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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust
Autoren: B Krahn
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etwas, das sie ablecken konnte. Benjamins Finger kamen ihr da gerade recht.
    „Möchtest du sie einmal nehmen?“, fragte Simon.
    Benjamin machte große Augen. „Oh ja, Sir.“
    Simon reichte das zappelnde Bündel an den Jungen weiter, der zu kichern anfing, als Beauty ihm eifrig das Kinn ableckte. Simon musste lachen, und als er zu Mrs. Ralston hinübersah, bemerkte er ihr breites Lächeln.
    „Sie ist auf jeden Fall lebhaft“, stieß Benjamin zwischen den Lachanfällen hervor.
    „Ja. Ich glaube, sie braucht einen Spaziergang, und ich bin ziemlich müde. Würdest du das übernehmen?“
    „Ja, Sir.“ Benjamin stellte Beauty vorsichtig auf den Boden und nahm ihre Leine in seine Faust. „Ich werde sehr vorsichtig mit ihr sein.“
    „Davon bin ich überzeugt.“ Simon zeigte auf die große Kirchturmuhr auf der anderen Seite des Platzes. „Wie wäre es, wenn du sie in einer Viertelstunde zurückbringst?“
    „Das mache ich, Mr. Cooper, und vielen Dank, Sir.“ Benjamin ging davon, gefolgt von der eifrigen Beauty.
    „Ich muss gestehen, ich habe mich geirrt“, sagte Mrs. Ralston.
    Simon drehte sich um und bemerkte, dass sie ihn belustigt ansah. „In Bezug auf was?“
    „Ich habe gesagt, ich hätte noch nie jemanden gesehen, der sich so schnell verliebt hat wie Sie sich in Beauty – und dann kam der kleine Benjamin und belehrte mich eines Besseren.“ Ihr leises Lachen weckte in Simon die Frage, ob sie dieses Geräusch wohl auch im Bett machte. „Als Sie den Jungen fragten, ob er sie einmal auf den Arm nehmen wollte, war es, als würde ich Sophia fragen, ob sie noch Fisch möchte.“
    „Ich vermute, Sophia mag Fisch?“
    „Es ist nur das Liebste, was sie auf der Welt hat.“
    Simon schüttelte den Kopf. „Ich vermute, Sie sind das Liebste, was sie auf der Welt hat.“
    „Nur, weil ich dafür verantwortlich bin, sie mit Fisch zu versorgen. Soweit es Sophia betrifft, gehört das Cottage ihr. Ich darf als Gast dort wohnen, solange ich sie mit allem versorge, was sie braucht.“
    „Ich verstehe. Und wenn Sie das nicht tun?“
    Sie seufzte dramatisch. „Ich fürchte, dann werde ich abgeschoben, und es wird kein Gedanke mehr an mich verschwendet.“
    „Das glaube ich nicht.“ Ohne darüber nachzudenken gab Simon der Versuchung nach und stützte den Ellenbogen auf die Rückenlehne der Bank, sodass seine Fingerspitzen ganz leicht ihre Schulter berührten. Hitze kroch seinen Arm hinauf, eine lächerliche Reaktion auf eine so leichte Berührung – mit ihrer Kleidung, noch dazu. „Es wäre unmöglich, Sie abzuschieben.“
    Sie erstarrte, und Simon erging es ebenso, als er den unverkennbaren Schmerz in ihren Augen sah. Offensichtlich hatte jemand diese Frau abgeschoben, jemand, an dem ihr sehr viel lag, und Simon tippte auf Ridgemoor. Zuvor hatte er sich gefragt, ob nicht entgegen seiner Informationen Mrs. Ralston es gewesen war, die die Affäre beendet hatte. Aber angesichts ihres Blickes bezweifelte er das. Und wieder einmal fragte er sich, wie Ridgemoor einer so eleganten, klugen und geistreichen Frau überdrüssig werden konnte. Vielleicht hatte der Earl wie so viele Männer entschieden, dass ihm eine Frau lieber wäre, die ihm keine intellektuelle Herausforderung bot. Oder vielleicht hatte Ridgemoor vermutet, dass seine Geliebte Geheimnisse barg? Hatten diese Geheimnisse den Mann das Leben gekostet?
    „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nichts unmöglich ist, Mr. Cooper“, sagte sie leise.
    „Bitte nennen Sie mich Simon. Alle meine Freunde tun das.“
    Sie rückte eine Kleinigkeit von ihm ab, sodass er sie nicht mehr berührte, und hob den Kopf. Zum ersten Mal bemerkte er die kleinen goldenen Punkte in ihren blauen Augen. Ihre Augen erinnerten ihn an Sonnenstrahlen auf dem Meer. Und er wollte verdammt sein, wenn er nicht das Gefühl hatte zu ertrinken.
    „Sie betrachten uns als Freunde?“, fragte sie.
    „Das würde ich gern. Ganz gewiss betrachte ich Sie als Freundin. Schließlich haben Sie mir geholfen, meinen Hund auszusuchen.“
    „Sie und Beauty haben einander ausgesucht, ganz ohne meine Hilfe.“
    „Aber ohne Sie hätte ich nicht gewusst, wo ich sie suchen soll. Außerdem sind Sie der einzige Mensch, den ich in Little Longstone kenne.“ Er senkte den Kopf und sah sie mit gespielter Verzweiflung von unten herauf an.
    Sie schien belustigt. „Himmel, das ist das traurigste Gesicht, das ich je gesehen habe. Üben Sie diesen Gesichtsausdruck vor dem Spiegel?“
    „Ehrlich gesagt ja.
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