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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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Portland hustete und spuckte aus. Dann zupfte er einen Grashalm ab und klemmte ihn sich zwischen die Zähne. Die anderen Jungs beobachteten das aufmerksam und versuchten sich etwas – irgendetwas – einfallen zu lassen, das sie selbst tun konnten, um in Gegenwart des schöneren Geschlechts ihre absolute Lässigkeit unter Beweis zu stellen. Die meisten begnügten sich mit Husten und Spucken. Ein paar besonders originelle Typen schoben die Hände in ihre Gesäßtaschen. Manche machten beides.
    Die South-Portland-Jungs waren den Hetton-Jungs möglicherweise überlegen; soweit es Mädchen betraf, war das Angebot in der Stadt einfach größer. Die Mütter der South-Portland-Jungs mochten vielleicht Alkis, Fixer und Zehn-Dollar-Nutten sein, ihre Schwestern Schätzchen, die dir für zwei Mäuse einen runterholten, aber die harten Typen hatten in den meisten Fällen zumindest eine Vorstellung davon, worum es bei Mädchen überhaupt ging.
    Die HH-Jungs lebten in einer fast ausschließlich männlichen Gesellschaft. Ihre Aufklärung bestand aus Vorträgen ortsansässiger Geistlicher. Die meisten predigten den Jungs, dass Selbstbefriedigung blöd machte und es zu den Risiken des Geschlechtsverkehrs gehörte, wenn ein Penis durch Krankheiten schwarz wurde und anfing zu stinken. Dann gab es noch die Schundmagazine von Toe-Jam ( Girl Digest war das neueste und beste). Ihre einzige Vorstellung davon, wie man mit Mädchen umging, hatten sie aus dem Kino. Von richtigem Geschlechtsverkehr hatten sie keine Ahnung, denn – wie Toe einmal bedauernd bemerkte – gefickt wurde nur in französischen Filmen. Der einzige französische Film, den sie je gesehen hatten, war French Connection .
    Und so wurde der Weg von den Bend Cabins bis zum Haupthaus im Wesentlichen in angespanntem (aber durchaus nicht feindseligem) Schweigen zurückgelegt. Wären sie nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, mit ihrer neuen Situation klarzukommen, dann hätten sie vielleicht einen Blick für Dougie Bluenote übrig gehabt, der sich die größte Mühe gab, nicht laut loszuprusten.
     
    Harry Bluenote lehnte an der Esszimmertür, als sie hereinkamen. Jungs wie Mädchen glotzten die Bilder an den Wänden an (Currier & Ives, N. C. Wyeth), das alte und warme Mobiliar, den langen Esstisch mit BLEIB EIN WEILCHEN in die eine Bank und KOMM HUNGRIG, GEH SATT in die andere Bank geschnitzt. Aber vor allem anderen betrachteten sie das große Ölporträt an der Ostwand. Es zeigte Marian Bluenote, Harrys verstorbene Ehefrau.
    Sie mochten sich ja vielleicht für hart gehalten haben –
und in mancher Hinsicht waren sie das sicher auch –, aber trotzdem waren sie noch Kinder am Beginn ihrer Pubertät. Instinktiv entwickelten sie sich genauso, wie die Linie ihres Lebens es ihnen von Anfang an vorgab. Bluenote ließ sie gewähren. Er schüttelte jedem und jeder einzeln die Hand, als die Jugendlichen den Raum betraten. Den Mädchen nickte er dabei höflich zu, ließ sich überhaupt nicht anmerken, dass sie alle zurechtgemacht waren wie niedliche Püppchen.
    Blaze war der Letzte. Er überragte Bluenote um beinahe dreißig Zentimeter, aber trotzdem scharrte er mit den Füßen, blickte zu Boden und wünschte sich, wieder im HH zu sein. Das hier war einfach zu hart. Es war schrecklich. Seine Zunge klebte an seinem Gaumen. Blind stieß er seine Hand vor.
    Bluenote schüttelte sie. »Meine Güte, du bist ja ein richtig großer, kräftiger Kerl. Nicht die richtige Statur fürs Blaubeerpflücken. «
    Blaze sah ihn benommen an.
    »Willst du den Laster fahren?«
    Blaze schluckte. Urplötzlich schien etwas in seinem Hals zu stecken, das er einfach nicht runterbekam. »Ich weiß nicht, wie man Auto fährt, Sir.«
    »Na, dann bring ich’s dir eben bei«, meinte Bluenote. »Ist nicht schwer. Und jetzt geh rein und iss erst mal ordentlich zu Abend.«
    Blaze betrat den Speiseraum. Der Tisch war aus Mahagoni. Er funkelte wie ein Teich. Auf beiden Seiten war gedeckt worden. Darüber glitzerte ein Kronleuchter, genau wie in einem Film. Blaze setzte sich, ihm war heiß und kalt zugleich.
Links neben ihm saß ein Mädchen, das seine Verwirrung nur noch schlimmer machte. Wann immer er in ihre Richtung schaute, fiel sein Blick auf ihre vorspringenden Brüste. Er versuchte, etwas dagegen zu unternehmen, aber er schaffte es nicht. Sie waren einfach … da . Nahmen einen Platz in der Welt für sich in Anspruch.
    Bluenote und die Camp-Mutter trugen das Essen auf. Es gab einen ganzen Truthahn und

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