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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust
Autoren: B Krahn
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begann Simons Herz so heftig zu schlagen, dass er sich tatsächlich hingerissen fühlte. Lächerlicherweise. Ärgerlicherweise. Unerträglicherweise. Es war eine Sache, diese Frau zu verführen, um an eine Information zu gelangen. Es war eine andere, ein Opfer ihres unübersehbaren Charmes zu werden. In diese Falle wollte er nicht gehen.
    „Vielleicht“, sagte er. Er deutete in die Richtung, die Baxter ihm gezeigt hatte. „Wollen wir nachsehen gehen?“

6. KAPITEL
    „Ich glaube nicht, dass ich jemals gesehen habe, wie jemand sich so schnell verliebt“, bemerkte Genevieve eine Stunde später, als sie sich zusammen mit Mr. Cooper den Weg durch die Menschenmenge auf dem Festival bahnte. Sie warf einen Blick auf den schwanzwedelnden Welpen, der sicher in Mr. Coopers Arm lag. Der Hund suchte mit großen Augen etwas, das er mit seiner rosa Zunge ablecken konnte.
    Mr. Cooper lächelte etwas schief, und Genevieve stockte der Atem. Himmel, dieses leichte schiefe Lächeln war einfach hinreißend. „Ja, sie hat mich sofort in ihr Herz geschlossen, nicht wahr?“ Der Unterton männlicher Zufriedenheit war unüberhörbar.
    Genevieve zog eine Braue hoch. „Ja. Allerdings meinte ich eher, dass Sie sich in sie verliebt hätten. Hilflos wie ein kleiner Kiesel in den Weiten des Ozeans.“
    „Offenbar habe ich eine Schwäche für blonde Schönheiten“, murmelte er und sah sie aus seinen grünen Augen an, während er das Fell des Hundemädchens zauste.
    Genevieve wurde es flau in der Magengegend, und sie holte tief Atem, während sie sich stumm ausschalt für ihre Reaktion. Sie wollte nicht diese Spannung spüren. Dieses Prickeln, das jederzeit loszusprudeln drohte wie die Luft in den heißen Quellen. Bei jedem seiner Blicke, jedes Mal, wenn seine Schultern sie streiften, wurde ihr heiß, durchströmte Wärme ihren Körper, und sie konnte es nicht anderes benennen als das, was es war – Verlangen.
    Sie versuchte, nicht darauf zu achten, aber das gelang ihr ganz und gar nicht. Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, wie lächerlich und unpassend das war. Doch es schien, als konnte sie nichts dagegen tun.
    Sie räusperte sich und sagte: „Ganz offensichtlich hegen Sie außerdem eine Schwäche für ungestüme Hunde. Ihnen ist doch bewusst, dass sie der frechste Welpe in dem ganzen Wurf war?“
    „Das ist mir aufgefallen. Aber ich mag Frechheit.“
    Wieder wurde ihr heiß. „Vielleicht sollten Sie sie danach benennen. Frechdachs.“
    „Das ist ganz bestimmt besser als der Name, den der vorherige Besitzer ihr gegeben hat.“ Er hielt den Welpen auf Armeslänge von sich ab. „Du möchtest doch nicht Gänseblümchen heißen, oder?“
    Der kleine Hund fiepte zweimal, was wie Zustimmung klang, und versuchte, Mr. Cooopers Handgelenk abzuschlecken. „Natürlich nicht“, sagte dieser und zog den Hund wieder an seine breite Brust. Genevieve bemerkte, wie das lebhafte Tier sofort ruhig wurde – abgesehen von der Zunge, mit der es begeistert die Unterseite von Mr. Coopers Kinn bearbeitete.
    Genevieve konnte nicht anders, sie lachte. „Ich glaube, ich habe noch nie einen Hund gesehen, der so entschlossen war, jemanden zu küssen.“
    „Welch glücklicher Umstand, dass ich außerdem eine Schwäche für Küsse habe.“
    Sie hob den Kopf und sah ihn an, bemerkte die Glut, die in seinem Blick lag. „Vielleicht sollten Sie sie Schlecker nennen.“ Himmel, war das ihre Stimme, die da so atemlos klang?
    „Vielleicht. Schließlich lässt sich viel Gutes über ein angemessenes Schlecken sagen.“
    Sofort stellte Genevieve sich etwas vor – wie er mit seiner Zunge ihre Unterlippe streifte. Dann ihre Kehle berührte. Ihre Brüste. Ganz leicht mit der Zunge ihre Brustspitze …
    „Aber da Sie mir halfen, sie auszusuchen, werde ich sie wohl nach Ihnen benennen“, fuhr er fort und riss sie aus ihren Gedanken.
    Sie musste schlucken, ehe sie sprechen konnte. „Sie wollen Ihren Hund Genevieve nennen?“
    „Ein schöner Name. Aber da er schon vergeben ist, dachte ich daran, den Hund Beauty zu nennen.“
    Genevieve blinzelte. Sie freute sich, und zu ihrer äußersten Missbilligung war sie von der Vorstellung verzaubert. Früher war sie doch nie so schnell ein Opfer bedeutungsloser Schmeicheleien geworden? Oder doch? Sie konnte sich nicht erinnern. Vermutlich weil es so lange her war, seit ein Mann ihr geschmeichelt hatte. Sie anziehend gefunden hatte. Verlangen in ihr geweckt hatte. Und sie verlangend angesehen hatte. Und auch wenn es ihr
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