Quaelend suesse Glut
vors Gesicht. „Es tut mir leid, Rafiq … es tut mir so schrecklich leid.“
„Aber du musst meine Frau werden, weil mich sonst niemand will“, scherzte Rafiq und versuchte, sie an sich zu ziehen. „Ich liebe dich, Sera, und …“
Sekundenlang war sie ganz starr, dann brach sie zu seinem Entsetzen zusammen, kniete auf dem Sand und wiegte sich wimmernd vor und zurück.
„Sera! Verdammt, was ist mit dir?“
Es war alles so unfair … Wie lange hatte sie auf dieses Geständnis aus seinem Mund gewartet? Und jetzt, da er ihr seine Liebe gestand, war der Weg zu ihm endgültig versperrt!
Die grausame Wahrheit legte sich wie eine schwere Decke über Seras Herz und Seele und erstickte jedes Gefühl. Plötzlich war alles um sie herum merkwürdig still und glasklar. Langsam zog sie die Hände vom Gesicht, stand auf und schaute dem zukünftigen König von Qusay ruhig ins aufgewühlte dunkle Gesicht.
„Du darfst mich nicht lieben, Rafiq“, sagte sie fast teilnahmslos.
„Aber warum? Ich weiß, dass du dasselbe für mich fühlst, Sera!“
„Das tut nichts zur Sache. Ich …“ Plötzlich wusste sie, dass es nur einen Weg gab, ihn von seinem Heiratsversprechen zu entbinden. „Ich liebe dich nicht, Rafiq. Ich … ich musste es dir nur vormachen, weil ich mich endlich einmal als richtige Frau fühlen wollte. Und der Sex mit dir war wirklich fantastisch …“
Rafiq wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Konnte es wirklich sein, dass er sich ein zweites Mal so grausam von Sera hatte täuschen lassen. War sie wirklich so skrupellos, mit seinen Gefühlen zu spielen, ihm das Paradies auf Erden in ihren Armen zu zeigen, nur um ihn dann wieder von sich zu stoßen?
Mit brennendem Blick suchte er in ihren zarten Zügen nach einer Antwort auf seine verzweifelten Fragen. Der Schmerz in seiner Brust drohte ihn zu zerreißen. Gerade wollte Rafiq sich abwenden, da sah er in der Tiefe ihrer wunderschönen Augen einen Schmerz, der seinem in nichts nachstand.
„Nein!“, stieß er heiser hervor. „Das werde ich nicht zulassen! Ich pfeife auf das Schicksal und auf das, was du sagst. Du liebst mich, Sera, und das wirst du mir nicht ausreden können, egal was für eine Show du gerade abziehst! Küss mich und dann behaupte noch einmal, dass du nichts für mich empfindest!“
Mit einer herrischen Geste riss er sie in seine Arme und eroberte ihre Lippen in einem brutalen Kuss, der keinen Zweifel an seinem inneren Zustand ließ. Doch langsam wandelte sich der Kuss zu einer Liebeserklärung voller Leidenschaft und Zärtlichkeit. Als er sie wieder freigab, strömten heiße Tränen über Seras Wangen.
„Und?“
„Ich … ich liebe dich so sehr, Rafiq …“, schluchzte sie.
„Dann erkläre mir auf der Stelle, was dich so quält, sonst verliere ich noch den Verstand!“
Sie schüttelte den Kopf. „Wenn ich es dir wirklich sage, wirst du mich wieder hassen. Und du wirst dir wünschen, mich niemals dazu gezwungen zu haben …“
Rafiq spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Wie schlimm mochte es sein, was Sera ihm nicht gestehen wollte? Sollte er das Risiko wirklich eingehen?
„Komm, setz dich“, forderte er, ließ sich auf dem Sand nieder und zog sie zu sich herunter. „Und jetzt fang endlich an.“
Es dauerte noch eine Weile, aber Rafiq rührte sich nicht, bis Sera leise aufseufzte und zu sprechen begann. „Hussein hat mich nie wirklich geliebt, aber schnell eine Verwendung für mich gefunden …“, begann sie mit teilnahmsloser Stimme. „Er benutzte mich als eine Art Lockvogel oder Präsent für besonders wichtige Gäste, um von ihnen zu bekommen, was er wollte. Er hat mich dazu gezwungen, mich wie eine Kurtisane zu kleiden und ihnen gegenüber schlüpfrige Andeutungen gemacht, dass er nichts dagegen hätte, sein größtes Kapital, wie er mich bevorzugt nannte, brüderlich mit ihnen zu teilen …“
„Der Bastard!“
„Ja“, bestätigte Sera ruhig. „Die meisten Männer waren honorige Familienväter und ebenso schockiert und beschämt wie ich selbst. Sie konnten mir nicht ins Gesicht sehen, während sie sich unter fadenscheinigen Vorwänden zurückzogen. Natürlich gab Hussein mir dafür die Schuld und ließ es mich auf jede erdenkliche Weise spüren …“
Angesichts Rafiqs entsetzter Miene lachte sie spröde auf.
„O nein, nicht was du denkst! Er hätte niemals mutwillig sein Kapital beschädigt, dafür musste mein kleines Kätzchen daran glauben, das er mir zur Hochzeit geschenkt hatte. Am Morgen nach
Weitere Kostenlose Bücher