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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust
Autoren: B Krahn
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ihren Mund betrachtete. „Sie – Sie haben also nichts dagegen einzuwenden, dass Frauen Informationen erhalten, auch wenn dieses Wissen Macht bedeuten kann?“
    „Wissen, Erfahrung, Macht … das alles sind meiner Meinung nach sehr anziehende Eigenschaften bei einer Frau.“ Wieder ließ er den Blick auf ihrem Mund ruhen. „Sehr anziehend.“
    „Sie haben keine Angst davor, der – der Schwächere zu sein?“
    Sein Blick schien noch heißer zu werden und auf ihrer Haut zu brennen. „Das kommt vermutlich darauf an, wer die Stärkere sein wird.“
    Die Erkenntnis, dass seine Bemerkung nicht nur auf Wissen abzielte, ließ Genevieve erschauern, und sie verspürte ein Pochen zwischen ihren Schenkeln. Sie hatte das Gespräch in diese gefährlichen Gewässer gelenkt um herauszufinden, ob er irgendein Interesse an ihrer Verbindung zu Charles Brightmore hatte. Doch wenn er nicht gerade ein hervorragender Schauspieler war, war das anscheinend nicht der Fall. Das war gut, und sie fühlte sich ungemein erleichtert. Das Gefühl jedoch, das er in ihr weckte – als wären ihr die Kleider plötzlich zu eng geworden – war gar nicht gut. Tatsächlich war es außerordentlich beunruhigend.
    Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen, tiefer in die heißen, unruhigen Gewässer zu waten, die er heraufbeschworen hatte. Welchen Schaden konnte ein kleiner Flirt schon anrichten? Er war kein Mann von Adel, der nach einer Mätresse suchte, nur ein Verwalter auf Urlaub. Hunderte von Menschen umgaben sie. Es würde nichts daraus werden. Dafür würde sie sorgen. In Anbetracht der Tatsache, dass er sie so sehr beunruhigte, würde sie zu verhindern wissen, dass sie ihn nach diesem Tag noch einmal sah. Also gab es bestimmt keinen Grund, warum sie sich nicht diese kleine Fantasie gönnen sollte – und so tun, als hätte sie keine körperlichen Mängel, die zu einer Zurückweisung führen würden. Als könnte sie berühren und berührt werden und noch einmal die Gesellschaft und Bewunderung eines gut aussehenden jungen Mannes genießen.
    Ein köstlicher Schauer überlief sie. Sie gestattete sich, den Blick über ihn hinweggleiten zu lassen, sah seine breiten Schultern, die starken Hände, in denen er den jetzt schlafenden Hund hielt, die Art und Weise, wie sich seine enge Hose um die muskulösen Schenkel legte, wie seine Muskeln sich bei jedem Schritt bewegten. Als sie wieder seinem Blick begegnete, sah sie, dass er ihre Musterung eben bemerkt hatte. Und dass es ihm nicht das Geringste ausmachte. „Wie könnte jemand einen Mann wie Sie überwältigen, Mr. Cooper?“
    „Einen Mann wie mich?“
    „Stark. Gesund.“ Schön. Anziehend. Körperlich perfekt.
    „Ich nehme an, es hängt davon ab, wer es versucht. Dachten Sie dabei an jemand Bestimmten? Sich selbst vielleicht?“
    Genevieves Blut rauschte ihr in den Ohren. „Und wenn es so wäre? Würde ich eine Pistole benötigen oder einen Säbel?“
    Er sah sie belustigt an. „Besitzen Sie eine Pistole oder einen Säbel?“
    „Natürlich. Eine Frau muss sich schützen können, wissen Sie.“
    „Ich dachte, dafür wäre Baxter da.“
    „Er bewahrt mich vor unerwünschten Aufmerksamkeiten.“
    „Wenn er nicht gerade Scones backt.“
    Sie lachte. „Genau.“
    „Nun, in Ihrem Fall sind weder Pistole noch Säbel nötig. Schöne Frauen haben starke Männer schon seit Jahrhunderten überwältigt mit nichts weiter als einer einzigen Berührung.“
    Genevieve ballte die Hände in den Handschuhen zu Fäusten und verzog das Gesicht bei den Schmerzen in ihren Gelenken. Einer einzigen Berührung … Ja, es hatte eine Zeit gegeben, da war sie fähig gewesen, einen Mann mit einer einzigen Berührung zu überwältigen, zu verführen. Ehe die Arthritis ihre Hände getroffen hatte, langsam zuerst, nur mit ein bisschen Ziehen, dann immer häufiger, heftiger und länger. Die Kombination der heißen Quellen und ihrer Salbe hatte ihr Erleichterung verschafft und es ihr ermöglicht, ihr Unbehagen monatelang vor Richard zu verbergen. Aber als die Gelenke anschwollen, konnte sie es nicht länger verheimlichen.
    Sie vermisste die Frau, die sie einst gewesen war. Doch da es keinen Sinn hatte, der Vergangenheit nachzutrauern oder Dingen, die sie nicht ändern konnte, öffnete sie den Mund, um das Gespräch in weniger gefährliche Gewässer zu lenken. Ehe sie das tun konnte, fügte er jedoch leise hinzu: „Wenn natürlich eine Berührung nicht hilft, dann gibt es andere Möglichkeiten.“
    „Tatsächlich? Zum
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