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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er
bestimmt nicht abgeneigt, sie mir zu gewähren.«
    »Ersparen Sie sich die Mühe — oder
Gott, in diesem Fall«, fuhr Patrick ihn an. »Wenn Charlotte mich zum Mann haben
will, heirate ich sie. Heute. Oder morgen. Sobald es sich einrichten läßt. Und
Sie, Mr. Rowling, sollten Ihre Gebete in Zukunft auf die Bitte um ein Schiff
konzentrieren, das Sie von dieser Insel fortbringt, bevor ich die Geduld
verliere und Sie an die Haie verfüttere!«
    Der Gottesmann war völlig
unbeeindruckt, ja sogar eine Spur belustigt. »Sie und ich haben unsere Seelen
voreinander entblößt«, sagte er. »Und deshalb wäre es von jetzt an vielleicht
angebrachter, wenn wir uns mit dem Vornamen ansprechen würden.«
    In diesem Augenblick, als sein Zorn
so übermächtig wurde, daß er den dreisten Kleriker am liebsten niedergeschlagen
hätte, wurde Patrick sich zu seiner maßlosen Verblüffung bewußt, daß Rowling
ihm sympathisch war. Verdammt, und dabei hätte er den Mann so gern
verachtet, mit der ganzen Inbrunst seines Herzens, so wie früher jenen
grausamen Direktor an seiner Schule. Aber zu seiner grenzenlosen Verwunderung
stellte Patrick fest, daß er dazu einfach nicht imstande war.
    Palmwedel schlugen gegen die
Fenster, der heulende Sturm, der von der See hereinkam, hatte sie losgerissen.
Patrick und Gideon starrten einander an, Gideon sitzend, Patrick stehend, und
beide so sehr ein Teil des Ungewitters wie die Elemente selbst.
    Charlotte half Jacoba und Mary
Fängt-viel-Fisch gerade in der Küche, als Stella hereinkam. Der Sturm draußen
hatte so sehr zugenommen, daß das Mädchen sich mit aller Kraft gegen die Tür
stemmen mußte, um sie zu schließen.
    »Patrick will Sie sprechen«, sagte
sie schmollend und schaute Charlotte anklagend an. »Sie sollen sofort zu ihm
kommen. Er ist in seinem Arbeitszimmer.«
    Ein berauschendes Gefühl des
Triumphs erfaßte Charlotte; zweifellos hatte Gideon Patrick klargemacht, wie
falsch sein Verhalten war. Und falls es ihm gelungen war, Patrick zur Einsicht
zu bewegen, würde alles gut werden. »Nun, dann wird er wohl noch eine Weile
warten müssen«, erwiderte sie respektlos. »Sie können ihm ausrichten, daß ich
im Augenblick noch sehr beschäftigt bin.«
    Doch Stella schien entschlossen,
sich durchzusetzen und rührte sich nicht von ihrem Platz an der Tür. »Eher
würde ich mit dem Teufel Tee trinken!« entgegnete sie stur. »Der Captain ist
sehr schlecht gelaunt, und ich möchte nicht diejenige sein, die ihm eine solche
Nachricht überbringt.«
    Resigniert seufzend wischte
Charlotte sich die Hände an der geborgten Schürze ab — sie hatte Brotteig
geknetet — und bedachte Stella mit einem ärgerlichen Blick. Obwohl sie Stella
und die anderen mochte, hütete sie sich, es ihnen zu zeigen, weil sie wußte,
daß die Mädchen ihr keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbrachten. »Na
schön, dann werde ich zu ihm gehen.«
    Patrick war allein in seinem Zimmer,
als Charlotte eintrat, er stand vor dem großen marmornen Kamin und drehte ihr
den Rücken zu. Als er Charlotte in dem großen Spiegel über dem Kamin erblickte,
schaute er sie an und maß sie mit einem Blick, der sie zu Eis erstarren ließ.
    »Würdest du Gideon Rowling heiraten
und mit ihm nach Australien gehen, um Seelen zu retten, wenn er dich darum bitten
würde?« fragte er kalt.
    Charlotte überlegte sich ihre
Antwort und schaute Patrick im Spiegel in die Augen. Aber auch jetzt machte er
keine Anstalten, sich umzudrehen. »Ja«, gab sie nach einer langen Pause
aufrichtig zur Antwort. Obwohl sie vorher überzeugt gewesen war, niemals die
Berührung eines anderen Mannes zu ertragen, hatte sie inzwischen Gelegenheit
gehabt, die ganze Sache von einem praktischeren Standpunkt aus zu überdenken.
»Vielleicht würde ich nicht gleich seinen ersten Antrag annehmen und auch nicht
den zweiten oder dritten. Aber er ist ein guter Mensch, und ich weiß, daß er
geduldig mit mir wäre und Verständnis für meine ... für mein natürliches
Widerstreben aufbringen würde. Ich bin sicher, daß ein Leben mit ihm sich für
mich als interessant und gewinnbringend erweisen würde.«
    Endlich drehte Patrick sich zu ihr
um, aber er blieb stehen, wo er war, und näherte sich ihr nicht. Seinen breiten
Rücken an den geschnitzten Kaminsims gelehnt, betrachtete er Charlotte
nachdenklich. »Du wärst imstande, dich nach allem, was zwischen uns gewesen
ist, einem anderen Mann zuzuwenden?« fragte er nach langem Schweigen ernst.
    »Nicht so mühelos und

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