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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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kümmere mich um eine gewisse juristische Angelegenheit“, fügte Jack hinzu.
    „Herrgott, Sie sehen zum Anbeißen aus. Stimmt’s, Männer?“ Er sah sie an, als wolle er sie am liebsten an Ort und Stelle ausziehen. Enthusiastische Zustimmung klang aus den Reihen seiner adeligen Freunde, die er ihr nun vorstellte, und zu denen auch Jack Ketch, Jack Sprat und Jack A. Dandy gehörten.
    „Was für eine umwerfende Frau du doch an deiner Seite hast, Jack.“
    „Dessen bin ich mir bewusst, Eure Hoheit“, antwortete Jack. Mit versteinerter Miene machte er keine Anstalten, einzugreifen, als der Prinz ihre Hand auf seinen Arm legte, damit er sie bei den Hüften packen konnte. Doch dann sah sie ein vertrautes Zucken um Jacks Mund – und sah, wie er unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte.
    Gordon Clapfords blutiges Gesicht kam ihr in Erinnerung, und schweren Herzens beugte sie sich ihrer Pflicht, versuchte jedoch, Zeit zu gewinnen.
    „Nun, meine Liebe, ich hoffe, dass Ihnen unsere schöne Hauptstadt gefällt.“
    Bestimmt schlüpfte sie wieder in die Rolle der weltgewandten Person, mit der sie den Prinzen bei ihrer ersten Begegnung um den Finger gewickelt hatte. Sie manövrierte ihren Arm zwischen sich und Berties Körper und verschaffte sich so etwas mehr Freiraum.
    „Ich kann noch kein Urteil über die ganze Stadt fällen, Hoheit, da ich noch nicht alles gesehen habe. Aber von Harrods war ich hochbegeistert.“ Sie hoffte, ihre Augen funkelten. Ihr Plan schien aufzugehen, denn der Prinz und seine Kameraden hingen nun an ihren Lippen. „Wussten Sie, dass es dort Telefone gibt? Ich hatte noch nie eins gesehen. Und ein amerikanisches Grammophon, das aufgezeichnete Musik und politische Reden abspielt.“
    „Politische Reden?“ Der Prinz lachte aus vollem Hals. „Ich kann nur hoffen, dass sich diese Mode nicht durchsetzt. Es wird heute schon in der Politik viel zu viel diskutiert.“
    „Und heute Nachmittag haben wir Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett besucht. Was für eine aufregende Erfahrung! Meine Magd Mercy musste danach mit Riechsalz wiederbelebt werden.“
    Abermals erntete sie Gelächter, was eine Erleichterung gewesen wäre, wenn der Prinz sich nicht ausgerechnet in diesem Moment wieder an Jack gewandt hätte.
    „Wo hast du sie untergebracht, St. Lawrence?“
    „Claridge’s“, sagte Jack kurzangebunden.
    „Hervorragend. Ausgezeichnete Wahl.“ Das Gesicht des Prinzen nahm einen durchtriebenen Ausdruck an. „Keine Angst. Ich werde dafür sorgen, dass sie gesund und munter wieder im Hotel ankommt.“ Er zog Mariahs Hand in seine Armbeuge. „Kommen Sie, meine Liebe. Lassen Sie uns einen kleinen Spaziergang machen und die Kunstwerke bewundern.“

18. KAPITEL
    Es hätte nicht offensichtlicher sein können, dass Jacks Gegenwart nicht mehr erwünscht war. Mariah versuchte, seinen Blick auf sich zu ziehen, doch er hatte die Augen gesenkt, nickte, trat einen Schritt nach hinten und drehte sich dann auf dem Absatz um. Mit einem unwohlen Gefühl im Magen sah sie ihm nach, als er hinüber zum Aufzug ging. Es bedurfte all ihrer Geistesgegenwart, um auf die nächste Frage des Prinzen antworten zu können.
    „Kümmert Jack sich auch gut um Sie?“
    „Ja“, erwiderte sie und verstummte dann aus Angst, ihre Stimme könne ihre Gefühle für ihn verraten. Als sie weitergingen, blieben die Begleiter des Prinzen diskret zurück. Bald waren nur noch Jack Sprat und Jack A. Dandy an ihrer Seite, und der Prinz begann, seiner neuesten Eroberung näher zu kommen.
    „Wie steht es denn um die juristische Angelegenheit, die Jack eben erwähnte?“ fragte der Prinz und legte seinen Arm um sie. „Wurde das zu Ihrer Zufriedenheit gelöst?“
    „Wie interessant, dass Sie dieses Thema ansprechen, Hoheit.“
    „Bertie“, erwiderte er und kam ihr so nahe, dass sie seinen brandyerfüllten Atem auf ihrem Gesicht spürte.
    „ Bertie . Es sieht so aus, als hätten wir ein kleines Problem. Es gab vier Kandidaten – aber ich will Sie nicht mit den Einzelheiten langweilen.“
    „Nein, nein, das langweilt mich überhaupt nicht. Ich bin sehr an Ihrem Wohlbefinden interessiert, meine Liebe.“ Seine Hand umklammerte nun ihre Taille und er senkte die Stimme. „Wirklich sehr .“
    „Der erste Kandidat, ein Anwalt aus Lincoln, war schon vergeben und somit nicht mehr verfügbar. Der zweite, der zukünftige Lord Clapford, war ein arroganter, brutaler Flegel, der mich bei unserer Begegnung fast verprügelt hätte.“
    „Wie

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