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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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bedeckt war. Jack wischte das Chaos beiseite, damit Stephens sich hinlegen konnte und Rogers nahm eine Flasche weißer Medizin aus einer Schreibtischschublade und flößte Stephens davon einen großen Löffel ein.
    „Seit wann ist er schon in diesem Zustand?“, fragte Jack Rogers.
    „Ich höre Sie!“, sagte Stephens mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Seit fast einer Woche, Sir“, antwortete Rogers und nickte mit dem Kopf.
    „Will weder essen noch schlafen. Er reibt sich völlig auf, weil er versucht herauszufinden, wie die Bausätze für den Steppstich einander angeglichen werden können.“
    „In ein, zwei Tagen werde ich es raushaben“, erklärte Stephens trotzig. „Ich werde es schon schaffen. Oder dabei draufgehen.“
    Letzteres schien nur allzu wahrscheinlich, dachte Mariah und sah Jack an, der genauso besorgt wirkte wie sie. Er drehte sich um, um die Maschinenteile auf dem Nebentisch in Augenschein zu nehmen, und sah aus, als denke er über etwas nach, bevor er anscheinend zu einer Entscheidung kam.
    „Das ist eine drehzahlvariable Rundstrickmaschine, stimmt’s? Elektrifiziert?“ Jack zog seinen Hut aus, stopfte seine Handschuhe hinein und nahm einige der Pläne in die Hand, um sie ausführlich zu studieren. „Interessant.“ Er zog Linien nach und nickte verstehend.
    „Muss noch … einige … Veränderungen … vornehmen“, sagte Stephens schwach und versuchte, aufzustehen. Mariah stellte sich an den Rand des Sofas und drückte ihn wieder hinunter.
    „Wenn Sie sich jetzt nicht schonen, werden Sie sich gar nichts mehr vornehmen können“, mahnte sie ihn. „Ich werde Ihren Assistenten jetzt losschicken, um Ihnen etwas zu Essen zu besorgen. Sie werden eine richtige Mahlzeit zu sich nehmen und sich ausruhen, während Mr. St. Lawrence hier sich mit Ihren Plänen beschäftigen wird.“
    Stephens schien nicht überzeugt zu sein, und daher beugte sie sich über ihn, bis er sie erwartungsvoll ansah.
    „Er ist ein Cambridge-Absolvent. Ausnahmetalent, wie mir glaubhaft versichert wurde.“ Ihre Stimme klang herzlich und verschwörerisch. „Er sehnt sich schon seit Langem nach einer solchen Herausforderung. Lassen Sie ihn die Sache untersuchen. Es wird ihm guttun.“
    Woraufhin sie ihre Abmachung mit einem Zwinkern besiegelte.
    Nachdem Rogers losgegangen war, um etwas Suppe und Brot in der Nähe zu besorgen, blickte Stephens erwartungsvoll auf Jack. Der trug die Pläne hinüber zum Sofa und kniete sich daneben, um sich von Stephens einiges erklären zu lassen. Nach kürzester Zeit gingen sie die Zeichnungen und Angaben Punkt für Punkt durch.
    Mariah sah ihnen eine Weile fasziniert zu und trat dann hinaus in das größere Büro, um sich ein wenig nützlich zu machen. Als Rogers mit Essen und Bier zurückkam, hatte sie ihre Jacke und Handschuhe ausgezogen und damit begonnen, etwas Ordnung zu schaffen. Dann bestand sie darauf, dass Stephens die Suppe und das Brot zu sich nahm und das starke, dunkle Bier trank. Wie sie es alle gehofft hatten, taten das warme Essen und das schwere Getränk bald ihre Wirkung und er fiel in einen erschöpften Schlaf.
    „Wir sollten ihn nach Hause bringen, damit er in einem richtigen Bett schlafen kann“, sagte sie und strich Stephens über die selbst im Schlaf gerunzelte Stirn.
    „Sie werden ihn nirgendwohin bringen.“ Jack stand auf und griff nach seinem Hut. „Sie haben um elf einen Termin, oder haben Sie das vergessen?“
    „Aber wir können ihn doch nicht einfach hier liegenlassen.“ Ungläubig starrte sie Jack an. „Er braucht Hilfe.“
    „In der Tat. Aber nicht die Art von Hilfe, die Sie gerne erteilen.“ Er hielt ihr die Jacke hin. „Jedenfalls jetzt noch nicht. Und jetzt ziehen Sie Hut und Handschuhe an.“ Weil sie sich noch immer nicht von der Stelle rührte, seufzte er gequält. „Nachdem ich Sie der Modewelt überlassen habe, komme ich hierher zurück.“
    „Wirklich?“ Damit hatte er ihrer Empörung das Wasser abgegraben.
    „Seine Pläne sind wie ein Puzzle. Und eine interessante Herausforderung. Aber es ist machbar. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich die Möglichkeit hatte, in diesem Bereich zu arbeiten.“
    Sie spürte, dass er jedes seiner Worte auch so meinte, und zog sich Jacke und Handschuhe über. Sie redeten nicht weiter über Stephens, das Thema Hochzeit oder die acht Tage, die ihr noch blieben. Als sie Le Beau Chapeau erreichten, wagte sie noch nicht einmal mehr, ihn anzusehen, geschweige denn das Wort an ihn zu richten. Gut

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