Quaelend suesse Glut
teilte und sich über sie schob, hielt Sera unwillkürlich den Atem an und suchte seinen Blick. Sie spürte seine Kraft und Härte, und er sah die Panik in ihren wundervollen Augen, nahm sich etwas zurück und küsste sie bedachtsam und voller Inbrunst. Bis ins Innerste aufgewühlt bewegte Sera sich unter der ungewohnten Last, und damit war es um Rafiqs Selbstbeherrschung geschehen.
Doch irgendetwas irritierte ihn kurzfristig, und er versuchte zu erfassen, was es sein könnte. „Bitte, nicht aufhören!“, drängte Sera ihn heiser. „Ich liebe dich, und ich will dich …“
Danach gab es für Rafiq kein Halten mehr, und die Welt versank um sie herum in einem gleißenden Licht, das sie in ungeahnte Höhen der Ekstase katapultierte. Als sie bis ins Innerste erschüttert vom Gipfel der Lust auf die Erde zurückkehrte, klammerte Sera sich wie eine Ertrinkende an ihn und bedeckte seine brennende Haut mit federleichten Schmetterlingsküssen.
Und erst jetzt dämmerte Rafiq, was gerade geschehen war.
Sera war noch unberührt gewesen. Eine Jungfrau!
Hin- und hergerissen zwischen Bestürzung und einer ungeheuren Befriedigung, wusste er nicht, wie er diese Tatsache einordnen sollte. Aber was er wusste, war, dass sie endlich ganz ihm gehörte. Und nur ihm allein! Das war unglaublich! Grandios! Überwältigend …
Zärtlich zog er sie noch fester in seine Arme. „Habe ich dir wehgetan?“
„Nur ganz kurz, aber das macht nichts. Danach war es absolut wundervoll!“
„Ja, das war es“, stimmte er aus vollem Herzen zu. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“
Sera seufzte verhalten. „Zehn Jahre verheiratet und immer noch Jungfrau!“, verspottete sie sich selbst. „Das ist nichts, womit man unbedingt hausieren geht, oder?“ Ihre Stimme klang seltsam flach und teilnahmslos.
Rafiq war erschüttert. Hass auf den Mann, der sie so gedemütigt und verletzt hatte, brannte wie ein verzehrendes Feuer in seinem Innern. Behutsam rollte er sich zur Seite, setzte sich auf und zog Sera zu sich hoch. Dann legte er einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. „Hör mir zu“, sagte er rau. „Hussein war ein Idiot!“
„Er sagte, ich sei nicht attraktiv und verführerisch genug. Und es sei mein Fehler, wenn wir nie Kinder haben würden, weil ich so wenig anziehend wäre und …!“
„Ein verdammter Idiot!“, wiederholte Rafiq voller Inbrunst und küsste Sera nachdrücklich auf die bebenden Lippen. „Das hat du ihm doch hoffentlich nicht geglaubt?“
„Warum sonst würde ein Mann nicht mit seiner eigenen Ehefrau schlafen? Wir waren fast zehn Jahre verheiratet, Rafiq. Warum sollte er solche Dinge behaupten, wenn sie nicht stimmten?“
„Weil er dich nur als Entschuldigung für seine eigene Impotenz missbraucht hat!“, öffnete er ihr brutal die Augen. „Ich schwöre dir, wäre Hussein nicht schon tot und begraben, würde ich ihn mit meinen eigenen Händen umbringen!“
„So etwas darfst du nicht sagen.“
„Warum nicht?“, fragte er arrogant. „Es wäre nicht einmal Mord, denn er war kein Mann, sondern eine widerliche Kröte!“ Als er ihr unglückliches Gesicht sah, riss sich Rafiq zusammen und küsste Sera zärtlich auf die Nasenspitze. „Und du bist die attraktivste und begehrenswerteste Frau, die ich in meinem ganzen Leben getroffen habe. Und wenn du meinen Worten nicht traust, kann ich es dir auch auf eine andere, sehr viel angenehmere Art beweisen …“
Sera errötete. „Du willst noch einmal mit mir schlafen?“
„Und wieder und wieder …!“, stieß er heiser hervor.
Sein Ausbruch verwirrte, schockierte und erregte sie gleichermaßen. „Aber ich dachte, du … dass es nur ein Akt der Rache war. Weil du annehmen musstest, dass ich dich betrogen hätte. Du warst so wütend auf mich und hast behauptet, mich zu hassen.“
Rasch zog er sie wieder an sich. „Du hast recht“, seufzte Rafiq. „Es war Hass, der mich dazu getrieben hat, dich zu dieser Reise zu zwingen, aber dahinter schwelten von der Sekunde an, als ich dich vor der Suite meiner Mutter wiedergesehen habe, unstillbare Sehnsucht und wildes Verlangen in meiner Brust“, rezitierte er pathetisch und musste über sich selbst lachen. „Lieber Himmel, ich wusste gar nicht, dass ich zu so kitschigen Worten und Gefühlen neige. Offenbar liegt es allein an dir.“
„Ich finde sie nicht kitschig, sondern schön“, sagte Sera leise und streifte seinen kraftvollen Körper mit einem begehrlichen Blick. Dann blinzelte sie Rafiq
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