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Quarantäne

Quarantäne

Titel: Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Egan
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sich mit einer Reihe von Fortsätzen und Tentakeln durch die Welt, an deren Enden wirklich gemein aussehende Werkzeuge montiert waren. Die Dinger warteten sich selbst, daher der Plasmastrahl. Überflüssig zu sagen, daß sie normalerweise ohne funktionsfähigen Antrieb verschifft werden – von einer Programmierung ganz zu schweigen, die ihnen ermöglichte, frisch und fröhlich zum Leben zu erwachen und den Deckel ihrer Konservendose aufzuschneiden. Das Monster war offensichtlich völlig neu programmiert worden, und auch die Mechanik war wohl nicht mehr als serienmäßig zu bezeichnen. Alles, was für das Verhalten des Standardmodells galt, konnte man getrost vergessen. Es hatte absolut keinen Sinn, wenn wir in der Bedienungsanleitung nach dem Code zur Deaktivierung suchten.
    Natürlich waren wir nicht unbewaffnet. Mit dem, was wir in den Händen trugen, hätten wir sicher ein kleines Loch in die Armierung schmelzen können, wenn wir nur ein paar Jahre lang drauflos feuerten.
    Ich gab der Zentrale durch, was los war, und bat um Verstärkung. Der Plasmastrahl hatte jetzt die untere Kante des Containers erreicht und bog nun wunderschön rechtwinklig zur Seite.
    Es gab an der Decke des Lagerhauses sechs riesige Kräne, je einen für jede Containerreihe. Kaum daß ich einen sehnsüchtigen Blick darauf geworfen hatte, da wußte Vincent schon, wie sie zu bedienen waren. Leider befand sich der, den wir brauchten, genau am anderen Ende der Halle, und Kriechen war überhaupt kein Ausdruck für das Schneckentempo, mit dem er sich nun näherte. Ich ließ mir von E5 die genauen Werte von Geschwindigkeit und Entfernung geben, dann ließ ich es ausrechnen, wie lange der Plasmastrahl noch brauchen würde. Der Container würde fünfzehn Sekunden, bevor wir mit dem Heben beginnen konnten, offen sein. Aber zum Glück waren wir ja in der zweiten Reihe von links, nicht etwa in einer Außenreihe, und die Gassen zwischen den Kästen waren nicht breiter als drei Meter – es gab nicht genug Platz, daß der MA52 einfach losrollen konnte, er mußte sich erst einen Weg bahnen. Das brachte uns mehr als nur fünfzehn Sekunden.
    Das Viereck aus Stahl war nun sauber herausgetrennt und schlitterte, auf einer Kante balancierend, mit ohrenbetäubendem Quietschen den Gang herunter, bis es gegen die Wand am anderen Ende krachte. Als der Roboter auf seinen Raupenketten sich aus dem Container schob, rutschte das Stahlgehäuse ein wenig in die entgegengesetzte Richtung. Zehn oder zwanzig Zentimeter, mehr waren es nicht.
    Vincent fluchte leise. »Wirklich optimal!«
    Die Greifer des Krans senkte sich auf das Dach des Containers, der leider nicht mehr ordentlich in seiner Reihe stand. Die Sicherungsbolzen der Greifer – jeder einzelne so dick wie mein Arm – schossen hervor und suchten nach den Bohrungen an den Aufhängepunkten des Containers. Überrascht zuckten sie wieder zurück und versuchten es dann aufs neue. So ging es einige Male stumpfsinnig hin und her, bevor sie aufgaben. An dem Greifer begann eine rote Lampe zu blinken, eine Sirene kreischte zweimal kurz auf, dann war der Kran wie tot.
    Wir hatten uns vorsichtig im Hintergrund gehalten, weshalb ich zwanzig Sekunden brauchte, um zum Ort des Geschehens zu kommen – durch jenen Gang, der zur Rückwand des Containers führte, damit mich der Roboter nicht sehen konnte. Inzwischen hatte er begonnen, den vor ihm liegenden Container, der ihm den Weg versperrte, zu rammen. Jedesmal, wenn er zurückrollte, um Anlauf zu nehmen, rutschte sein eigener Container etwas nach vorn; rollte er wieder auf seinen Widersacher zu, rutschte der Container zurück. Aber alles in allem ging es langsam rückwärts. Wenigstens steckte das Monster noch für einige Minuten fest, doch sanken unsere Aussichten rapide, die Greifer verankern zu können.
    An jedem Container gab es eine Leiter, doch leider war sie an der Wand, die der Roboter säuberlich herausgetrennt hatte. Ich mußte auf den gegenüberliegenden Container klettern und über den Gang springen. Die Greifer zum Schwingen zu bringen war weit schwieriger, als ich mir vorgestellt hatte. Sie hingen an sechs, jeweils paarweise angeordneten Seilen. Das komplizierte und dämpfte die Bewegungen. Doch langsam begannen sie zu pendeln, bis der Ausschlag schließlich groß genug war, die Verschiebung des Containers auszugleichen.
    Jetzt ging es nur noch darum, den richtigen Moment abzupassen.
    Vincent Bescheid zu geben war nicht nötig. Er hatte über die ganz in der Nähe

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