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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

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Gipfel
sind sogar im Sommer weiß.« Sie machte eine Pause, um auf Khalifs seltsam
rasselnde Atemzüge zu lauschen. »Wenn man landeinwärts blickt, sieht man den
Berg, den die Indianer Tahoma nennen.«
    »Ich würde gern einmal einen
Indianer sehen«, murmelte Khalif, bevor er in einen leichten, unruhigen Schlaf
versank.
    Während Charlotte dasaß und seine
Hand hielt, spürte sie plötzlich eine Gefahr auf ihn zukommen, die nicht das
geringste mit Piraten zu tun hatte. Als sie ein Geräusch hörte, wandte sie sich
erschrocken um. Aber es war nur Patrick, der in der Tür stand und sie mit
seltsamen Blicken betrachtete.
    Sanft legte sie Khalifs Hand aufs
Bett zurück, bevor sie aufstand und auf Ihren Mann zuging.
    »Müssen wir mit einem Angriff von
Piraten rechnen?« Patrick starrte sie auch weiterhin so düster an, als spräche
sie eine Sprache, die er nicht verstand.
    »Patrick?« Charlotte wurde
ungeduldig. Falls sie sich in Gefahr befand, wollte sie es wissen.
    »Nein ... das heißt, ich weiß es
nicht. Sie haben ein Boot mit zwei Männern zu Wasser gelassen. Cochran und ich
werden es am Strand erwarten.« Patrick blickte zu seinem schlafenden Freund
hinüber. »Wie geht es ihm?«
    »Nicht gut«, erwiderte Charlotte
aufrichtig. »Er fiebert, und das Rasseln in seinem Atem ist sehr beunruhigend.«
    Patrick trat neben Khalifs Bett und
berührte die Stirn des Sultans. »Verdammt«, murmelte der junge Kapitän.
»Glaubst du, er hat irgendeine Entzündung oder eine Blutvergiftung?«
    »Ich glaube eher, daß er eine
Lungenentzündung hat«, erwiderte Charlotte. »Ich habe verwundete Holzfäller
daran erkranken sehen und Frauen nach der Geburt eines Kindes. Die Krankheit
greift meistens dann an, wenn der Körper geschwächt ist.«
    Patricks Blick war so durchdringend
wie die Wüstensonne. »Khalif könnte sterben«, sagte er, und es klang, als trüge
Charlotte die Schuld daran. »Nach allem, was er überlebt hat, könnte er jetzt
sterben!«
    Charlotte zögerte und berührte
Patricks Arm. »Ich bin nicht sicher, ob es Lungenentzündung ist. Es ist nur
eine Vermutung, und schließlich bin ich keine Autorität in diesen Fragen.«
    Patrick schaute auf Khalif herab,
als wollte er die Krankheit auffordern, Gestalt anzunehmen und sich zum Kampf
zu stellen. Ein langes Schweigen entstand, dann schaute Patrick Charlotte an,
und sie sah die abgrundtiefe Verzweiflung in seinen Augen.
    »Ich muß zu Cochran an den Strand«,
sagte er schroff. »Ich komme zurück, sobald ich kann.«
    Charlotte nickte stumm. Als Patrick
gegangen war, klingelte sie nach einem Diener.
    Rashad kehrte noch vor Patrick
zurück und sah, daß Charlotte Khalifs Stirn, Brust und Oberarme mit feuchten
Tüchern kühlte.
    »Was geht draußen vor?« flüsterte
sie gespannt. Es war inzwischen später Nachmittag, und im Palast herrschte
Stille.
    Der Eunuch schob Charlotte beiseite
und übernahm selbst die Pflege seines Herrn. »Ich bin nur ein Sklave«, knurrte
er. »Ich kann nicht alles wissen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn!« sagte
Charlotte scharf. »Sie sind stets bestens über alles informiert. Was sagen die
Dienstboten über das Schiff, das draußen vor der Küste liegt?«
    Rashad bedachte sie mit einem
einschüchternden Stirnrunzeln. »Die Diener wissen noch weniger als ich.«
    »Na schön«, seufzte Charlotte,
richtete sich auf und straffte die schmalen Schultern. »Dann muß ich eben
selbst zum Strand hinuntergehen und nachsehen, was dort geschieht.«
    Doch der Eunuch hielt sie auf, bevor
sie die Tür erreichte. »Der Kapitän würde das nicht gutheißen«, sagte er
streng.
    Charlotte kochte innerlich vor Zorn.
Sie war es leid, sich ständig anhören zu müssen, was der Kapitän guthieß und
was nicht. »Vielleicht sind Sie ja bereit, als Sklave zu leben«, zischte sie,
»aber ich nicht!«
    Ein düsterer Ausdruck huschte über
Rashads Gesicht, und Charlotte bereute ihre Worte.
    »Einigen von uns«, entgegnete er
kalt, »hat man keine andere Wahl gelassen.«
    Charlotte setzte schon zu einer
Entschuldigung an, als sie das stolze Glitzern in Rashads Augen sah, und so
seufzte sie nur und kehrte an Khalifs Seite zurück.
    Nach einer Stunde, die in
unbehaglichem Schweigen verstrich, erschien ein Diener, um Charlotte abzuholen
und zu Patrick zu bringen.
    Er wirkte abweisend und gereizt und
packte eine Satteltasche.
    Charlotte erschrak. »Du reist ab?
Obwohl Khalifs Zustand sich verschlechtert hat? Und was ist mit den Piraten
dort draußen am Strand, die nur auf

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