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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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machen.“
    „Einverstanden. Wenn Sie glauben, dass er akzeptabel ist, dann heiraten Sie den Kerl um Himmels willen.“ Er kam näher, immer näher. „ Je früher, umso besser .“
    Erst dann bemerkte sie, dass er sie in eine Nische gesteuert hatte. Die Musik im Konzertsaal hatte wieder eingesetzt, und die meisten Besucher hatten ihre Plätze bereits eingenommen. Sie waren nun praktisch allein hier oben.
    Er drückte seine Lippen auf ihren Mund und sie war zu schockiert und abgestoßen, um sich zu wehren.
    Falls sie jemals ernsthaft erwogen hätte, dem Wunsch des Prinzen nachzukommen und seine Mätresse zu werden, dann hätte sie spätestens nach diesem Kuss ihre Meinung geändert. Seine Lippen waren dick und wulstig, sein Bart kratzte, und sein Mund war feucht und nass. Nur unter Aufbietung aller ihrer Willenskräfte konnte sie seine Umarmung über sich ergehen lassen.
    Als er den Kopf wieder hob, hatten sich seine Gesichtszüge vor Lust verzerrt.
    „Und wie heißt der glückliche Knabe, aus dem Sie einen häuslichen Ehemann machen wollen?“
    Sie betete, dass sie nicht drauf und dran war, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen.
    „Jack St. Lawrence.“
    Mit angehaltenem Atem sah sie, dass er zu erstarren schien. Zutiefst überrascht ließ er sie los und sah sie an.
    „ Mein Jack St. Lawrence?“, fragte er sichtlich perplex. Nach dem ersten Überraschungsmoment, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam, setzte er ein angestrengtes Lächeln auf.
    „Haben Sie das schon mit ihm besprochen?“, fragte er.
    „Gütiger Gott, nein. Ich habe noch nicht einmal das Wort Ehe erwähnt. Er ist nicht gerade sehr gesprächig. Außerdem glaube ich, dass es immer am besten ist, einen Mann in dem Glauben zu lassen, eine Eheschließung sei seine Idee.“
    Sie gab ein nervöses Lachen von sich, zu dem sie sich nicht im Mindesten zwingen musste.
    „Aber wenn Sie noch einen besseren Vorschlag haben, würde ich den natürlich auch gerne erwägen. Ich glaube, ich habe noch eine ganze Woche.“ Kokett fuhr sie mit einem Finger über die Knöpfe seiner Weste. „Um mich vorzubereiten.“
    „Es ist bloß … ausgerechnet Jack St. Lawrence. Das kommt etwas unerwartet. Er ist bisher noch nie als Herzensbrecher aufgefallen.“
    „Und genau deshalb wird er einen guten und pflichtbewussten Ehemann abgeben. Ein Mann, der zu viel Erfolg in der Damenwelt hat, findet es schwierig, sich mit der Monotonie des häuslichen Lebens zufriedenzugeben.“ Sie hakte sich bei ihm ein und schmiegte sich an seine Schulter, um ihn von der Erkenntnis abzulenken, dass er das beste Beispiel für die Gültigkeit dieser Binsenwahrheit war. Als sie zurück zum Aufzug gingen, versuchte sie, ihn zu beruhigen. „Vertrauen Sie mir, Hoheit. Ich kenne mich mit solchen Angelegenheiten aus.“
    Jack war währenddessen aus dem Aufzug getaumelt und hatte es irgendwie geschafft, seinen Weg zurück zu ihren Plätzen zu finden. Vor seinem inneren Auge spielte sich wieder und wieder die Szene ab, der er eben beigewohnt hatte, und er sah Mariah vor sich, die sich nicht aus Berties Fängen lösen konnte. Er konnte an nichts anderes denken. Er holte die protestierende Mercy an ihrem Sitz ab, packte sie in eine Droschke und setzte sie an der Türschwelle des Claridge’s ab – und fuhr dann zu seinem Club weiter, wo er als Erstes eine Flasche Scotch bestellte.
    Doch nachdem er ein halbes Glas getrunken hatte, war es ihm unmöglich, noch mehr davon hinunterzubekommen. Er hatte sie im Stich gelassen und sich selbst und in gewisser Weise sogar Bertie verraten. Wenn er von Anfang an die Wahrheit über jene Nacht in ihrem Gasthaus gesagt hätte, wäre Bertie gar nicht erst auf den Gedanken gekommen, sie zu seiner Mätresse zu machen. Und wenn er seine Hände und Lippen besser unter Kontrolle gehabt hätte …
    … wäre er heute noch unglücklicher, als er es momentan war.
    Mariah Eller zu lieben, war das Beste, was ihm in seinem ganzen Leben widerfahren war. Sie brachte ihn zum Lachen und zum Nachdenken, sie stellte seine Gewissheiten in Frage und gab ihm einen Grund, morgens aufzustehen. Er liebte sie. Und er hatte sich zu sehr vor den verdammten „Konsequenzen“ gefürchtet, um es ihr zu sagen. Selbst nachdem sie ihm ihr Herz offenbart hatte. Sogar nachdem sie ihm ihre Liebe und ihre Leidenschaft geschenkt hatte. Sogar nachdem sie ihm die Augen und das Herz für die Möglichkeiten, die ihm offenstanden, geöffnet hatte.
    Was zum Teufel war los mit ihm?
    Er ließ die fast volle

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