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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Reich zurückerobert hat. Und wenn wir nach
Spanien zurückkehren, wird die Enchantress wieder reisefähig sein, und
wir können zu deiner Insel weitersegeln. Außerdem werden wir ein Baby haben,
glaube ich.«
    Patrick bleib zunächst wie
versteinert sitzen, doch dann umklammerte er hart Charlottes Schultern. »Was hast du gesagt?«
    Sie lächelte. »Daß Khalif sein Reich
zurückerobert hat und die kleinen Prinzen in Sicherheit sind.«
    Patrick schüttelte sie unsanft.
»Hast du gesagt, daß du mein Kind unter dem Herzen trägst?«
    Während ihrer kurzen Gefangenschaft
im Kleiderschrank hatte Charlotte Zeit gehabt, in Ruhe nachzudenken, und dabei
war ihr aufgefallen, daß ihre Periode seit einigen Tagen überfällig war.
    »Ja, das glaube ich«, sagte sie. »Leg
dich hin, Patrick.« Erstaunlicherweise fügte er sich, aber ihren Arm ließ er
nicht los. »Bist du sicher?«
    »So sicher, wie man sein kann. Ich ...«
Charlotte unterbrach sich und warf einen Blick auf Cochran, der neben Khalifs
Lager saß. »Ich bin in Verzug.«
    Patricks Augen schlossen sich, aber
um seine Lippen erschien ein Lächeln. »Ein Baby«, sagte er und sank im gleichen
Augenblick in einen tiefen Schlaf.
    Charlotte ging zu Mr. Cochran. »Kann
ich irgend etwas tun?«
    Der erste Maat hob den Kopf, schaute
in Patricks Richtung und lächelte Charlotte an. »Eine Menge, denke ich. Es
würde unserem Captain guttun, wenn Sie bei ihm sitzenblieben, Mrs. Trevarren. Er
ist ein feiner Mensch, und der Verrat, den er heute mitangesehen hat, wird
Spuren in ihm hinterlassen.«
    Charlotte betrachtete ihren
schlafenden Mann und dachte, daß sie vermutlich sterben würde, falls sie ihn
auch nur ein kleines bißchen mehr liebte, als es bereits der Fall war. Sie zog
sich ein Sitzkissen an Patricks Lager, ließ sich darauf nieder und nahm seine
Hand zwischen ihre.

Zwölf
    Patrick hockte auf einer flachen Mauer im
Innenhof, der zu den Räumen gehörte, die er und Charlotte seit ihrer Rückkehr
in den Palast bewohnten. Obwohl er äußerlich völlig gelassen wirkte, waren die
Worte, die er an seine Frau richtete, ernst, eindringlich und streng.
    »Sei ein einziges Mal in deinem
Leben vernünftig, Charlotte! Es wäre unverantwortlich von mir, dich in deinem
Zustand zu Pferd die Wüste durchqueren zu lassen! Es ist ein wahres Wunder,
daß du nicht schon beim erstenmal das Kind verloren hast.«
    Charlotte seufzte. Khalif hatte sich
inzwischen von seinen schlimmsten Verletzungen erholt, und Patrick war jetzt begierig,
die Rückreise nach Spanien anzutreten. »Es ändert wohl nichts, wenn ich dir
verspreche, vorsichtig zu sein?«
    »Nein. Außerdem weißt du gar nicht,
was das Wort >vorsichtig< bedeutet. Und deine Versprechungen besitzen
keinen Wert.«
    Charlotte errötete vor Entrüstung.
»Ich mag gerissen sein, Patrick, aber ich bin nicht unaufrichtig!« protestierte
sie.
    Ihr Mann schmunzelte. »Ich sage
nicht, daß du nicht das Herz am rechten Fleck hast. Es ist deine Vernunft, die
sehr häufig zu wünschen übrig läßt.«
    Da Charlotte erkannte, daß jedes
weitere Beharren sinnlos gewesen wäre, fragte sie: »Müßte ich im Harem bleiben,
während ich auf deine Rückkehr warte?« Es klang beinahe schüchtern, und
Patrick lächelte.
    »Wohl kaum«, entgegnete er. »Glaubst
du, ich hätte vergessen, daß du beim letztenmal über die Mauer gestiegen bist
und umgekommen wärst, wenn Khalif dich nicht gefunden hätte?« »Wo würde ich
dann bleiben? Willst du mich vielleicht in einen Käfig sperren?«
    Patrick zog Charlotte an sich und
küßte sie. »So verrückt es auch klingen mag«, sagte er dann, »ich glaube, wenn
du beschäftigt wärst, dürfte ich dir vertrauen. Und da Cochran mich begleiten
wird, könntest du dich Khalifs Pflege widmen.«
    Charlotte war so verblüfft, daß es
ihr die Sprache verschlug. »Ist das dein Ernst?« hauchte sie.
    Patrick berührte ihre Nasenspitze.
»Ja«, erwiderte er. »Und bevor du mich vermissen wirst, kehre ich zurück und
hole dich.«
    Das halte ich für sehr
unwahrscheinlich, dachte Charlotte. Die bevorstehende Abwesenheit ihres Mannes
war schon jetzt ein wunder Punkt in ihrem Herzen. »Ich glaube zwar, daß der
Platz einer Frau an der Seite ihres Mannes ist«, sagte sie, »aber wenn du
darauf bestehst, bleibe ich in Riz.«
    Patrick beugte sich vor und küßte
sie. »Danke, Charlotte.«
    Seine Worte überraschten sie so
sehr, daß sie schwankte und beinahe von der Mauer gefallen wäre. Dankbarkeit
war das Letzte, was sie von

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