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Quellcode

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Titel: Quellcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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fand ihn erstaunlich bequem.
    »Sogar klinisch Paranoide können echte Feinde haben, sagt man.«
    »Was haben Sie erfahren?«
    »Ich weiß seit einiger Zeit, dass Bobby mindestens zwei Aufgaben von seinen Auftraggebern bekommen hat.«
    »Die wer sind?«
    »Weiß ich nicht. Seine Aufgaben kenne ich aber: Wie ich Ihnen bereits erzählte, besteht eine darin, den Fliegenden Holländer unter den Frachtcontainern zu verfolgen. Für diesen Job hat er gewisse Parameter bekommen und die Aufgabe, ein bestimmtes Signal aus vielen anderen herauszufischen. Das hat er getan. Tut es noch immer. Der Container sendet in regelmäßigen Zeitabständen Signale, die seinen Standort angeben und wahrscheinlich auch, dass sich niemand an ihm zu schaffen gemacht hat. Es ist ein intermittierendes Signal, verschlüsselt, und es wechselt die Frequenzen, aber wenn Sie Bobby sind, wissen Sie natürlich, wo und wann Sie es empfangen können. »Was haben die, die ihn bezahlen, davon?« »Keine Ahnung. Aber ich nehme an, dass es nicht ihr Container und nicht ihr Signal ist. Schließlich mussten sie Bobby dafür bezahlen, es für sie ausfindig zu machen. Wahrscheinlich nachdem sie jemand anderen für die Informationen bezahlt hatten, die er brauchte, um das Signal ausfindig machen zu können. Ziemlich umständlich, wenn es von Anfang an ihr Container und ihr Signal gewesen wäre, obwohl ich das nicht völlig ausschließen möchte.« »Warum nicht?«
    »Weil das nie gut ist. Ich bin Agnostiker, in Bezug auf alles.«
    »Und was soll Bobby Chombos zweite Aufgabe sein?« »Das ist es, was ich gerade erfahren habe. In der Agentur habe ich Ihnen doch erzählt, dass er iPods nach Costa Rica verschickt.«
    »Ja. Musik, haben Sie gesagt.« »Was wissen Sie über Steganografie?« »Ich kann das Wort nicht mal aussprechen.« »Bobbys andere Aufgabe besteht daraus, ausgefeilte Protokolle einer fiktiven Suche nach dem Containersignal zusammenzustellen. Diese fingierten Protokolle berichten von seiner fortwährenden Suche und seinem fortwährenden Scheitern, den Schlüssel zu finden, den er in Wirklichkeit bereits hat, während er so tut, also hätte er ihn nicht.« Bigend legte den Kopf schief. »Konnten Sie bis hierher folgen?«
    »Er tut also so, als hätte er das Signal noch nicht ausgemacht?«
    »Genau. Er hat bisher drei solcher Lügenprotokolle zusammengestellt. Er speichert sie steganografisch verschlüsselt auf dem Laufwerk von iPods …« Hollis' Drink wurde gebracht.
    »Wie war dieses Wort gleich wieder?«, fragte Hollis, als der Kellner wieder weg war.
    »Steganografisch. Er streut sein fiktives Handlungsprotokoll ganz fein unter viel Musik. Wenn man von Bobby den Schlüssel bekommen hat oder über ausreichende Möglichkeiten zur Entschlüsselung verfügt, kann man es aus der Musik herausfiltern.«
    »Und bei einem iPod ist die Wahrscheinlichkeit, dass er überprüft wird, geringer als bei einem Laptop?«
    Bigend zuckte die Achseln. »Kommt darauf an, wer ihn überprüft.«
    »Und wie haben Sie das erfahren?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Tut mir leid, aber das hängt unmittelbar damit zusammen, wie ich in die ganze Sache hineingeraten bin, und wir hatten ja vereinbart, dass ich darüber nicht spreche.«
    »In Ordnung.« Obwohl es eigentlich nicht in Ordnung war, denn wahrscheinlich würde er diese Ausrede verwenden, wann immer sie ihm gelegen kam. Aber damit konnte sie sich zu gegebener Zeit befassen.
    »Ich habe Ihnen aber gesagt, dass ich weiß, dass er sie an eine Postfachadresse in Costa Rica schickt.«
    »Richtig.«
    »Wo sich bisher für mich ihre Spur dann auch verliert, aber nicht ohne, dass die ganze Sache irgendwie nach pensionierten US-Geheimdienstleuten stinkt. Das ist nämlich ein ganz typischer Gestank. Natürlich ist bisher kein einziger Name gefallen. Aber jetzt habe ich gehört, dass Bobbys iPods zurückgeschickt werden aus San Jose.«
    »Wohin?«
    »Nach New York. Außer man hat mir was vorgemacht. Aber es sieht so aus, als wäre die Person in San Jose, an die Bobby sie schickt, ziemlich faul. Oder nervös. Der eigentliche Adressat holt die Sendungen nie ab. Aber sie benutzen denselben Mittelsmann zum Zurückschicken. Über DHL. An eine Adresse in der Canal Street. Chinesischer Importeur.«
    »Bobby verfolgt die Spur des umherirrenden Containers«, überlegte Hollis laut. »Er liefert falsche Beweise, dass er ihn noch nicht aufgespürt hat. Er schickt diese Beweise an jemanden in Costa Rica, und der schickt sie zurück nach New

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