Quellen Der Lust
Dinge. Vor allem über dich. Die Zeit, die wir miteinander verbracht haben. Und all diese Überlegungen führten mich immer wieder zu etwas, das du mir gesagt hast.“
„Und was war das?“, fragte sie.
„Du sagtest, du wünschst mir ein glückliches Leben.“ Er sah ihr in die Augen. „Hast du das ernst gemeint?“
Sie nickte. „Ja, natürlich.“
Er wirkte erleichtert und lächelte. „Ausgezeichnet. Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest. Ich stellte fest, dass ich mir das auch wünsche – glücklich zu sein für den Rest meines Lebens. Nachdem ich das beschlossen hatte, musste ich nur noch herausfinden, was mich glücklich machen würde. Dafür habe ich nicht lange gebraucht. Es war eigentlich sogar ziemlich einfach.“ Er trat auf sie zu und nahm ihre Hand. „Das bist du, Genevieve. Dich brauche ich, um glücklich zu sein.“
Genevieve wurde ganz still. Dann begann ihr Herz schneller zu schlagen. Er wollte ihre Liaison fortsetzen. Sie hatte sich geschworen, nie mehr so verletzlich zu sein, niemals mehr ihr Herz zu riskieren, nie mehr die Mätresse eines Mannes zu werden, aber sie liebte ihn.
Wie konnte sie es nur in Erwägung ziehen, einfach zu gehen, jetzt, da er hier war? Hier war und wollte, dass sie seine Geliebte wurde? Natürlich war das alles, was ein Mann in seiner Position ihr bieten konnte. Sie hatte Richard geliebt und war seine Mätresse gewesen, und Simon – ihn liebte sie nicht nur, ihm gehörte ihr Herz. Ihr Schwur bedeutete nichts mehr.
Ehe sie ihm das sagen konnte, fuhr er fort: „Dieser letzte Monat bestand aus den einsamsten vier Wochen – plus vier Tage – meines Lebens, und das ist eine Erfahrung, die ich nicht wiederholen möchte.“ Er strich mit einem Finger über ihre Wange. „Darf ich hoffen, dass es dir ähnlich schlecht ging?“
Sie blinzelte. „Du hoffst, dass ich unglücklich war?“
„Ich hoffe, du hast dich verloren gefühlt. Einsam, verzweifelt, freundlos, allein. Und als hätte man dir das Herz gebrochen.“ Er trat noch näher. „So wie es mir erging.“
Jetzt waren sie nur noch zwei Fuß voneinander entfernt, und sie sah, wie erschöpft er wirkte. Als hätte er nicht genug gegessen und geschlafen. Sie betrachtete seine Schläfe, aber von der Verletzung war kaum etwas zu sehen. „Du hast dich so gefühlt?“
„Seit dem Augenblick, da ich dein Cottage verlassen hatte. Und ich möchte mich nie mehr so fühlen. Darf ich hoffen, dass du in demselben mitleiderregenden Zustand gewesen bist?“
„Ich kann nicht leugnen, dass ich traurig gewesen bin. Und dich vermisst habe.“
„Ausgezeichnet.“
„Simon – ob ich deine Mätresse werden möchte …“
„Ich will nicht, dass du meine Mätresse wirst.“
Verwirrt sah sie ihn an, dann wurde sie sehr verlegen, als sie begriff, dass er gar keine Liaison vorschlagen wollte. „Es tut mir leid. Ich dachte …“
„Ich will, dass du meine Frau wirst.“
Genevieve starrte ihn an. „Wie bitte?“
Er räusperte sich, dann sagte er sehr langsam und sehr deutlich: „Ich sagte, ich möchte, dass du meine Frau wirst.“
Himmel, die Kopfverletzung hatte seinen Verstand verwirrt! „Simon, ein Mann in deiner Position heiratet nicht seine Geliebte. Der Skandal könnte dich oder deine Familie ruinieren.“
„Vielleicht. Aber damit kann ich leben. Ohne dich hingegen kann ich nicht leben. Und du bist nicht meine Geliebte.“
„Wir haben miteinander geschlafen.“
„Ja. Und dieses Ereignis würde ich gern wiederholen. Jede Nacht. Für den Rest unseres Lebens.“ Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. „Genevieve, seit ich dich sah, bin ich nicht mehr derselbe. Es ist, als hätte der Blitz eingeschlagen. Ich kann nur noch an dich denken. Ich wusste, dass du mir wichtig warst, als ich Little Longstone verließ, aber ich redete mir ein, ich würde über dich hinwegkommen. Meine Gefühle vergessen.“ Er lachte kurz auf. „Was war ich doch für ein verdammter Narr! Du bist mir nicht einfach nur wichtig, ich bin bis über beide Ohren und unsterblich in dich verliebt. Ich wäre schon früher gekommen, aber ich wollte erst meine Angelegenheiten regeln, damit ich nicht gleich wieder nach London zurück muss.“
Genevieves Herz schlug so schnell, dass sie überzeugt davon war, er müsste es hören. „Du liebst mich?“
„So sehr, dass es wehtut.“ Er beugte sich vor und lehnte seine Stirn an ihre. „So sehr, dass ich es nicht ertrage, auch nur einen Tag länger von dir getrennt zu
Weitere Kostenlose Bücher