihren drei Jahren bei Breen Helmsford war sie niemals auch nur einen Tag krank gewesen. Darren behauptete, daß er sie am Montagmorgen beim Telefonieren habe weinen sehen, aber diese Mitteilung wurde nicht ernst genommen, weil es so unwahrscheinlich war. Außerdem wäre es nicht das erste Mal, daß Darren einer grotesken Lüge überführt worden wäre.
    Dann wurde von Fred Franklin verlautbart, daß sie am Dienstagmorgen bei »nenn mich Johnny« um ein paar Tage frei gebeten hatte, aus »persönlichen Gründen«. Als diese Nachricht die restlichen Mitarbeiter erreichte, sorgte sie für große Erheiterung. »Wie bitte? Aus persönlichen Gründen? Ich faß es nicht«, brüllte Myles. »Das Mädel ist doch eine Maschine!«
    »Vielleicht ist ihre Geschirrspülmaschine kaputtgegangen«, mutmaßte Bruce. »Für die Eiskönigin wäre das wahrscheinlich eine Katastrophe.«
    An dem Freitag debattierte Joes Team im Frog and Fawn die verschiedenen Möglichkeiten.
    »Vielleicht heiratet sie«, warf Bruce in die Diskussion. »Mädels nehmen sich immer massenhaft frei, um das zu organisieren.«
    »Vielleicht hat sie eine Brustvergrößerung machen lassen«, war Jasons Idee. »Danach muß man sich ein paar Tage ausruhen.«
    »Vielleicht hat sie eine Scheidung vor sich«, sagte Myles. »Sie sieht ein bißchen mitgenommen aus, als machte sie was durch.«
    Bruce stimmte ihm zu. »Normalerweise sieht das Mädel aus, als käme sie direkt aus der chemischen Reinigung, aber diese Woche war das, was sie anhatte, immer mächtig zerknittert.«
    »Bügeln ist gar nicht so leicht, wenn man neue Titten hat«, belehrte ihn Jason. »Die tun dabei nämlich ziemlich weh.«
    »Sie sieht aus, als würde sie nicht genug schlafen«, sagte Bruce.
    »Das liegt daran, daß sie die ganze Zeit auf dem Rücken liegen muß, bis ihre Titten nicht mehr weh tun«, erklärte Jason.
    Myles stürzte sich gereizt auf ihn. »Wovon redest du die ganze Zeit? Sehen ihre Titten denn größer aus? Ja oder nein?«
    »Eigentlich nicht«, gab Jason schmollend zu.
    »Hast du eine Ahnung, was mit ihr los ist, Joe?« fragte Myles. Joe hatte die ganze Zeit in grimmigem Schweigen dabeigesessen. Er zuckte nur die Achseln und sagte knapp: »Nein, keine.«
    Myles sah seine Kollegen mit einem Ausdruck an, der sagte: Was ist mit dem bloß los? Joe Roth war nicht in seiner normalen aufgeräumten Stimmung.
    »Joe und ich haben sie gestern mittag mit einem Typ gesehen«, sagte Bruce und überraschte die anderen damit. »Irgend so ein aufgeblasener Popstar.«
    »Was sagst du da? Erzähl uns mehr!« Myles und Jason machten große Augen. »Das ändert doch alles. Wer ist es denn?«
    »Weiß nicht, wie er heißt«, sagte Bruce. »Aber ich glaube, er war bei den Dexy’s Midnight Runners. Großer Kerl, in albernen Latzhosen, Designer-Dinger, scheußlich. Sah aus, als hätten sie ihn rückwärts durch eine Hecke gezerrt.«
    »Popstar, klarer Fall«, sagte Myles. »Was waren das noch Zeiten, als unsere Künstler Wert auf ihr Äußeres legten!«
    »Allerdings. Na, die Eiskönigin und Dexy wirkten sehr intim miteinander«, sagte Bruce. »Und das untermauert meine Theorie, daß sie heiraten.«
    »Jesus!« rief Myles erstaunt aus. »Vielleicht stimmt es ja. Über Geschmack läßt sich nicht streiten.« Er warf einen nervösen Blick zu Joe hinüber.
    Darren stürzte in den Pub und wedelte aufgeregt mit einem Stück Papier. »Seht mal her«, rief er, »die Eiskönigin hat meine Spesen bezahlt.«
    »Na und? Dazu ist sie ja da.«
    »Aber ich habe die Rechnung vom Oxo Tower in dreifacher Ausfertigung eingereicht, zwei waren schlecht lesbare Kopien. Ich habe sie nur eingereicht, um sie in Rage zu bringen. Und sie hat mir einen Scheck für alle drei ausgestellt!«
    »Du verlogener Halunke«, höhnte Myles. »Wahrscheinlich hat sie wieder geweint, als sie ihn dir ausgestellt hat.«
    »Ich schwör’s, am Montagmorgen hat sie wirklich geweint, und sie hat mir meine photokopierten Rechnungen erstattet.« Darren war beleidigt. »Ich gebe ja zu, daß das mit dem flotten Dreier mit Martini und Flora nicht gestimmt hat, aber diesmal sage ich wirklich die Wahrheit. Seht doch selbst!«
    Das Beweismaterial

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