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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist nur eine Illusion. Du gehörst zu mir, und das werde ich dir
jetzt oben in dem Bett, das dein feiner Mann verlassen hat, beweisen.«
    Polly hätte sich von keinem anderen
Mann mehr als Devon anrühren lassen, aber die Vorstellung, ausgerechnet mit diesem
hier ein Lager zu teilen, verursachte ihr körperliche Übelkeit. »Wage es
nicht, dich mir zu nähern«, zischte sie, »sonst bringe ich dich um, Nat!«
    Zum ersten Mal seit seinem
Erscheinen wirkte er leicht verunsichert, doch dann schleuderte er seinen Hut
in einem Anfall von Zorn zu Boden. »Du benimmst dich wie eine alberne Gans,
Polly!« schrie er. »Hast du vergessen, daß ich der Mann bin, der dich vor
deinem verrückten Vater gerettet hat? Daß ich es war, der dir zum ersten Mal
gezeigt hat, wie schön Liebe sein kann?«
    Polly errötete. Um besser zielen zu
können, stützte sie den Arm, der das Gewehr hielt, auf die Theke und richtete
den Lauf auf Nats Brust. »Raus!« sagte sie kalt.
    Er zog eine Augenbraue hoch und
bückte sich, um seinen Hut aufzuheben. Als er sich wieder aufrichtete, läutete
die Glocke, und Dr. Joe McCauley kam herein. Polly hoffte nur, daß er nicht
gesehen hatte, wie sie das Gewehr unter der Theke verschwinden ließ.
    »Danke, daß Sie mir gesagt haben, wo
ich den Chef finde«, sagte Nat in höflichem Ton zu Polly, schnappte sich seinen
Leinensack und verließ den Laden.
    Dr. McCauley nahm den Hut ab und
schüttelte das Wasser aus der Krempe. Ein nachdenklicher Ausdruck lag in seinem
Blick.
    »Brauchen Sie etwas?« fragte Polly
mit ungewollter Schärfe.
    Der Arzt lächelte müde. »Ja — drei
Wochen ungestörten Schlaf«, erwiderte er. »Alles in Ordnung, Mrs. Quade?«
    »Natürlich«, log Polly. »Was kann
ich für Sie tun? Hat Frodine Sie hergeschickt?«
    Joe nahm sich ein Glas Pfirsiche aus
dem Regal, einen Beutel Tabak und ein Stück braunen Zucker. »Sie nennt sich
jetzt Etta«, erwiderte er abwesend. »Ihr zuliebe hoffe ich, daß es so bleibt.«
    »Oh«, meinte Polly verwirrt. Sie
mochte Dr. McCauleys Schützling, aber sie fragte sich auch, wie lange ein
alleinstehender Mann mit einer hübschen jungen Frau unter einem Dach leben
konnte, ohne Gerede auszulösen.
    »Ich glaube, sie ißt auch gern Lakritz«,
sagte er und griff in seine Tasche. »Geben Sie mir eine Stange.«
    Polly nahm sie aus dem Glas und
wickelte sie in braunes Papier. »Ich nehme an, Mister Harrington ist wie jeden
Tag zum Boot gegangen, um die Post zu holen?« erkundigte sie sich beiläufig.
    Dr. McCauley lächelte und setzte
seinen Hut auf. »Bestimmt«, versicherte er. »Sie haben noch nichts von Devon
gehört, nicht wahr?« fragte er dann mitfühlend.
    Polly schüttelte betrübt den Kopf.
Nach Nats Auftauchen hätte sie eigentlich froh sein müssen, daß Devon nicht in
Quade's Harbor war. Malachi konnte gemein und rachsüchtig sein, trotz seines so
einnehmend wirkenden Wesens, und vielleicht redete er sich jetzt sogar ein,
sich an Devon rächen zu müssen.
    Joe berührte tröstend Pollys Hand.
»Er wird nicht ewig fortbleiben«, versicherte er ihr, nahm dann seine Einkäufe
und ging.
    Polly blieb allein zurück und
starrte durch das Fenster in den Regen. Nat hatte sie gefunden, und nun mußte
sie sich mit ihm auseinandersetzen — so oder so, denn sie hatte sich und dem
Kind, das unter ihrem Herzen wuchs, versprochen, nie wieder vor Problemen
davonzulaufen ...
    »Er ist auf einen Drink in den Satin
Hammer gegangen«, sagte Jake Feeny, als Lydia abends zu Brighams Haus ging
und nach ihm fragte. Der Regen hatte aufgehört, doch der Wind blies noch so
heftig, daß die alten Bäume hinter dem Haus wie betrunkene Riesen schwankten.
    Es dauerte einen Moment, bis Lydia
Feenys Worte begriff, dann breitete sich heißer, hilfloser Zorn wie Gift in
ihren Adern aus. »Ich verstehe«, antwortete sie steif und wollte sich zum Gehen
wenden.
    Doch Jake hielt sie am Umhang
zurück. »Wollen Sie nicht bleiben und etwas essen, Mrs. Quade? Ich habe frische
Kekse gebacken, und es gibt gebackenes Huhn und knusprig gebratenen Speck.«
    Das letzte, was Lydia jetzt
kümmerte, war Essen, obwohl sie den ganzen Tag noch nichts zu sich genommen
hatte. Sie konnte nur an Brigham denken, der sein Wort bereits gebrochen
hatte, obwohl er ihr erst am Abend zuvor versprochen hatte, treu zu sein.
    »Nein«, sagte sie leise. »Danke,
aber ich bin ... ich habe keinen Hunger.« Wieder wandte sie sich zum Gehen.
    »Was ist mit der kleinen Katze?«
beharrte Jake. »Braucht sie nicht ein

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