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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

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leichtfertig
vielleicht wie du einer anderen Frau«, antwortete Charlotte ruhig. »Aber mit
der Zeit, glaube ich, würde ich mich dazu überwinden können, mich Gideon
hinzugeben.«
    Der Sturm heulte um die Mauern des
Herrenhauses und erschütterte die hohen Fenster in ihren massiven Holzrahmen.
Für lange Zeit blieben Patrick und Charlotte still, lauschten und warteten. Ein
Blitz schlug im Garten ein, sein blasser Schein zuckte durch den Raum, obwohl
die Fenster mit Brettern vernagelt waren.
    »Ich möchte, daß du meine Frau
wirst«, sagte Patrick, als einige Zeit vergangen war.
    Seine Worte erfüllten Charlotte mit
grenzenloser Freude und Erleichterung, aber auch mit Sorge. Sie kannte keinen
größeren Wunsch, als auch in den Augen der Gesellschaft und der Kirche Patricks
Frau zu sein, denn in ihrem Herzen war sie es schon lange. Aber sie wußte auch,
daß er es ihr nicht aus freiem Willen heraus anbot. »Und ich möchte, daß du
mir einen richtigen Antrag machst«, entgegnete sie mit erzwungener
Gelassenheit.
    Für einen Moment schien Patrick
einen harten Kampf mit sich auszufechten, dann näherte er sich Charlotte, ließ
sich auf ein Knie nieder und schaute böse zu ihr auf. »Willst du mich
heiraten?« fragte er grollend.

Zwanzig
    »Ja«, antwortete Charlotte, verschränkte
die Arme über der Brust und wandte sich ab, damit Patrick nicht in ihren Augen
sah, wie sehr sein gefühlloser Antrag sie verwundet hatte. »Ich werde dich
heiraten«, sagte sie und fügte in Gedanken hinzu: unserem Kind zuliebe.
    Sie spürte die Bewegung, als Patrick
sich aus seiner halb knienden Stellung zu seiner ganzen beeindruckenden Höhe
aufrichtete. »Die Heirat wird jedoch nichts an meinem Entschluß ändern, dich
in Quade's Harbor zurückzulassen«, warnte er mit leiser kalter Stimme. »Aber du
und das Kind, ihr werdet meinen Namen tragen, und selbstverständlich werde ich
euch ein Haus zur Verfügung stellen und wie versprochen für euren Unterhalt
aufkommen.«
    Von ihrem Schmerz getrieben, drehte
Charlotte sich abrupt zu ihm um. Das Heulen des Winds erfüllte den Raum, so schrill
und unheimlich, als tanzten hundert Gespenster auf dem Dach des Hauses. »Warum
stimmst du einer Heirat zu, Patrick, wenn es doch so offensichtlich ist, daß
deine Gefühle sich nicht geändert haben?«
    Er hob die Hände und zögerte, als
wollte er Charlottes Schultern berühren oder ihr Gesicht umfassen, doch dann
ließ er sie wieder sinken. »Nein, Göttin«, erwiderte er müde, »meine Gefühle
haben sich nicht geändert. Und ich glaube nicht möge Gott mir helfen! — daß es
jemals der Fall sein wird.«
    Nach dieser rätselhaften
Feststellung wandte Patrick sich ab, ging zur Tür und rief nach Mr. Cochran.
Als das geschehen war, drehte er sich nach Charlotte um und gab mit gewohnter
Arroganz eine königliche Erklärung ab. »Wenn der Sturm in seiner vollen Kraft
zuschlägt, wird er die Zuckerrohrernte zerstören und die Hälfte aller Bäume
auf der Insel entwurzeln. Jeder, der dumm genug ist, sich bei diesem Sturm
draußen aufzuhalten, wird den Tod finden. Sieh zu, daß du drinnen bleibst, und
beschäftige dich mit der Auswahl eines Kleids, das für die Hochzeit passend
ist.« Sein Blick glitt zu ihren nackten Füßen. »Selbstverständlich erwarte ich
von dir, daß du bei der Zeremonie Schuhe trägst. Kann ich mich darauf
verlassen, daß du mir gehorchen wirst, wenigstens dieses eine Mal?«
    Charlotte lächelte liebenswürdig und
gab sich große Mühe, so leise zu sprechen, daß Patrick sie nicht verstehen
konnte. »Eher sterbe ich«, murmelte sie.
    Er betrachtete sie lange und öffnete
dann weit die Tür. »Und jetzt sei so gut, dich mit deinen Angelegenheiten zu
beschäftigen, Cochran und ich haben zu tun.«
    Majestätisch schwebte Charlotte an
ihm vorbei und fühlte sich ermutigt, als sie in der Halle Mr. Cochran
begegnete, der ihr komplizenhaft zuzwinkerte.
    Im großen Schlafzimmer im ersten
Stock begann Charlotte die herrlichen Kleider durchzusehen, die Patrick in
Spanien für sie hatte anfertigen lassen. Jene, die das Kochen überstanden
hatten, waren nicht verbrannt worden, und Jacoba hatte sie gestärkt, gebügelt
und ordentlich in den riesigen Schrank gehängt, der für Charlotte aus einem
anderen Zimmer hereingebracht worden war.
    Der drohende Orkan und ihr eigener
Gefühlsaufruhr ließen Charlotte nicht zur Ruhe kommen, aber obwohl es ihr
schwerfiel, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, traf sie schließlich ihre
Wahl. Sie

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