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Qual

Qual

Titel: Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Egan
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nie richtig daran geglaubt«, sagte er. »Ich wollte es erst von jemandem hören, der in einer Position ist, um größere Gewißheit zu haben. Violet Mosala – Physikerin, Nobelpreisträgerin, die Inspiration für Millionen, der Einstein des einundzwanzigsten Jahrhunderts, die Architektin der UT, die sich höchstwahrscheinlich durchsetzen wird – sie soll ihr Heimatland ausgerechnet zu einem Zeitpunkt verlassen, als der Frieden in Natal gefestigter denn je scheint? Und sie soll nicht etwa ans Caltech, nach Bombay, zum CERN oder nach Osaka gehen… sondern sich dem wilden Haufen von Stateless anschließen?
    Völlig ausgeschlossen!«

 

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14

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    Als ich wieder im Hotel war und die Treppen zu meinem Zimmer hinaufstieg, fragte ich Sisyphus: »Kannst du mir eine Gruppe von politischen Aktivisten mit den Initialen AK nennen, die ein Interesse daran haben könnten, daß Violet Mosala nach Stateless emigriert?«
    »Nein.«
    »Komm schon! A steht für Anarchie – und weiter?«
    »Es gibt zweitausendsiebenunddreißig Organisationen mit ›Anarchie‹ oder einem verwandten Begriff im Titel, aber sie enthalten alle mehr als zwei Worte.«
    »Gut.« Vielleicht war AK nur eine Kurzform, so wie US für USA. Doch falls Munroe recht hatte, würde kein ernsthafter Anarchist jemals das A-Wort im Titel führen.
    Ich versuchte es mit einem neuen Ansatz. »Und wenn A für Afrika oder Afrikanisch steht und K für Kultur – mit beliebig vielen weiteren Buchstaben?«
    »Dann haben wir zweihundertundsieben Treffer.«
    Ich ging die Liste durch, doch für keine Gruppe schien AK eine plausible Abkürzung zu sein. Doch ein bekannter Name tauchte auf, und ich spielte noch einmal die entsprechende Audio-Aufzeichnung von der morgendlichen Pressekonferenz ab:
    »William Savimbi von Proteus Information. Sie sprechen anerkennend von einer konvergenten Bewegung von Ideen, die keine Rücksicht auf die Kulturen unserer Vorfahren nimmt – so als würde Ihre eigene Herkunft für Sie überhaupt keine Rolle spielen. Ist es wahr, daß Sie Morddrohungen von der Pan-Afrikanischen Kulturellen Verteidigungsfront erhielten, nachdem Sie öffentlich bekanntgaben, daß Sie sich selbst nicht als afrikanische Frau betrachten?«
    Mosala hatte das Zitat in den richtigen Kontext gestellt – aber sie hatte die Frage nicht beantwortet. Wenn ein solcher Kommentar tatsächlich genügt hatte, um zu Morddrohungen zu führen, welche Reaktionen mochten dann erst Gerüchte über ›Fahnenflucht‹ oder ›Landesverrat‹ – ob nun begründet oder nicht – hervorrufen?
    Ich hatte keine Ahnung. Über die südafrikanische Kulturpolitik wußte ich noch weniger Bescheid als über MSTs. Mosala wäre keineswegs der erste prominente Wissenschaftler, der das Land verließ, aber sie wäre eine der berühmtesten Figuren – und die erste, die nach Stateless emigrierte. In Weltklasse-Institutionen nach Ruhm und Reichtum zu streben war eine Sache, doch wenn sie nach Stateless ging (wo es nichts von beidem zu gewinnen gab) konnte das nur als gezielte Zurückweisung ihrer nationalen Identität verstanden werden.
    Ich blieb auf dem Gang stehen und starrte auf meine nutzlose elektronische Zitze. »AK? Das Zentrum der AK?« Sisyphus schwieg. Wer immer dahintersteckte, Sarah Knight hatte es geschafft, sie ausfindig zu machen. Ich spürte jedesmal ein unangenehmes Ziehen in der Magengrube, wenn ich daran dachte, was ich ihr angetan hatte. Es war klar, daß sie sich gründlichst auf diese Arbeit vorbereitet hatte, daß sie alles recherchiert hatte, was in irgendeinem Zusammenhang mit Mosala stand. Und da sie aus der Politik kam, wo ohnehin alles, was im Net stand, falsch war, hatte sie vermutlich längst persönlich mit allen Beteiligten Kontakt aufgenommen. Irgendwer mußte ihr von den Gerüchten erzählt haben, was sie auf die Spur gebracht hatte, die zu Kuwale führte – natürlich alles inoffiziell. Ich hatte ihr das Projekt entrissen, ihr kaltblütig einen Fußtritt versetzt, und jetzt wußte ich nicht einmal, ob ich eine Dokumentation über eine abtrünnige Anarcho-Physikerin machte, die um ihr Leben bangen mußte – oder ob ich Gespenster sah und die größte Gefahr auf Stateless nur demjenigen drohte, der Janet Walsh den längst fälligen Rat gab, sich ein neues Betätigungsfeld zu suchen.
    Ich ließ Hermes sämtliche Hotels auf der Insel abklappern, ob irgendwo ein Gast namens Akili Kuwale registriert war.
    Fehlanzeige.
    In meinem Zimmer schaltete ich die

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