Pusteblume
an.
»Wirklich nicht?« fragte sie sachlich.
»Ich war schon lange verrückt nach dir, und jetzt kann ich kaum glauben…«
Schweigend lagen sie ineinander verschlungen, bis seine Hände erneut anfingen, sie zu streicheln. Sanft löste er den Verschluß ihres Büstenhalters, enthakte die Strümpfe, zog ihr Strapse und Höschen aus. Sie ließen ihre Kleider in dem unaufgeräumten Wohnzimmer verstreut liegen und gingen ins Schlafzimmer, wo sie sich ein zweites Mal liebten.
Danach machte Joe keinerlei Anstalten zu schlafen, was Katherine gut paßte.
»Komm«, sagte sie und stieß ihn an.
»Wohin?«
»Ins Bad, wir gehen duschen.«
»Warum? Mußt du zu deiner Frau nach Hause?«
»Komm schon.«
Lachend stolperten sie ins Badezimmer. Sie kletterten in die Badewanne, und Katherine reichte ihm einen Schwamm und Duschgel. »Du mußt mich waschen.«
»In Ordnung«, sagte er, musterte erst ihren schlanken Körper, dann den Schwamm in der Hand. »Aber erst müssen wir dich naß machen.«
Er drehte das warme Wasser an und zog Katherine unter den Strahl. Es war erregend zu sehen, wie er schweigend und prüfend ihren Körper ansah, während das Wasser über ihre Brüste und die aufgerichteten Brustwarzen rann, und wie er das Duschgel sorgfältig auf den Schwamm drückte.
»Du bist ganz schmutzig«, sagte er streng.
»Ich weiß.« Sie konnte kaum sprechen.
Langsam begann er sie mit dem Schwamm einzuseifen und fuhr in kreisförmigen Bewegungen über ihren nassen Körper, den Bauch, die Arme und die Beine. Dann die Brüste, die er mit dem seifigen Schwamm massierte, bis die Haut ganz schlüpfrig war. »Da ist besonders viel Schmutz«, sagte er.
»Ich weiß«, stöhnte sie.
Er fuhr mit dem Schwamm zwischen ihre Beine, und sie wand sich vor Begierde. »Steh still«, befahl er ihr.
Sie versuchte es, aber seine festen, massierenden Bewegungen machten es ihr unmöglich. Das warme Wasser, sein nasser Körper, ihre glitschige Haut – die Begierde war zu groß.
Sie hatte den Rücken gegen die kalten Kacheln gepreßt und ihre Beine um Joes Taille geschlungen, als er erneut in sie eindrang. Ein paar berauschende Augenblicke hielten sie so ganz still, die Zähne vor Lust zusammengepreßt. Dann fing er an, sich rhythmisch zu bewegen. Im nächsten Moment verlor er den Halt in der nassen Wanne, er stolperte, und sie gingen zu Boden und kugelten umher, während sie sich aneinander festhielten und lachten und lachten.
Am nächsten Morgen erwachte Katherine früh und drehte sich zur Seite. Da war er! Joe. Joe Roth. Joe Roth aus dem Büro. Ohne seinen Anzug. In ihrem Bett. Und schlief und sah schön aus, mit den dichten Augenwimpern, dem stoppeligen Bartwuchs auf der Wange, und dem Geruch seines Andersseins, der das Zimmer erfüllte.
Das Hochgefühl war ähnlich der Freude am Weihnachtsmorgen, wenn man aufwachte und feststellte, daß Santa Claus dagewesen war.
Ich mache das nicht kaputt, ich mach das nicht kaputt, diesmal nicht….
sagte sie sich immer wieder.
Sie wußte, daß dies der schwierigste Moment war. Tara hatte ihr versichert, daß es für jeden schwierig war. Aber Katherine hatte das Gefühl, daß es für sie besonders schwierig war, weil Männer in ihrer Unnahbarkeit oft einen speziellen Reiz fanden. Der verschwand, wenn sie mit ihnen geschlafen hatte – es war ziemlich unmöglich, mit jemandem zu schlafen und dabei unberührbar und kalt zu bleiben. Wenigstens nicht, wenn man zu seinem Vergnügen kommen wollte. Viele Männer, die Katherine wochen-und monatelang nachgestellt hatten und die ihre Unerreichbarkeit fast wahnsinnig gemacht hatte, hatten jedes Interesse an ihr verloren, nachdem sie mit ihr geschlafen hatten. Katherines mystische Aura war verflogen, und sie war nur eine gewöhnliche Frau, die von ihrem Podest gestürzt worden war und um ihren Mann kämpfte, wie jede andere auch.
Und dazu kam, daß die neue Begegnung alte Feuer in ihr wieder auflodern ließ. Zweifellos war dies ein heikler Moment.
Joe öffnete die Augen, die Augenlider schwer, der Blick bedeutungsvoll. »Morgen«, sagte er verschlafen.
»Morgen«, flüsterte sie.
»Was für ein schöner Anblick beim Aufwachen.« Er griff nach ihr und zog sie unter der zerknautschten Bettdecke auf sich. Ihr Herz klopfte höher, als sie seinen warmen Körper spurte. Sie lagen Brust an Brust, ihr glattes Bein rieb sich an seinem behaarten. Sie schloß die Augen, um die Zartheit der trägen, morgendlichen Berührungen auszukosten, und als sie sich liebten,
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